Zara Akopyan

Zara Akopyan ist eine Singer-Songwriterin aus Geesthacht bei Hamburg. Ihre Musik ist eine Mischung aus Pop, Folk und Country und handelt vor allem vom Erwachsenwerden, den damit verbundenen Problemen und von der Suche nach dem eigenen Platz in der Welt.  Die Musikerin studiert mittlerweile an der Universität Paderborn Populäre Musik und Medien und hat 2020 ihre erste EP Planting Plans veröffentlicht. Als ihre frühe Inspirationsquelle nennt sie uns Taylor Swift und ihre Ideen fließen vor allem, wenn sie mit ihrer Gitarre spielt. 

Interview mit Zara Akopyan

Transkription des Interviews

Interview zwischen Vivien Surrey und Zara Akopyan, Paderborn, 09.09.2021.

Quelle: #HowToPop: „Interview mit Zara Akopyan”, 06.01.2022, Youtube, URL: https://www.youtube.com/watch?v=0As0z7EDm8Q&list=PLG-cTcBygJd1Ic5bmS4iv7PE-mOyv0C3P (letzter Abruf 02.03.2022).

Inhalt

Eingangsfrage

[00:00:06] 

Vivien: Also danke erst mal, dass du mit uns das Gespräch führst. Wir als Projekt, untersuchen ja, wie Künstler und Künstlerinnen arbeiten, also wie sie Songs produzieren, schreiben, komponieren und so weiter und ja. Heute haben wir Zara Akopyan zu Gast. Sie kommt ursprünglich aus Hamburg, studiert aber jetzt mittlerweile in Paderborn Populäre Musik und Medien. Sie ist Singer-Songwriterin, viel mit ihrer Gitarre unterwegs und ihr Album heißt „Planting Plans“. Genau. 

Und meine erste Frage an dich wäre dann: Wenn du an einem neuen Song arbeitest, was passiert als erstes? Wie kommen die ersten Ideen? 

[00:00:43] 

Zara: Also erst mal Danke, dass ich hier sein darf, ich freue mich auch total. Wenn ich an einem, an einem neuen Song arbeite, dann kommt das meistens, dass ich irgendwie meine Gitarre nehme und einfach irgendwie irgendwas spiele und dann vor mich hin eine Melodie singe und dann nehme ich das meistens mit meinem Handy auf. Und das tue ich aber nicht immer, also ich spiele dann auch manchmal einfach nur so und dann irgendwann merke ich so: Oh, das war vielleicht ganz cool und versuche mir das so schnell zu merken und dann danach das irgendwie nochmal aufzunehmen. Und das ist dann meistens schon so die erste Idee so. Ich arbeite immer zuerst irgendwie an der Musik und dann dem Text. Das ist irgendwie meistens so der Weg bei mir. Genau. Und manchmal ist es so, dass ich dann schon irgendwie gefühlt den ganzen Songaufbau schon habe. Manchmal sind es halt nur so Fragmente, die dann am [sic] irgendwie innerhalb von Wochen und Monaten erst zusammengeführt werden, dass dann so ein Song erst auch super spät irgendwann wirklich fertig ist. Aber ich versuche das immer so gut wie möglich festzuhalten, die erste Idee. Dass ich das halt nicht verliere. Und dafür nehme ich das dann meistens auf und – genau. Also das ist eigentlich so der allererste Schritt, den ich halt gehe, dass ich so eine Melodie irgendwie im Kopf habe, die aufnehme, und was mir halt total hilft beim Songwriting ist, wenn ich halt ungefähr weiß, wie der Song aufgebaut ist. Also wenn ich irgendwie weiß: Okay, so finde ich irgendwie die Strophen cool und da finde ich die Melodie im Refrain super, dass ich ungefähr schon weiß: Okay, so soll der Song klingen. Und dann fällt es mir zum Beispiel auch leichter, dann den Text dadrüber zu schreiben. Weil ich ungefähr weiß: Okay, da geht der Song auch irgendwie vom Aufbau her hin. Und bei dem Text richte ich mich meistens so ein bisschen danach, nach den Wörtern die mir so beim ersten Mitsingen, wo ich einfach irgendwas singe und die ersten Melodien spiele und bilde dann drumherum quasi so ein bisschen den Text. Und manchmal habe ich auch wirklich ein Ziel und sage: Ich möchte jetzt einen Song darüber schreiben und dann entsteht der Text. 

