Motivation

Die Digitalisierung verspricht auch in der zivilen Gefahrenabwehr Vorteile z.B. in Form von schneller Lagebilderstellung, höherer Informationsqualität von Entscheidungsgrundlagen, effizienter Einsatz­vorbereitung und Interaktion mit der Öffentlichkeit. Der Workshop IT-Rettung bietet Raum, Forschungserkenntnisse zu präsentieren und zu würdigen sowie fallstudien- und szenarien-orientierte Ergebnisse in einen allgemeinen Kontext einzuordnen.

Diese Themen behandeln wir im Rahmen der INFORMATIK 2019 in Kassel.

Notfallsituationen sind kritische Situationen, in denen eine Gefahr für Menschen, Infrastrukturen z. B. Verkehr, Energie, Informationstechnik) und die Umwelt besteht. IT-Unterstützung für das Notfall­management kann in der Vermeidung sowie der Verbesserung der Vorbereitung, der Abwehr und der Bewältigung von Schadenslagen helfen. Anwendungsbeispiele zeigen, dass sie z. B. die Koordination zwischen Einsatzkräften verbessern und die Lagefeststellung beschleunigen kann. IT soll in diesen Situationen helfen, komplexe und kritische Situationen zu beherrschen. Allerdings zeigen Erfahrungen, dass der Einsatz von IT als operatives Einsatzmittel oder Entscheidungs­unter­stützungswerkzeug auch für eine Zunahme der gefühlten Komplexität einer Einsatzlage bei vielen Beteiligten sorgen kann. Im Fokus des Workshops stehen die besonderen Herausforderungen und technischen Konsequenzen, die sich für die IT in diesem Umfeld ergeben, sowie ein Austausch über aktuelle Erkenntnisse aus der Entwicklung und der Erforschung von Lösungen. Uns interessieren dabei sowohl Ansätze, deren Fokus auf der Unterstützung bei der Rettung und Versorgung einer einzelnen Person liegt, als auch Ansätze, die sich mit einer breiten IT-Unterstützung im Notfall- und Krisenmanagement beschäftigen. Beide Aspekte können z. B. in Großschadenslagen gleichzeitig eine hohe Relevanz haben, wenn beispiels­weise ein Rettungseinsatz durch die Beteiligung unterschied­licher Organisationen und Behörden schnell zu einer komplexen Situation für einzelne Akteure (z. B. Notärzte) und Führungsstellen (z. B. einen Führungsstab) wird. Ein schneller Lage­überblick und ein effizienter, bedarfsgerechter Informationsaustausch zwischen den Beteiligten sind Ziele, die durch geeignete technische Lösungen und (IT-)Equipment vor, während und nach Notfall­situationen erreicht werden sollen.