Einführung

Dieser Blog ist im Rahmen der Spring School Anfang April zum Thema Digital Humanities entstanden. Die Dozenten Martin Dröge, Anna Michel, Peter Stadler und Ramon Voges der Universität Paderborn haben diesen Kurs begleitet.

Die Spring School zum Thema Digital Humanities fand in den letzten Semesterferien zum ersten Mal statt. Also ist das Thema auch an der Universität ganz aktuell. Angemeldet habe ich mich, da gehofft habe, den Umgang mit verschiedenen Programmen zu erlernen. Ich plane bald mein Studium zu beenden und weiß noch nicht in welche Richtung es genau gehen soll. Die Spring School sprach mich an, da mein Studium insgesamt sehr wissenschaftlich aufgebaut ist. Ich denke, dass mir die ein oder andere Programmkenntnis in beruflicher Hinsicht in Zukunft helfen könnte. Während meines letzten Praktikums bin ich mit dem Umgang mit dem TYPO3-System vertraut gemacht worden, die hat mir viel Spaß gemacht, da es so ganz andere Möglichkeiten offenbarte, die mein Studium bisher hatte, deshalb habe ich mich gefreut während der Spring School in mehr technische Programme zu schnuppern.

Auftakt der Spring School bildete die allgemeine Einführung in die Digital
Humanities, die beruflichen Möglichkeiten, den geschichtlichen Hintergrund und eine genauere Ankündigung, welche Methoden in der Spring School erlernt werden.
Der aktuelle Forschungsstand ist schwierig in der Komplexität zu fassen.
Empfohlene Literatur zum Einstieg wäre:
– Guido Koller, Geschichte digital. Historische Welten neu vermessen, Stuttgart 2016.
– Clio Guide. Ein Handbuch zu digitalen Ressourcen für die Geschichtswissenschaften

Digital Humanities, oder kurz DH, steht für die Forschungsarbeit im Bereich der Geisteswissenschaften mit digitalen Medien oder Programmen zur Datenverarbeitung und Erkenntnisgewinn, also einfach Digitalisierte Geisteswissenschaften. Die Arbeits- und Forschungsfelder umfassen beispielsweise digitale Editionen, die quantitative Textanalyse, die Arbeit mit Datenbanken und die Visualisierung komplexer Datenstrukturen. Nach Koller bezeichnet Digital Humanities „ein wissenschaftliches Praxisfeld, das sich gegenwärtig aus der Verbindung von traditionellen geisteswissenschaftlichen Methoden einerseits und digitalen, informationstechnischen Verfahren und Standards andererseits entwickelt.“ [Koller, Geschichte digital, 2016, S. 11] Also eine Hybridisierung der Arbeit der Geisteswissenschaften mit Methoden und Arbeitswerkzeugen aus dem Fachbereich der Informatik.

Während in vielen anderen wissenschaftlichen Bereichen schon seit vielen Jahren mit digitalen Medien in der Forschung gearbeitet wird, nutzt die Geschichtswissenschaft Digital Humanities zur Analyse von Quellen und weiteren Forschungsarbeit wenig. Abgesehen von den fehlenden Voraussetzungen im Umgang der Digitalisierung und Datenverifizierung von Quellen zögern viele Historiker vor technischen Hilfsmitteln zur Analyse, da die qualifizierte Analyse als Alleinstellungsmerkmal des selbst arbeitenden Historikern gilt. Es herrscht der Glaube vor, bei der DH würde der Historiker ersetzt oder schlechtere Arbeit geliefert. Doch es handelt sich nur um ein neues Werkzeug! Außerdem stehen nur wenige Forschungsgegenstände aus Archiven und Bibliotheken direkt digital zur Bearbeitung bereit. DH widerspricht dem Selbstverständnis der Historiker, das traditionelle Alleinstellungsmerkmal ist die Interpretation, das Erarbeiten eines tieferen Verstehens von einzelnen Quellen. Überspitzt gesagt, will man das Denken keiner Maschine überlassen! Die DH zählt also zu einem ganz jungen Medium der Geschichtswissenschaften. Dennoch gibt es verschiedene Anwendungen und Tools, auch werden diese auf Portalen und in Blogs vorgestellt. Wie Beispielsweise:

– Interview der Uni Paderborn über DH mit Prof. Dr. Eyke Hüllermeier
https://www.uni-paderborn.de/nachricht/78371/ Was sind eigentlich DHG??
– Universität Paderborn Digital Humanities http://gedigiupb.hypotheses.org/