[00:02:39] 

Vivien: Ah cool, also du gehst von der Musik aus … 

[00:02:42] 

Zara: Genau. 

Inspiration 

[00:02:42] 

Vivien: … und dann lässt du dich inspirieren. Das ist nämlich auch meine nächste Frage: Wie findest du denn Inspiration zur Musik? 

[00:02:49] 

Zara: Zum Musik machen, oder? 

[00:02:51] 

Vivien: Nee, tatsächlich zur Musik, also zum Beispiel, hast du musikalische Vorbilder oder Stile, die dich beeinflusst haben und inspiriert haben oder auch Außermusikalisches, das irgendwie dich bewegt hat, wo du dann denkst: Dazu fällt mir jetzt eine Melodie ein, das will ich jetzt vertonen. 

[00:03:07] 

Zara: Genau, also Musik habe ich irgendwie schon [lacht] – ist immer so doof wenn man das sagt – aber eigentlich schon immer gemacht. Aber ich habe natürlich anfangs auch erst mal angefangen so Lieder zu covern und mich da so ein bisschen an, generell an Songwriting anzunähern, um dann halt auch von meinen Lieblingskünstlern so mir die Songs anzugucken: Worüber schreiben die? Wie schreiben die? Und dann irgendwann– ich glaube, ich war 16 – habe ich dann wirklich angefangen so meine ersten Songs zu schreiben. Und mein absolutes Vorbild in dem Bereich war immer schon Taylor Swift, weil ich die halt einfach meine ganze Jugend durchgehört habe und ich einfach so inspiriert war von ihr, dass sie das, dass sie sich mit ihrer Gitarre dahin setzt und ihre ganzen Gefühle ausschüttet. Und man muss auch sagen, meine ersten Songs, die ich geschrieben habe, hätten auch auf irgendeinem ersten Taylor Swift Album sein können, also die waren wirklich schon sehr sehr nah an dem, was sie halt gemacht hat und was ich halt auch gehört habe. Genau und deshalb kam das so, dass ich, dass ich sie halt als Vorbild hatte und selbst halt einfach Lieder schreiben wollte. Und das Ding war, dass ich damals halt irgendwie noch gar nicht so viel zu erzählen hatte; irgendwie [lacht] hatte ich das Gefühl. Also, meine ersten Songs haben auch nicht ansatzweise irgendwas mit Liebe zu tun gehabt, weil ich da einfach gar nichts irgendwie hätte erzählen können, sondern es ging dann wirklich sehr um dieses, ja, Erwachsen werden und irgendwelche Entscheidungen treffen im Leben und so. Und das waren eher so die Themen, die ich dann da verarbeitet habe und so. Aber ja, das war so auf jeden Fall meine, meine Inspiration einfach zur Musik, dass ich da durch ihr [sic] halt so ein bisschen da rein gerutscht bin in dieses: Ich könnte ja auch Songs schreiben und nicht nur covern. 

[00:04:49] 

Vivien: Ja, ich finde das hört man auch gut, den Einfluss von Taylor Swift [lacht]. 

[00:04:52] 

Zara: Ja [lacht]. 

[00:04:54] 

Vivien: Hört man immer noch ein bisschen, vor allem mit der Gitarre, … 

[00:04:55] 

Zara: Ja, definitiv. 

[00:04:55] 

Vivien: … aber es ist auf jeden Fall sehr schöne Musik. 

[00:04:57] 

Zara: Danke. 

[00:04:59] 

Vivien: Ja, also würdest du auch sagen, dass dich dann so deine persönliche Umgebung auch so ein bisschen inspiriert hat, wenn du davon sprichst, dass das Aufwachsen dich inspiriert hat, darüber zu schreiben. Was inspiriert dich denn heute zur Musik? Hast du andere Themen jetzt gefunden, sagen wir mal so. 

