Dr. Michael Schubert

Dr. Michael Schubert ist seit 2010 an unserem Lehrstuhl tätig ist und widmet sich schwerpunktmäßig der Migrationsforschung.
Die Arbeit in der Zeitgeschichte bedeutet für ihn:
„Zunächst einmal geht es ja darum, ein beliebiges Argument auf den Punkt zu bringen. Sprich, es geht um das Denken, Formulieren und Diskutieren, um die Möglichkeit, Erfahrenes, Gehörtes, Gesehenes und – natürlich vor allem auch – Gelesenes ohne hierarchische Schranken und sprachliche Gewalt zu reflektieren, das heißt in bereits Gelerntes einzuordnen und zur Diskussion zu stellen. Dem Ideal nach sollte dies in meinen Lehrveranstaltungen möglich und erlernbar sein“.
Damit spricht der Akademische Rat dann indirekt auch schon den gemeinsamen inhaltlichen Nenner seiner Forschungs- und Lehrinteressen an: „Besonders bedeutsam scheinen mir Fragen nach den Ein- und Auschlussmechanismen von Kultur und Gesellschaft zu sein und nach den daran gebundenen Lebenschancen des einzelnen Individuums. Insofern versuche ich meine Forschungsbereiche der neuesten Geschichte von Migration, Kolonialismus und Rassismus u.a. auch in meinen Lehrveranstaltungen zu unterbreiten“. Schubert geht es darum, Gesellschaft für seine Forschungsergebnisse sensibel zu machen. Aus diesem Grund hat er sich wahrscheinlich auch sein Habilitationsthema im Bereich der Migrationsforschung gesucht. „Mich interessieren insbesondere Ursachen und Folgen der Migrationskontrolle und Abwehr ‚des Fremden‘ in Deutschland und Europa.“
Die diskursive Legitimation von Abwehr und Ausgrenzung erfährt ihren Höhepunkt im Rassismus. Hier sieht er die gesellschaftliche Verantwortung von Forschung: „Die genannten Aspekte der Politik-, Kultur- und Gesellschaftsgeschichte bieten einen Interpretationsrahmen für ein Bewusstsein über unsere Existenz in der Gegenwart.“

Johanna Sackel

Johanna Sackel ist seit 2013 am Arbeitsbereich Zeitgeschichte tätig und verfasst aktuell ihre Dissertation über den Umgang mit natürlichen Ressourcen im Kontext der dritten UN-Seerechtskonferenz. Dabei richtet sie den Fokus auf die Frage der Deutungskonkurrenzen im Hinblick auf die Verteilungsgerechtigkeit. Weiterlesen

Alles Gute, World Wide Web!

Alles Gute, World Wide Web!

Am 30. April 1993 gab das Forschungsinstitut CERN in der Schweiz das World Wide Web zur öffentlichen Nutzung frei. Es war die Geburtsstunde des uns bekannten „Internets“, das aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Welche Intention hatte das Forscherteam um Tim Berners-Lee, als sie das WWW mit seinem Übertragungsprotokoll „http“ und seinem Dateistandard „html“ freigaben? Weiterlesen

‚Celebrate earth day, every day‘ – Ausdruck globalen Umweltbewusstseins?

Am 22. April 1970, acht Jahre nach Rachel Carsons „Silent Spring“, bevölkerten 20 Millionen US-Bürger, zu Fuß und auf dem Rad, Parks und Straßen im ganzen Land. Im Rahmen von Aktionswochen demonstrierten sie für eine „gesunde“ Umwelt und feierten den ersten Earth Day. Initiator des Spektakels war Gaylord Nelson, Senator aus Wisconsin. Unter dem Eindruck einer verheerenden Ölpest in Santa Barbara und inspiriert durch die Anti-Vietnam- Proteste sowie den 1969 auf einer UNESCO-Konferenz unterbreiteten Vorschlag für einen weltweiten „Tag der Erde“ wollte er durch die Zusammenführung einzelner Umweltschutzgruppierungen einen breiten Protest formen, um mit dem dadurch entstehenden öffentlichen Druck auf die Politik eine Institutionalisierung des Umweltschutzes auf Regierungsebene zu erwirken. Sogar zwei Drittel der Mitglieder des US-Kongresses nahmen an Kundgebungen teil, was die hohe Integrationskraft des Anliegens belegen mag. Und tatsächlich: gegen Ende des Jahres hatten die USA eine „Environmental Protection Agency“. Präsident Nixon hatte sich dem Druck der Öffentlichkeit, wenngleich widerwillig, gebeugt (heute steht die EPA wiederum unter dem Beschuss Donald Trumps). Weiterlesen

Wie politisch ist der Sport?

