Die Arbeit in der Zeitgeschichte bedeutet für ihn:
„Zunächst einmal geht es ja darum, ein beliebiges Argument auf den Punkt zu bringen. Sprich, es geht um das Denken, Formulieren und Diskutieren, um die Möglichkeit, Erfahrenes, Gehörtes, Gesehenes und – natürlich vor allem auch – Gelesenes ohne hierarchische Schranken und sprachliche Gewalt zu reflektieren, das heißt in bereits Gelerntes einzuordnen und zur Diskussion zu stellen. Dem Ideal nach sollte dies in meinen Lehrveranstaltungen möglich und erlernbar sein“.
Damit spricht der Akademische Rat dann indirekt auch schon den gemeinsamen inhaltlichen Nenner seiner Forschungs- und Lehrinteressen an: „Besonders bedeutsam scheinen mir Fragen nach den Ein- und Auschlussmechanismen von Kultur und Gesellschaft zu sein und nach den daran gebundenen Lebenschancen des einzelnen Individuums. Insofern versuche ich meine Forschungsbereiche der neuesten Geschichte von Migration, Kolonialismus und Rassismus u.a. auch in meinen Lehrveranstaltungen zu unterbreiten“. Schubert geht es darum, Gesellschaft für seine Forschungsergebnisse sensibel zu machen. Aus diesem Grund hat er sich wahrscheinlich auch sein Habilitationsthema im Bereich der Migrationsforschung gesucht. „Mich interessieren insbesondere Ursachen und Folgen der Migrationskontrolle und Abwehr ‚des Fremden‘ in Deutschland und Europa.“
Die diskursive Legitimation von Abwehr und Ausgrenzung erfährt ihren Höhepunkt im Rassismus. Hier sieht er die gesellschaftliche Verantwortung von Forschung: „Die genannten Aspekte der Politik-, Kultur- und Gesellschaftsgeschichte bieten einen Interpretationsrahmen für ein Bewusstsein über unsere Existenz in der Gegenwart.“