[00:05:17] 

Zara: Ja klar, mehr Liebe [lacht]. Nein, auf jeden Fall, also alles, was ich erlebe, verarbeite ich irgendwie in meinen, in meinen Songs. Das ändert sich, wird sich auch wahrscheinlich nie ändern, weil keine Ahnung, also aktuell ist es immer noch so ein bisschen dieses Selbstfinden und „Wo ist mein Platz in der Welt“-Thema, grade so wenn jetzt auch mein Studium zu Ende geht, bin ich ja auch irgendwie auf [sic] der Frage angekommen: Okay, wie geht es jetzt weiter? Und ich glaube, diese Frage wird einen ja immer im Leben begleiten. So okay, jetzt ist irgendwie eine Phase des Lebens abgeschlossen, wie geht es weiter und so. Das sind so Themen, die mich halt immer beschäftigen und da kann ich irgendwie immer auch was zu schrieben, da fällt mir immer was zu ein. Natürlich hat mich, durch mein Studium und durch wirklich der unmittelbare Kontakt zur Musik und der Austausch mit meinen Kommiliton*innen super geprägt was auch meinen Musikkonsum angeht, also da ist jetzt mittlerweile nicht mehr nur Taylor Swift natürlich die Inspirationsquelle, sondern viele viele andere Künstler*innen. Und natürlich auch die Leute, mit denen ich halt studiere und mich über Musik austausche und so weiter. Deswegen, ja, das, das hat halt alles irgendwie Einfluss darauf, wie ich halt Musik schreibe. Und, genau. Ich glaube, das wird auch ungefähr so auch immer weiter gehen. 

[00:06:35] 

Vivien: Ja, ja schön. Du hast auch grade von deinem Studium gesprochen, … 

[00:06:39] 

Zara: Ja. 

Musikalische Bildung 

[00:06:40] 

Vivien: … und die nächste Frage an dich wäre dann auch: Woher hast du denn das Know-How, um Musik zu schreiben? Also du hast ja schon bevor du mit dem Studium angefangen hast Musik geschrieben und wie hast du es da gemacht? Hast du es, hast du Unterricht genommen? Oder learning by doing? Oder, wie hast du, wie bist du zu dem Punkt gekommen, dass du es machen konntest? 

[00:07:01] 

Zara: Also ich hatte, als ich klein war, habe ich mit Flöte und Klavier angefangen, habe da halt auch so ein bisschen erst mal Notenkenntnisse, Akkorde und so weiter kennen gelernt. Und dann mit – oh wie alt war ich da, 14, nee – 13 oder so, habe ich dann Gitarrenunterricht genommen, für ich glaube zwei Jahre. Fand es aber dann nicht so cool, weil ich halt schon irgendwie wusste, ich möchte eigentlich so Lieder singen so. Ich wollte jetzt nicht irgendwie irgendwelche Picking-Songs spielen und so weiter. Also keine klassische Gitarre halt spielen. Und dann war halt YouTube mega. Also ich habe wirklich tagelang immer nur auf YouTube mir irgendwelche Tutorials angeguckt zu irgendwelchen Songs, die ich halt cool finde, meistens Taylor Swift, und habe die halt einfach gespielt. Und habe dann so ein bisschen das Gefühl bekommen für so, wie halt so Popsongs halt auch aufgebaut sind irgendwie. Und, und genau, welche Akkorde zum Beispiel gut miteinander funktionieren und so. Und dieses Wissen habe ich dann halt irgendwie voll mitgenommen, um dann halt selbst so in dem Stil halt Songs zu schreiben. Und deswegen, ich habe jetzt nie einen richtigen Songwriting Kurs oder Unterricht oder so dafür genommen, das war halt einfach das, was ich aus, aus dem Covern und einfach aus meinem eigenen Spaß heraus einfach Lieder zu singen, habe ich halt mitgenommen und versucht, das irgendwie mit mir zu verbinden und irgendwie meine Texte darauf zu packen im Endeffekt. Und ja ich weiß auch nicht, ich bin immer noch manchmal sehr überrascht darüber, wie, wie so Melodien entstehen. Weil, ich meine klar, Texte, du hast halt irgendwas, was du dann verarbeitest, aber so Melodien, die kommen ja wirklich einfach raus, so wenn ich dann halt irgendwas spiele und dann fällt mir dann halt irgendwas ein, aber da kann ich dir nicht sagen, wie das, wie das kommt, also woher ich dann die, wo diese Inspiration kommt oder dieser, ne: Okay, das wird jetzt die Melodie. Und dass ich auch dann immer super happy bin und stolz bin oder so das, keine Ahnung, das kommt dann einfach irgendwie. 

[00:08:59] 

Vivien: Von der Muse geküsst [lacht]. 

[00:09:00] 

Zara: [lacht] Richtig [lacht]. 

[00:09:03] 

Vivien: Und wie kommst du dann auf Akkorde und Melodien in deinen Songs? Also du hast ja davon gesagt, gesprochen, dass du keinen Songwriting Kurs besucht hast oder so. Also du experimentierst dann eher, oder nutzt auch irgendwie so ein musiktheoretisches Wissen? Subdominante und so? 

