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HAITI-Methode

Fakultät: Fakultät für Naturwissenschaften

Veranstaltungstyp (Vorlesung, Seminar, Übung, Tutorium etc.): Onlineseminar

Anzahl der Teilnehmer: 8

Zusammensetzung der Teilnehmer (Studienanfänger, Fortgeschrittene, B.A., M.A., etc.): Alter: 21-32, Letztes Bachelorsemester und erstes Semester in Paderborn, die Studierenden kennen sich

Raumsituation: Onlineseminar, asynchron mit wenigen synchronen Phasen

Für welche Phase der Lehrveranstaltung eingesetzt? (Einstieg, Arbeitsphase, Feedback etc.): Arbeitsphase

Kurzbeschreibung der Methode:
HAITI heißt „im Hörsaal, dann Arbeit im Team und dann wieder im Hörsaal“.
Nach der Erklärung der Methode erhalten die Studierenden einen Arbeitsauftrag. Die Studierenden bilden Lerngruppen, die jeweils einen wöchentlichen virtuellen Treffpunkt vereinbaren. Der Sprecher der Lerngruppe bildet das Bindeglied zur Dozentin bzw. zum Dozenten. In den folgenden Tagen bearbeiten die Studierenden jeweils für sich allein die Aufgaben. Dann trifft sich die Lerngruppe und die Studierenden bearbeiten die Aufgaben gemeinsam. Sie stellen fest, wo ihre Schwierigkeiten liegen und welche Aufgaben sie nicht lösen können. Dies wird vom Lerngruppensprecher der Dozentin bzw. dem Dozenten bis zu einem festgelegten Termin vor der nächsten Videokonferenz per E-Mail mitgeteilt. Die Dozentin bzw. der Dozent analysiert die eingegangenen Mails und gestaltet die nächste Übung entsprechend: Sie bzw. er behandelt nicht die Aufgaben, die ohnehin die meisten Studierenden lösen konnten, sondern geht spezifisch auf die genannten Schwierigkeiten ein.

nach Waldherr, F.; Walter, C. didaktisch und praktisch – Ideen und Methoden für die Hochschullehre,  Schäffer-Poeschel-Verlag, Stuttgart, 2009.

Wie wurde die Methode durchgeführt?
Die Studierenden haben den Auftrag erhalten einen Text mit Hilfe der Leittextmethode zu analysieren. (Thema: Kooperatives Lernen) Die Studierenden haben selbstständig Gruppen zu vier Studierenden gebildet, eine Lerngruppensprecherin bzw. einen Lerngruppensprecher ernannt und eigene Termine für Ihre Treffen vereinbart. Der Termin der virtuellen Treffen wurde mir mitgeteilt. Nach den Treffen haben die jeweiligen Sprecherinnen bzw. Sprecher die Fragen an mich weitergeleitet, welche nicht beantwortet werden konnten. In der folgenden Videokonferenz konnten diese Fragen thematisiert werden.

Welches Lernziel wollten Sie mit der Methode erreichen?
Die Studierenden unterstützen sich durch die gemeinsame Arbeit in der Kleingruppe gegenseitig. Schwächere Studierende werden durch stärke Studierende unterstützt, indem ihre Fragen in Kleingruppen beantwortet werden. Die Studierenden organisieren ihr Lernen und ihre Arbeit selbstständig in Absprache mit den anderen Gruppenmitgliedern.
Weitere Ziele: Die Studierenden halten den Kontakt untereinander und motivieren sich gegenseitig.
Die genannten Ziele können nicht überprüft werden, da die Treffen nicht in Anwesenheit der Dozentin bzw. des Dozenten stattfinden.

Was empfehlen Sie ihren Kolleg*innen bzgl. dieser Methode? Die Studierenden sollten die Termine für Ihre virtuellen Treffen frei wählen dürfen. Die Nennung der Termine ist wichtig, damit man weiß, wann mit Rückfragen zu rechnen ist. Besonders in Zeiten von Onlineseminaren reduziert man mit dieser Methode die nicht gerne gesehenen synchronen Seminartermine.

Worauf sollten Ihre Kolleg*innen bzgl. dieser Methode unbedingt achten?
Die Methode funktioniert dann besonders gut, wenn die Studierenden bereits einige Semester zusammengearbeitet haben. Ist dies nicht der Fall muss die Gruppenarbeit stärker gelenkt werden: Gruppeneinteilung, Zeitplanung, …Die Gruppengröße sollte an die Teilnehmerzahl angepasst werden. Kleine Gruppen arbeiten effektiver. Bei großen Seminaren entstehen so aber zu viele Gruppen. Die Aufgaben sollten so gestellt werden, dass die Studierenden selbstständig in der Lage sind diese zu lösen. Sollte ein Großteil der Fragen nicht zu lösen sein, wird die folgende Videokonferenz nicht die erhoffte Kürze aufweisen. Eine regelmäßige Evaluation sollte sattfinden, da die Dozentin bzw. der Dozent bei den virtuellen Treffen nicht anwesend ist und die Lernfortschritte und Probleme nicht beobachten kann.