Über den Patron der Journalist*innen und Funkamateur*innen  

Am 10.10.1982 wird Maximilian Maria Kolbe von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen. Er ist der Schutzpatron der Journalist*innen und Funkamateur*innen. Zu Recht werden Heiligsprechung und Verehrung als Märtyrer bis heute befürwortet und kritisiert.

Rajmund Kolbe wird am 7./8. Januar 1894 in Zduńska Wola als Sohn einer politisch und religiös aktiven Fabrikarbeiter*innenfamilie geboren, die für die Befreiung Polens von der zaristischen russischen Herrschaft kämpft. Sein Vater Julius wird deswegen hingerichtet, seine Mutter Maria tritt nach dem Tod ihres Mannes dem Benediktinerinnenorden bei.[1]

Im Alter von 17 Jahren schließt sich Rajmund dem Minoritenorden der Franziskaner an und nimmt den Namen Maximilian Maria an.

Maximilian Kolbe studiert Theologie und Philosophie in Rom, 1918 wird er zum Priester geweiht, 1919 promoviert; anschließend lehrt er Philosophie und Kirchengeschichte in Krakau.[2]

Wahrscheinlich stark geprägt von einer Marienepiphanie in der Kindheit nimmt seine Marienverehrung extreme Züge an. „Gemeinsam mit Freunden rief er die missionarische Gebetsgemeinschaft Militia Immaculatae (Miliz der Unbefleckten) ins Leben. 1927 gründete er in Teresin das ‚Kloster der Unbefleckten‘, aus dem sich eine ganze Stadt entwickelte. Bei den Franziskanern trug Pater Maximilian den spöttischen Spitznamen ‚fromme Marmelade‘“.[3]

Der Schwerpunkt seiner missionarischen Tätigkeit besteht in der Pressearbeit, in Niepokalanów begründetet er ein bis heute bestehendes katholisches Pressehaus mit und auf seiner Missionsreise nach Asien, 1930 – 1936, gründet er insbesondere in Japan neben klösterlichen Gemeinschaften weitere Verlage. Neuen Medien gegenüber ist er aufgeschlossen und missioniert auch per Funk.[4]

Kolbe engagiert sich im Widerstand gegen die Nazis, ist jedoch auch Anhänger antisemitischer Verschwörungserzählungen. Einerseits schreibt er „im Oktober 1917: ‚Wir wollen Sünder bekehren, Häretiker, Schismatiker, Juden und besonders die Freimaurer.‘ Kolbe betrachtet dabei Freimaurer ‚als eine organisierte Clique fanatischer Juden, die die Kirche zerstören wollen‘“.[5] Andererseits hilft er Jüdinnen und Juden, Schutz vor den Nazis zu finden, durch Asyl im Kloster.[6]

Im Februar 1941 wird Maximilian Kolbe der Hetze gegen Deutsche verdächtigt, von der Gestapo verhaftet und im Mai ins Konzentrationslager Auschwitz gebracht. Bei einem Kollektivstrafappell am 29.7.1941, bei dem zehn Häftlinge für einen Häftling, dem angeblich die Flucht gelungen sei, zur Hinrichtung durch den Hungerbunker ausgewählt werden, meldet sich Maximilian Kolbe, um anstelle des eigentlich vorgesehenen Familienvaters Franciszek Gajowniczek zu sterben. Die Nazis lassen sich auf den Tausch ein. Als nach 16 Tagen Hungerbunker Kolbe und drei weitere Häftlinge noch leben, werden sie durch eine Phenolinjektion getötet.[7]

Franciszek Gajowniczek überlebt Ausschwitz und ist zur Heiligsprechung Maximilian Kolbes am 10.10.1982 auf dem Petersplatz in Rom anwesend.[8]   

Quelle: https://trinitystores.com/blogs/news/aug-14-st-maximilian-kolbe-icon-by-joan-cole?srsltid=AfmBOopW0ohtBl8OTxEClds2MW3DxlfVmmIEYQ7N20TY37c_SZvASsb7

Literatur

Krogmann, Andrea (2021): „Der Heilige von Auschwitz“, in https://www.domradio.de/artikel/der-heilige-von-auschwitz-maximilian-kolbe-starb-vor-80-jahren-auschwitz?utm_source=google&utm_medium=cpc&utm_campaign=dyn&gad_source=1&gad_campaignid=745727919&gclid=Cj0KCQjwl5jHBhDHARIsAB0YqjwDlNba7Hj4yhVQvRMGfZ3vEwWjFcqxE2NkT1H_jsvRMHuKwwj-vqcaArWxEALw_wcB [08.10.2025]

Müller-Wallraff, Martina (2016): „14. August 1941 – Maximilian Kolbe stirbt im KZ Auschwitz“, in: https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag-maximilian-kolbe-100.html [08.10.2025].

Odendahl, Björn et. al.: „Maximilian Kolbe“, in: https://www.katholisch.de/heilige/14-08-maximilian-kolbe [08.10.2025]

Strzelecka, Kinga (1981): Maksymilian M. Kolbe. Für andere leben und sterben, Freiburg /Basel /Wien.

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[1] Vgl. Strzelecka: 1981, S. 7-8.

[2] Vgl. Müller-Wallraff, 2016, o.S.

[3] Odendahl et. al.: „Maximilian Kolbe“, o. S.

[4] Vgl. Strzelecka: 1981, S. 8.

[5] Müller-Wallraff, 2016, o.S.

[6] Vgl. ebd.

[7] Vgl. Krogmann: 2021, o.S.

[8] Vgl. ebd.