[00:09:19] 

Zara: Nee, gar nicht [lacht]. Das auf jeden Fall gar nicht. Ich habe das manchmal, dass ich irgendwie einen Song höre und die Akkordfolgen total cool finde und dann mir so ein bisschen die Akkorde raussuche im Internet und ja, die halt mal so spiele und gucke und merke so: Ah, die funktionieren ja auch irgendwie ganz cool. Und genau, da hole ich mir mal vielleicht irgendwie die Akkordfolgen her. Ich experimentiere super viel rum einfach und spiele. Ich muss auch sagen, ich habe jetzt nicht die krassesten Akkordfolgen, also da bin ich jetzt auch nicht die super Gitarristin, die da irgendwelche verrückten Akkordkombinationen spielt. Ich setze dann wirklich immer eher den Fokus auf die Melodie so, es kann auch wirklich ein ganz normaler vier-Akkord-Song sein, aber dass dann so, die Melodie und der Text dann da drauf machen es manchmal einfach zu einem Song von mir. Ja, dementsprechend, bewege ich mich da auch in so sehr sicherem Gewässer was das halt angeht, aber was jetzt so musiktheoretische Ansätze angeht, habe ich eigentlich nie wirklich aktiv angewandt. Also nie so, dass ich sage: Ich will jetzt einen Song schreiben und oh an der Stelle weiß ich grade nicht, ich gucke mal was das für eine, eine Subdominante, was könnte jetzt dazu passen und so. Also da, so denke ich gar nicht beim Songwriting. 

[00:10:41] 

Vivien: Ja. Ja, das könnte vielleicht auch deine Musik dann zu sehr verkopfen vielleicht auch… 

[00:10:44] 

Zara: Total, ja, das will ich auch gar nicht. Also ich will auch gar nicht, dass das irgendwie so ein, ja halt so ein verkopftes Produkt wird oder, also ich will halt diesen Fluss einfach da lassen von: Ich spiele einfach irgendwas und dann kommt das einfach schon. Und bisher hat das immer gut geklappt und ich fühle mich da auch sehr wohl dabei und denke, das wird auch erstmal so bleiben [lacht]. 

[00:11:11] 

Vivien: Experimentierst du denn auch mit neuen Techniken? Also zum Beispiel neuen Singtechniken oder neuen Spieltechniken? Und wenn ja, wie bringst du dir das bei? 

[00:11:21] 

Zara: Oah, ist eine gute Frage. Singtechniken weiß ich gar nicht. Also ich habe halt auch Gesangsunterricht genommen und da habe ich, hat sich halt auch natürlich mein Bezug zu meiner Stimme auch sehr verändert. Ich experimentiere immer wieder mal rum, wie ich meine Stimme aufwärme und wie sie dann halt auch klingt und was ich da so halt für Tricks habe, dass es dann halt irgendwie auch auf der Bühne zum Beispiel halt auch gut klingt. Beim Spielen, also wirklich bei der Musik, für Techniken, also ich spiele eigentlich immer super gerne mit Plek und ich bin manchmal beim Picking immer noch so ein bisschen vorsichtig und da versuche ich mich auch manchmal so ein bisschen aus der Komfortzone zu holen, dass ich da ein bisschen mehr, ja, nicht nur mit Plek spiele und die ganze Zeit rumschrammel [lacht], sondern auch mal so ein bisschen halt auch Melodien halt in der Gitarre halt natürlich dann also ich hab wenn ich halt picke [sic]. Und wie ich mir das beibringe, ich mache es einfach [lacht], ja also, keine Ahnung. Ich versuche das irgendwie und spiele es halt ganz oft, das merke ich halt auch, wenn ich irgendwie häufiger dann halt picke, dass dann irgendwie das auch viel besser funktioniert. Also ich glaube letztendlich ist halt Übung in solchen Sachen einfach das A und O. Ja, aber ansonsten, irgendwelche krassen Techniken oder so, die ich jetzt irgendwie anwenden wollte oder so, habe ich eigentlich nicht, also bisher noch nicht. 

[00:12:49] 

Vivien: Ja. Also auch so ein learning by doing Prozess dann. 

[00:12:51] 

Zara: Total, ja. 