In knapp zwei Monaten beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Die Fußball-Fans fiebern weltweit aufmerksam dem Turnier entgegen und selbstverständlich hoffen die deutschen Fans auf eine Titelverteidigung ihrer Nationalelf. Dennoch wurden mindestens seit der Krimkrise 2014 die Stimmen laut, das internationale Sportfest zu boykottieren. Die Skripal-Affäre, die Rolle im syrischen Bürgerkrieg oder die zahlreichen, vermutlich russischen, Hackerangriffe sind wie Wind in den Segeln der BoykottbefürworterInnen. Schnell werden historische Vergleiche mit den olympischen Spielen 1936 in Berlin angestellt und darauf hingewiesen, dass man ein politisches Statement setzen muss. Ihnen gegenüber stehen BoykottablehnerInnen, zumeist SportfunktionärInnen oder SportlerInnen, die betonen, dass der Sport stets unpolitisch war und keinesfalls politisch instrumentalisiert werden sollte, da dies der sportliche Tradition widerspricht. Weiterlesen

Sven Siemon


Und der Letzte im Bunde:
Sven Siemon, welcher unser Team seit letztem Jahr als wissenschaftliche Hilfskraft verstärkt.
Neben seinem Lehrauftrag ist er Part der Forschungskooperation mit dem Deutschen Jugendherbergswerk zum Thema ‚Zivilgesellschaftliches Engagement im 20. Jahrhundert im internationalen Vergleich am Beispiel des Deutschen Jugendherbergswerk‘. Zudem konzipiert er derzeit sein sporthistorisches Dissertationsprojekt über die gesellschafts- und kulturhistorische Bedeutung der deutschen Sechstage-Rennen im 20. Jahrhundert. Weiterlesen

Florian Staffel


Weiter geht es mit unserem wissenschaftlichen Mitarbeiter und Doktoranden:
Florian Staffel.
Sony, Panasonic, Samsung oder LG – betritt man eines der nahegelegenen Elektrofachgeschäfte, so sind diese Marken der Unterhaltungselektronik omnipräsent. Doch wer kennt noch Loewe, Grundig, Telefunken oder Saba? Weiterlesen

Ein paar Gedanken zum Internationalen Tag gegen Rassismus von Herrn Dr. Schubert

Die Vereinten Nationen haben 1966 den 21. März als „Internationalen Tag zur Überwindung von Rassendiskriminierung“ ausgerufen. Sie machten mit der Wahl des Gedenktages Erinnerungspolitik in einer Welt, deren Verwurzelung in den Ideen des Rassismus im südafrikanischen politischen und gesellschaftlichen System besonders augenfällig war: Am 21. März 1960 wurde eine friedliche Demonstration in Sharpeville in Süd-Afrika in Reaktion auf ein Gesetz über die Apartheid blutig niedergeschlagen. 69 Menschen wurden dabei ermordet.

In den Kultur- und Gesellschaftswissenschaften, zu denen auch die Zeitgeschichtsforschung gehört, besteht Einigkeit darüber, dass nicht erst Menschen sterben müssen, um von ‚Rassismus‘ zu sprechen. Weiterlesen

Dr. Sebastian Bischoff


May I introduce:
Dr. Sebastian Bischoff vor, der seit 2014 am Arbeitsbereich Zeitgeschichte tätig ist. Er verfasste seine Dissertation über Annexionsdebatten im Ersten Weltkrieg in der deutschen Öffentlichkeit und arbeitet nun an einem neuen Projekt im Verbund mit Kolleginnen des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) an der HU Berlin. Weiterlesen