Erfassung der interkulturellen Kompetenz von Lehrkräften am Carl-Severing-Berufskolleg
Eine multikulturelle Gesellschaft wie sie heute in Deutschland durch ihre ethnische und sprachliche Vielfalt besteht, bedarf multikulturell ausgerichteter Schulen. In Bielefeld liegt der Anteil der Ausländer und Deutschen mit Migrationshintergrund laut dem Lernreport 2012 (S. 19) für die 15-30-Jährigen, welche die potentiellen Altersgruppen an Berufsschulen darstellen, durchschnittlich bei 25 % und damit über dem nationalen Durchschnitt. Diese Interkulturalität ist in den Klassen des Carl- Severing- Berufskolleg deutlich zu beobachten. Eine pädagogische Herausforderung der Lehrkräfte liegt dabei im Umgang mit der Vielfalt und Heterogenität in multinationalen Schulklassen, die sich durch sprachliche Differenzen, sowie unterschiedliche Wert- und Normvorstellung ergeben. Dafür stellt die Entwicklung einer interkulturellen Kompetenz der Lehrkräfte einen wichtigen Ausgangspunkt dar.
Während meines wirtschaftswissenschaftlichen Studiums wurde ich immer wieder auf die Globalisierungsprozesse in verschiedensten Bereichen aufmerksam gemacht. Für international agierende Unternehmen haben diese seitens der Arbeitnehmer die Notwendigkeit zur Entwicklung einer interkulturellen Kompetenz zur Folge. Sie soll eine Kommunikations- und Verhandlungsbasis zwischen den Mitarbeitern unterschiedlicher Standorte ermöglichen und damit zum Erfolg der Unternehmung beitragen. Über kulturelle Unterschiede, zu berücksichtigende Aspekte der Verhaltensanpassung im wirtschaftlichen Kontext und Maßnahmen seitens der Unternehmen habe ich bereits viel gelernt. Mir stellt sich jedoch die Frage, ob diese Internationalisierungsprozesse auch im schulischen Kontext berücksichtigt werden, indem z.B. ein Interesse an den Herkunftsländern gezeigt wird, diese in den Unterricht einbezogen werden, mögliche Differenzen aufgrund der Kultur erkannt und Verständnisprobleme behoben werden. Ich bin der Meinung, dass die Berücksichtigung der Heterogenität insbesondere auch vor dem Hintergrund einer optimalen individuellen Förderung der einzelnen Schüler sehr bedeutsam ist und möchte diese Thamtik gerne näher erforschen.
Interkulturelle Kompetenz verstehe ich dabei als Erweiterung der sozialen Kompetenz und somit auch als Teilkomponente der allgemeinen beruflichen Handlungskompetenz. Da diese ein wesentliches Ziel der Lehrer-Professionalisierung darstellt, sollen Schulen mit zahlreichen ausländischen Schülern wie das Carl- Severing- Berufskolleg einen Nutzen darin sehen zu evaluieren, ob eine solche Kompetenz an der Schule ausgeprägt ist und genügend Beachtung findet. Schließlich liegen die Anforderungen interkultureller Kompetenz seitens der Lehrkräfte nicht nur in der Interaktion im Schulalltag, sondern ebenso im Wirkungsbereich der multikulturellen Schule. Vor dem Hintergrund, dass potentielle Schüler nicht mehr in Abhängigkeit ihrer regionalen Herkunft den beiden kaufmännischen Berufskollegs Rudolf Rempel und Carl-Severing zugeteilt werden, ist es wichtig für die Schüler attraktiv zu bleiben und sich von der jeweils anderen Schule abzuheben. Das Carl-Severing Berufskolleg hat es sich daher zum Ziel gesetzt, einen stärkeren Fokus auf den IT-Bereich zu legen. Neben dieser fachlichen Spezialisierung, könnte sich eine klare multikulturell geförderte Ausrichtung ebenfalls positiv auf das Schulbild auswirken und damit einen deutlichen Nutzen für die Schule haben.
Hinsichtlich des methodischen Vorgehens könnte ich mir vorstellen, dass nach der Klärung eines Anforderungsprofils interkultureller Kompetenz, eine Erhebung im Lehrerkollegium durchgeführt wird. Durch die Auswertung der Ergebnisse könnte dann ein möglicher Handlungsbedarf für die Schule abgeleitet werden. Eine konkrete Forschungsfrage kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht formulieren, da im Laufe der nächsten Woche zunächst eine Abstimmung mit der Schule erfolgen soll. Da das Thema bisher noch sehr weit gefasst ist, wäre es denkbar die Thematik auf die Unterrichtsdurchführung eines Bildungsganges zu beschränken oder aber auch in Bezug auf die schulischen Rahmenbedingungen zu untersuchen. Ich würde mich über weitere Anregungen und Vorschläge von eurer Seite freuen, um das Thema präziser untersuchen zu können.