Ziele 

[00:12:53] 

Vivien: Ja. Und welche Ziele verfolgst du mit deiner Musik? Erstmal ganz allgemein gefragt, du kannst alles sagen was du möchtest [lacht]. 

[00:12:58] 

Zara: [lacht] Ich will einen Grammy [lacht]. Nein. Keine Ahnung. Also, mich macht das halt total glücklich einfach, wenn ich einen Song fertig habe und ich da total happy mit bin. Das ist für mich immer schon so ein erreichtes Ziel einfach, dass ich da immer weiter dranbleibe und nicht das aufgebe oder so. Und ansonsten bin ich da total offen, also ich, ich habe halt auch ganz viele andere Interessen, auch verbunden mit Musik, von daher ist es so, ich könnte mir auch vorstellen, was ganz anderes zu machen später. Mit Bezug zu Musik natürlich. Aber ich will das irgendwie nicht aufgeben. Also ich will da trotzdem einfach dranbleiben und gucken was kommt. Und wenn es einfach auch nur das ist, dass ich dann irgendwas ganz anderes mache, später, aber trotzdem immer noch meine Songs schreibe und dadurch halt auch mein Erlebnis verarbeite. Das wäre auch schon ein Ziel, was ich einfach, wo ich total happy mit wäre. Aber so aktuell einfach, mein Ziel ist weiter eben so zu, dran zu arbeiten und auch irgendwie immer besser zu werden in dem wie ich meine Gefühle und Gedanken ausdrücke. Und natürlich auch ganz viel live spiele, weil ich da immer gemerkt habe, dass mir das total fehlt, auch grade während Corona und ich das total schätze, einfach wieder die Möglichkeit habe vor Leuten zu spielen. Deswegen, ja, das ist auf jeden Fall auch ein Ziel, dass ich dann trotzdem immer noch mal nebenbei irgendwie auftreten könnte. Ja. 

[00:14:23] 

Vivien: Ja. Also vielleicht auch einfach die Liebe zur Musik zu bewahren. 

[00:14:27] 

Zara: Auf, das sowieso. Das auf jeden Fall, ja. 

[00:14:30] 

Vivien: Okay. Das merkt man dir auch an [lacht]. Und welche Zielgruppen möchtest du denn mit deiner Musik ansprechen? Hast du überhaupt so eine feste Zielgruppe? 

[00:14:39] 

Zara: Keine Ahnung, ich habe jetzt noch keine Fanforschung bei mir betrieben [lacht]. Ich glaube, so inhaltlich können da bestimmt auch einfach Leute in meinem Alter viel mitnehmen, also von meinen Songs. Weil es halt eben sehr viel um Selbstfindung, um Mut, um Erwachsen werden, um Loslassen, das sind so Themen, die glaube ich grade so bei Menschen in meinem Alter halt auch total relevant sind. Also ich kann mir gut vorstellen, dass da einfach viele das hören und das halt, ja relaten können, im Endeffekt. Ich glaube, meine Zielgruppe ist dann schon vielleicht auch Leute die eher Englisch verstehen, weil ich ja auf Englisch schreibe und singe. Wobei auch manche Leute, die kein Englisch können dann manchmal auch zu mir kommen und sagen, dass sie den Song ganz toll finden, also keine Ahnung, ich habe keine Ahnung, was genau meine Zielgruppe ist. Aber so, wenn ich jetzt nur auf den Inhalt gehen würde, dann schon eher Leute auch, die so was ähnliches vielleicht erlebt haben wie ich und dementsprechend auch in meinem, in meiner Altersgruppe so ungefähr sind. 

[00:15:43] 

Vivien: Okay, cool. Und wie verarbeitest du persönliche oder politische Themen in deinen Texten? Also wie machst du das, sprichst du es direkt an oder deutest du darauf hin, mit Metaphern zum Beispiel? 

