Lilo Mangelsdorff

Viva aviS

BRD 1985
6 min
Farbe
16mm
Prädikat wertvoll (FBW)

Filmische Collage zu dem Satz von Cocteau:
„Bilder halten die Zeit nicht fest.“

Um die Spiegelung und das Sehen geht es in Lilo Mangelsdorffs Film Viva-aviS. Das Gesicht einer sich schminkenden Frau wird in schnellen, rhythmischen Montagen und Überblendungen zertrennt und zerschnitten und scheint sich wie in den vielen Brechungen und Facetten eines Kaleidoskops wieder zusammenzufügen. Das sich spiegelnde Gesicht wird zum einen transparent, zum anderen umstellt in seinen Widerspiegelungen – festgehalten und endlos zurückgeworfen. Damit gerät der narzißtische Aspekt des Blicks in den Spiegel, die Möglichkeit einer Eroberung des voyeuristischen Blicks auf sich selbst, in der Distanzierung an eine Grenze: Der Anblick des eigenen Abbilds mündet in ein klaustrophobisches Umstelltsein mit den eigenen Widerspiegelungen und entlarvt die Gewalttätigkeit des Abbildens.
Renate Lippert – In: Blickwechsel. Zu Filmen der Oberhausener Kurzfilmtage 1986, in: Frauen und Film, Heft 40, Frankfurt am Main 1986, S. 90-98.

Links
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Festivals
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