Hallo Mira,
auch dieser Post ist dir mal wieder sehr gelungen!
Dein Thema scheint wirklich spannend zu sein. Besonders gefallen hat mir, dass du die Bedeutung deines Themas durch umfassende Informationen hervorheben konntest und auch einen Bezug zur Situation von Unternehmen herstellst.
Was ich noch nicht ganz verstanden habe ist, wie genau sich das Berufskolleg auf die verschiedenen Kulturen einstellt bzw. welche Maßnahmen konkret ergriffen werden. Hierzu würde ich gerne mehr erfahren.
Ich bin gespannt auf die konkrete Forschungsfrage, die du entwickeln wirst und natürlich auch auf die Ergebnisse, die sich damit erzielen lassen! Sicherlich wirst du in deinem Forschungsvorhaben auf die Informationen, die derzeit noch fehlen, näher eingehen.
Gruß,
Stefanie
Hallo Mira,
deine Forschungsidee finde ich sehr interessant. Insbesondere im Hinblick darauf, dass heutzutage die Schulen tatsächlich sehr multikulturell sind.
Dennoch habe auch ich noch nicht ganz verstanden, inwiefern sich das Carl-Severing Berufskolleg durch den speziellen Umgang mit eben dieser Thematik auszeichnet. Ich würde es sehr interessant finden, wenn du diesen Aspekt im Hinblick auf die gesamte Schule untersuchst und vllt auch die Schüler und Lehrer insofern direkt miteinbeziehst, als das du sie fragst wie sie mit den vielen verschiedenen Kulturen umgehen? Ob sie das eher als Problematisch ansehen, ob es dadurch vermehrt zu Streitereien kommt, oder ob überhaupt kein Unterschied zu anderen Schulen erkennbar ist?
Oben genanntes wären allerdings Aspekte die mich persönlich interessieren. Ich denke du wirst das Thema durchaus sehr interessant gestalten können und ich bin gespannt auf deine Ideen dazu.
Liebe Grüße
Steffi
Hallo Mira,
ich muss mich meinen beiden „Vorgängern“ anschließen, denn dein Post hat auch mir sehr gut gefallen. Du sprichst darin eine Thematik an die sehr präsent und bedeutsam ist, über die ich allerdings in der Form noch nicht nachgedacht habe. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass eine Forschungsfrage aus diesem Themengebiet sehr spannend und gewinnbringend für dich als auch die Schule sein kann.
Schwierig wird es vermutlich sein die Lehrmaterialien – im Sinne von Schulbüchern – vor dem Hintergrund ihrer Interkulturalität zu bewerten. Allerdings könnte ein Ansatzpunkt das Lehrerverhalten sein, d.h. wie Lehrer versuchen auf diesen Aspekt eingehen.
In jedem Fall bin ich gespannt in welche Richtung deine Forschungsfrage letztendlich geht, allerdings denke ich, dass die Thematik sehr viel Potenzial bietet.
Viele Grüße
Kim
Hallo Mira,
ich finde deinen Themenpost sehr gut.
In deiner Einleitung zeigst du ausführlich die Relevanz des Themas auf und verdeutlichst dies durch Statistiken. Gut gelungen finde ich zudem, dass du die Relevanz auch auf Unternehmen beziehst und aufzeigst, dass die interkulturelle Kompetenz auch hier notwendig ist. Man merkt, dass du dich bereits intensiv mit dem Thema beschäftigt hast.
Du beschreibst bereits ausführlich dein methodisches Vorgehen. Dein Vorhaben, ein Anforderungsprofil zu erstellen und dies mit dem Kollegium abzugleichen, finde ich sehr spannend. Mir stellt sich allerdings die Frage, wie viele Lehrer du befragen möchtest, um deren Antworten/Verhalten mit dem Anforderungsprofil zu vergleichen. Evtl. könntest du eine Gruppe von Lehrern befragen, deren Klassen eine große Heterogenität aufweisen.
Ich wünsche dir viel Spaß bei der Bearbeitung!
Viele Grüße,
Ilka