Madeira – Die Insel
Die Insel Madeira wurde vor über 600 Jahren, genau genommen 1419, vom portugiesischen Seefahrer João Gonçalves Zarco entdeckt und anschließend von den Portugiesen als Lebensraum besiedelt.
Seitdem gilt Madeira mit der lokalen Flora und Fauna als eine der schönsten Inseln Europas und als die Blumeninsel im Atlantik. Wegen des angenehmen Klimas hat sogar die österreichische Kaiserin Sisi mehrere Monate auf der Insel verbracht! Tourist:innen können hier nicht nur die Hauptstadt Funchal und viele andere malerische und geschichtsträchtige Orte besuchen, sondern kommen auch in der Natur auf ihre Kosten. Hier gibt es verschiedenste Wanderungen durch die Berge Madeiras – aber auch Küstenwege entlang des Meeres, wo mit etwas Glück Wale und Delfine zu beobachten sind.1
Mudas (Museu de Arte Contemporânea da Madeira)
1992 wurde das Fort São Tiago, damals unter militärischer Verwaltung, der Regionalregierung von Madeira übertragen. Diese untersteht der Regionaldirektion für kulturelle Angelegenheiten. In diesem Rahmen wurde auch das Museu de Arte Contemporânea da Madeira (Mudas, Museum für zeitgenössische Kunst Madeira) gegründet.
Die Kollektion des Museums besteht aus zeitgenössischer portugiesischer Kunst von den 1960er bis heute. Das Museum zielt darauf ab, ein Bewusstsein und Interesse für Kunst, besonders zeitgenössische, zu schaffen. In diesem Rahmen werden auch eine Reihe pädagogischer Aktivitäten angeboten.
Für das MADEIRADiG spielt das Mudas auch eine große Rolle, da hier die Mehrheit der Konzerte veranstaltet werden. Das 200 Zuschauer:innen umfassende Auditorium des Museums wird hier in einen Klangraum verwandelt, geformt durch den Sog verschiedenster experimenteller elektronischer Darstellungen.
Ganz anders als bei anderen Konzertarten, ist das Auditorium aufgebaut wie ein Theater. Am Ende des abschüssigen Zuschauerraumes erstreckt sich eine Bühne, die die gesamte Breite des Raums einnimmt. Die Besucher:innen des Festivals haben keine Wahl als verstehen zu wollen, was die Künstler:innen ihnen versuchen mitzuteilen. Der Raum
„forces you as a listener to actually think about what you watch. Obviously you can say “ah that’s just crap” and walk out. But if you stay you have to think about it. You get a bit contaminated by what this guy is trying to say to you, what he’s saying and how he is saying it. It’s making you think about it. It’s making you exercise your imagination, exercising your intellect, trying to work out what on earth you’re looking at.”
(aus einem Interview mit Tony Herrington (The Wire) von Victor Joaquim.)
(„Der Raum zwingt dich als Hörer tatsächlich darüber zu nachzudenken, was du gerade siehst. Natürlich kann man sagen „ach, das ist doch nur Mist“ und gehen. Aber wenn du bleibst, musst du darüber nachdenken. Man wird ein bisschen kontaminiert von dem, was der Typ einem zu sagen versucht, was er sagt und wie er es sagt. Er zwingt dich zum Nachdenken. Es zwingt dich dazu, deine Vorstellungskraft und deinen Intellekt zu trainieren und zu versuchen, herauszufinden, was um alles in der Welt du da siehst.“)2,3
Estalagem da Ponta do Sol
Das Estalagem da Ponta do Sol wurde vom Architekten Tiago Oliveira entworfen und stellt die Schönheit der lokalen Natur in den Vordergrund.
Gelegen ist das Estalagem da Ponta do Sol, wie der Name schon sagt, in Ponta do Sol. Übersetzt als „Spitze der Sonne“ wird Ponta do Sol als sonnigster und heißester Punkt auf Madeira bezeichnet. Auch das kleine traditionelle Dorf selbst profitiert seit über 500 Jahren von der Mischung aus rauen Klippen und den von Bananenpflanzen überzogenen Hügeln.4,5
John Dos Passos Cultural Center
Das Kulturzentrum John Dos Passos wurde im September 2004 eingeweiht. Aus verschiedensten Bauarbeiten entstand das heutige Kulturzentrum mit seinen Mehrzweckräumen. Hier sind städtische Einrichtungen und kulturelle Vereinigungen untergebracht. Im Rahmen von Seminaren und Konferenzen organisiert das Zentrum jährlich eine Konferenz zu den Themen, die bei der Gründung des Zentrums im Vordergrund standen: John Dos Passos, Emigration und Kultur. Das Zentrum fördert zudem Vorträge und Workshops.
Die anderen Räume des Zentrums werden für wechselnde Ausstellungen genutzt: Es gibt einen Saal für die Dauerausstellung, die John Dos Passos gewidmet ist, zwei Museumsräume, einen Raum für Sondersammlungen, die Carmo Da Cunha Santos Bibliothek und ein Auditorium, in dem kulturelle Aktivitäten stattfinden.
Das ganze Jahr über fördert und beherbergt das Zentrum verschiedene Aktivitäten in den Bereichen Musik, Tanz, Theater, Kino sowie Malerei- und Fotoausstellungen, wobei Künstler:innen und Sammler:innen aus Ponta do Sol, ob Einheimische oder Migrant:innen, bevorzugt werden, die so ihre Kunst einem breiteren Publikum zugänglich machen können.6
1: https://www.portugal360.de/madeira
2: https://cultura.madeira.gov.pt/en/mudas-museum-of-contemporary-art
3: https://www.youtube.com/watch?v=csZramO6QDM
4: https://www.designhotels.com/hotels/portugal/madeira/ponta-do-sol/estalagem-da-ponta-do-sol/
5: https://www.pontadosol.com
6: https://cultura.madeira.gov.pt/en/john-dos-passos-cultural-centre