In einem inspirierenden Dialog in der Sure (15:28-29) teilt Gott den Engeln Seinen Plan mit. Es ist Sein Vorhaben, einen Menschen ins Leben zu rufen, ihn zu formen und ihm schließlich durch Seinen Geist Leben zu geben. Wenn ich die Worte Gottes lese: „Wenn ich ihn dann wohlgestaltet und von meinem Geist in ihn geblasen habe – dann fallt vor ihm, euch niederwerfend, nieder!“ , und darüber nachdenke, dass jeder Mensch einen Teil des göttlichen Geistes in sich trägt, wird mir bewusst, welche großartige Ehre die Menschen haben. Ein Mensch, der einen Hauch des göttlichen Geistes in sich trägt, sollte in sich selbst einen wertvollen Schatz erkennen.
In einer prophetischen Überlieferung vom Propheten Mohammed wird berichtet, dass der Mensch nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurde. Dies deutet meiner Auffassung nach darauf hin, dass Gott dem Menschen bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten übertragen wollte. Diese göttliche Absicht spiegelt sich weiter in einem anderen Vers (2:30) des Korans wider, der besagt, dass der Mensch als Statthalter Gottes auf der Erde eingesetzt wurde.
Aus diesem Kontext ergibt sich die Bedeutung, dass jeder Mensch vor seinen Handlungen innehalten sollte, um zu prüfen, ob diese im Einklang mit den Eigenschaften Gottes stehen. Wenn der Mensch als Verwalter auf dieser Erde eingesetzt wurde, trägt er zweifellos eine bedeutende Verantwortung sowie eine erhabene Berufung gegenüber sich selbst und seine Umwelt.
Angesichts dieser Verantwortung sollte jeder Einzelne bestrebt sein, Charakterzüge zu kultivieren, die unsere Umwelt zum Besseren führen würden.
[1] Koranübersetzung von Hartmut Bobzin
Ahmed Elshahawy ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Paderborner Institut für Islamische Theologie an der Universität Paderborn.
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