[00:15:57] 

Zara: Das kommt irgendwie immer drauf an, ich würde generell sagen glaube ich, dass es relativ subtil ist in meinen Songs. Also ich, zum Beispiel habe ich, hätte jetzt ich nie den Mut, irgendwelche direkten Namen oder so zu nennen in meinen Songs, die jetzt wirklich super persönlich dann halt sind. Ich versuche die Songs auch immer ein bisschen so zu schreiben, dass auch andere Leute das, halt da relaten könnten. Und dementsprechend halt eher die, die Lehre oder die Message rüberzubringen und gar nicht so sehr den Fokus auf mein persönliches Erlebnis zu ziehen. Sondern das, irgendwas so zu beschreiben, dass jemand anderes das hören könnte und so diese Gefühlslage vielleicht versteht und das auf sich selbst anwenden kann. Und deshalb bin ich da immer so ein bisschen beim Persönlichen, dass ich das eher subtil halte, aber ich nehme mir das jetzt gar nicht so vor, dass ich sage, so: Oh das geht mir jetzt grade zu weit, ich muss das wieder ein bisschen zurückschrauben und so. Wenn irgendwie, wenn ich eine Zeile schreibe und die super persönlich ist, aber ich die, da hundertprozentig hinter stehe, dann lasse ich es natürlich auch so, ne. Dann änder ich da auch nichts dran. Und bei politischen Themen habe ich bisher noch gar nicht so viel in meinen Songs verarbeitet, muss ich sagen. Jetzt so grade während Corona, ist da doch manchmal so ein bisschen was gekommen, was ich verarbeiten wollte. Und genau, also das, da kann ich irgendwie nur das zu sagen. Ich bin da wirklich eher subtil. Also ich will, dass die Leute da jetzt nicht unbedingt, also das der Fokus nicht darauf liegt, dass sie alles über mich erfahren, sondern dass, dass sie da teilhaben können an der Musik. Und dass sie dieses Gefühl einfach transportiert bekommen und ja, das ungefähr vielleicht auch auf sich projizieren können. 

[00:17:50] 

Vivien: Ja schön, das bewegt mich auch immer an anderen Songs, wenn ich die dann höre und mich direkt hinein versetzten kann und: … 

[00:17:55] 

Zara: Ja, voll. 

[00:17:56] 

Vivien: … Oh mein Gott, die weiß, wie ich mich fühle [lacht]. 

[00:17:57] 

Zara: Ja, genau. 

[00:17:58] 

Vivien: Das ist dann immer schön, wenn man so ein Erlebnis hat mit der Musik. 

[00:18:01] 

Zara: Ja. 

[00:18:02] 

Vivien: Und weißt oder ahnst du vorher manchmal bei deinen Songs, was gut ankommen wird? Also was ein Hit-Potential hat? 

[00:18:10] 

Zara: [lacht] Boa ist eine gute Frage. Da denke ich erst mal gar nicht so sehr drüber nach. Worüber ich nachdenke, ist, wenn ich einen Song schreibe, ich habe halt relativ viel live gespielt vor Corona. Und da denke ich halt schon manchmal so darüber nach, ob das dann halt, ja dann, ob das die Leute dann natürlich auch irgendwie abholt oder so. Darüber denke ich vielleicht nach. Ob das jetzt ein Hit wird, keine Ahnung. Ich habe auch manchmal Songs, Songideen gehabt, die ich an sich cool fand, aber wo ich dann irgendwie im Nachhinein dann immer gedacht habe so: Ah, irgendwie holt der mich jetzt selbst nicht ab und dann habe ich die Idee auch da gelassen so und habe dann halt gesagt: Okay, ist, hat jetzt irgendwie nicht, oder überzeugt mich jetzt selbst noch nicht so, dass ich sage, da arbeite ich weiter dran oder so. Nee aber ansonsten, habe ich da eigentlich nichts, wo ich die Songs irgendwie aussortiere oder irgendwie einordne oder so. Nö. 

[00:19:16] 

Vivien: Ja. Also du bist so offen und dir ist die Message eher wichtiger als … 

[00:19:20] 

Zara: Ja schon. Also wenn ich live spiele, dann überlege ich mir schon manchmal welche Songs ich spiele, also wenn ich dann halt, keine Ahnung, wenn es so eine kuschelige Bar ist oder so, dann kann ich da auch mehr langsamere Songs spielen, wenn ich aber auf so einem Straßenfest oder einem kleinen Festival oder so spiele, dann versuche ich halt schon irgendwie mehr Rhythmus reinzubringen und eher die Songs auch in die Setlist zu packen, wo ich halt weiß, dass da einfach Energie auch rüber kommt und aufgebaut werden kann beim Publikum. Aber ja, das ist ja das gute bei mir, dass ich alleine unterwegs bin. Ich kann halt auch die kleinen Konzerte spielen und manchmal halt auch so mit größerem Publikum, das geht immer ganz gut. 

