Super8-Filmarchiv

Super 8, von 1965 bis 2004 von Kodak als K40 produziert, war das bevorzugte Medium des Familien- und sogenannten Amateurfilms. Die prägnante gelbe Schachtel mit den leuchtend roten Buchstaben prägte sich in das Gedächtnis ein. Die Filme waren nach Einstellung der Produktion durch Kodak zwar noch erhältlich, wurden dann aber eher – auch aufgrund ihres stark gestiegenen Preises – von Künstlern und Filmliebhabern in Anspruch genommen. Video und die neuen digitalen Formate hatten Super 8 schon längst abgelöst.
Die Sammlung mit Super 8-Filmen an der Universität Paderborn versteht sich vor allem als regionalhistorisches Archiv, allerdings mit dem Anliegen, nicht nur das Material zu pflegen und zu archivieren, sondern es auch gegenwärtig zu halten und in regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen an verschiedenen Orten im Lichte des Projektors zum Leuchten zu bringen. Die Farbintensität des kleinen Formats ist immer wieder eindrucksvoll und bleibt über Jahrzehnte erhalten. Außerdem vergegenwärtigt sich in den Filmen Alltags- und Familiengeschichte.

Eine großzügige Förderung der Universität Paderborn hat es uns ermöglicht, den Fundus an Filmen zu digitalisieren, um sie so auch für mögliche Forschungsfragen leichter zugänglich zu machen.

Das Archiv umfasst gut 300 Super 8-Filme, die uns dankenswerterweise von Amateurfilmer*innen aus Paderborn und der Region zur Verfügung gestellt wurden. Sie lassen den Reichtum an Alltagserfahrungen sichtbar werden, vermitteln Reiselust, bilden historisches Dokument und erlauben immer wieder Einblicke in bundesrepublikanische Verfasstheiten zwischen den 1960er und 1980er Jahren. Vor allem ermöglichen sie aber auch Intimität zum Film, wenn die Porträtierten vertraut werden in ihrer heimischen Umgebung. Super 8 ist ein schönes Material, das eher Wärme und Nähe erzeugt als kühle Beobachtung. Studierende werden damit an analoge Materialität herangeführt und mit Formen des Filmemachens konfrontiert, für die andere Kriterien der Beschreibung und Analyse entwickelt werden müssen, als für den herkömmlichen Spielfilm.