Abschließende Bemerkungen zur Springschool

Wenn ich abschließend auf die Springschool für digitale Geschichtswissenschaft zurückblicke, so bin ich zuallererst froh, dass ich an ihr teilgenommen habe, denn ich habe viel gelernt. Was uns in dieser Springschool geboten wurde war keine Konzentration auf ein Thema, sondern ein großer Überblick über das gesamte Feld der „Digital Humanities“, im Besonderen der digitalen Geschichtswissenschaft. Die Liste der Themen ist für fünf Tage, denn so lange dauerte die Springschool, recht lang. Wir haben uns in dieser kurzen Zeit mit den Digital Humanities im Allgemeinen, mit digitaler Editorik, mit Recherchemöglichkeiten, mit Digitalisierungsverfahren, mit Datenbanken, mit TEI/XML, mit digitaler Textanalyse, mit MaxQDA, mit Ruby, mit digitalen Medien in der Geschichtsdidaktik und mit Wissenschaftskommunikation beschäftigt.

Mein Interesse wurde hierbei im Besonderen bei dem Textanalyseprogramm MaxQDA geweckt. Andreas Müller hat bei dieser Gelegenheit seine Masterarbeit über Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit vorgestellt, welche zu einem erheblichen Teil auf MaxQDA basierte. Anhand seiner Arbeit wurde mir und dem restlichen Publikum eindrucksvoll deutlich gemacht, welche enormen Möglichkeiten die digitale Textanalyse bietet. Auch ich kann mir vorstellen, mich intensiver mit MaxQDA zu beschäftigen, vorausgesetzt es ist für die Beantwortung meiner Fragestellung von Nutzen und vorausgesetzt, dass ich den Zugang zu einer nötigen Lizenz erlange. Auch die Arbeit an einer TEI-Edition einer Urkunde zur Gründung Jesuitenuniversität in Paderborn gehörte zu meinen Highlights, denn es bereitet mir generell Freude, mich intensiv mit einer Quelle zu beschäftigen und Quellenkritik zu betreiben. Dies ist auch ein Grund, wieso ich mich der Forschungsgruppe angeschlossen habe, die aus der Springschool entstanden ist. Positiv überrascht war ich auch von der Einführung in die Programmiersprache Ruby, denn ich konnte mir vor der Springschool nicht wirklich vorstellen, wieso es als Historiker nützlich sein kann, Programmiersprachen zu beherrschen. Das hat sich nun geändert. Hinzu kommt, dass meine aus der Schulzeit verbliebenden Programmiersprachenkenntnisse bereits etwas eingerostet waren; da kam eine kleine Auffrischung gerade recht.

Es versteht sich von selbst, dass man bei dieser Fülle an verschiedene Themen in einer so kurzen Zeit kein besonders großes Wissen über ein Thema aufbauen kann. Es war schlicht unmöglich sich intensiv mit einem Bereich der Digital Humanities zu beschäftigen, doch genau das stellte sich als großer Vorteil der Springschool heraus. Statt intensives Wissen über einen kleinen Bereich, habe ich einen großen Gesamteindruck der digitalen Geschichtswissenschaft gesammelt. Ich weiß jetzt, welche Möglichkeiten ich habe, um die verschiedensten Programme für meine Arbeiten zu nutzen. Ich weiß jetzt, welche Potentiale die digitale Geschichtswissenschaft bietet und ich weiß jetzt, und das ist nicht zu unterschätzen, welche Wege ich einschlagen muss, wollte ich mich intensiver mit einem Bereich beschäftigen. Eine intensivere Beschäftigung mit einem Thema bietet mir z.B. die entstandene Forschungsgruppe.

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