Arbeitsteilung 

[00:19:59] 

Vivien: Grade hast du schon angesprochen, du bist alleine unterwegs, aber du arbeitest bestimmt auf deinem Weg auch mit anderen zusammen … 

[00:20:06] 

Zara: Ja. 

[00:20:07] 

Vivien: … Also mit wie vielen Leuten arbeitest du so an einem Song und wie findet da die Arbeitsteilung statt? 

[00:20:13] 

Zara: Tatsächlich arbeite ich da auch relativ alleine [lacht]. Also, also wirklich, ich schreibe die Songs in meinem Zimmer und mache die Songs so weit fertig, dass ich sage, so: Ja, finde ich cool. Und meistens ist es auch, wenn ich einen Song fertig habe, dann spiele ich den auch meistens dann direkt schon live. Genau und dann, so mit anderen Leuten zusammen zu arbeiten kommt eigentlich erst, wenn ich darüber nachdenke, die Songs aufzunehmen. Also wenn ich dann in das Studio gehen möchte und die dann halt wirklich aufnehmen möchte. Und ich habe das ja bisher nur einmal gemacht, hast du ja schon vorhin erwähnt, in meiner ersten EP und das habe ich in Hamburg gemacht bei einem Produzenten, den ich auch von einer Bekannten kannte. Und da haben wir uns halt dann mal zusammengesetzt und ich habe die Songs mal so ein bisschen vorgespielt und habe gesagt so: Ja die und die Songs sind das und natürlich halt nur in einer akustischen Version. Mir war aber schon wichtig, dass das auch so ein bisschen ausproduziert ist und wie eine Band klingt und so, dass auch so ein bisschen meine Ideen, die hinter den Songs auch stehen, dann auch irgendwie rüber kommen auf den Aufnahmen. Und ja, dann haben wir, da sind wir eigentlich auf einen Nenner gekommen und der hat mich da total verstanden, was ich ungefähr möchte. Und dann haben wir, ja, die Termine ausgemacht und waren dann für zwei Monate, also nicht komplett durchgehend aber dann immer mal so in der Woche, über zwei Wochen, zwei Monate hinweg im Studio. Und ich habe dann halt aufgenommen, wir haben uns zusammen hingesetzt und haben das Schlagzeug irgendwie entwickelt, Bass und auch vielleicht E-Gitarren eingespielt und dann habe ich den Gesang aufgenommen und so haben wir dann zusammen gearbeitet letztendlich. Und als die ersten Mixe dann da waren, habe ich auch hier mal ein paar Freunde von mir halt auch gefragt, die mit mir studieren, die halt auch Ahnung haben, wie die das so finden, ob sie da irgendwelche Tipps haben, ob sie noch Verbesserungsvorschläge haben. Ja und, und das war es eigentlich letztendlich. Also was, was diesen Aufnahmeprozess und wirklich die Musik selbst angeht, waren das eigentlich die einzigen Leute, mit denen ich dann halt wirklich direkt auch gearbeitet habe. Und danach, als es dann halt darum geht, dass man, wie man das dann veröffentlicht und mit dem CD pressen und so weiter, da kamen natürlich noch ganz viele andere Leute mit ins Spiel, auch mein Albumcover, wie das dann entsteht und so weiter. Da habe ich halt ganz viele Leute dann auch gekannt die mir da halt auch geholfen haben. Aber was so den Musikprozess angeht, waren das eigentlich wirklich nur Volker und ich, also der Produzent und ich, die da letztendlich an den Songs gearbeitet haben. 

[00:22:48] 

Vivien: Ja. Und wie wichtig war dir da auch der Input von anderen? Also von deinen Kommilitonen und deinem Produzenten? Gab es da auch mal so, dass du dich hast – sagen wir mal – überreden lassen oder beeinflussen lassen von ihnen, wenn die meinten, das ist jetzt, das können wir noch ausarbeiten? 

[00:23:02] 

Zara: Ja, war voll wichtig. Weil ich meine, ich, also ich hatte schon auf jeden Fall feste Visionen so ein bisschen, wie die Songs auch klingen sollen und es gab bestimmte Dinge, die waren mir auch wirklich sehr wichtig, aber, also ich muss auch sagen, dass es, das Feedback und so war auch immer relativ positiv so, also ich habe da jetzt irgendwie nicht irgendwas, wo ich da komplett alles in Frage stellen musste und irgendwie dann wirklich überdenken musste: Okay, macht das Sinn, was ich will? Sondern das hatte schon irgendwie auch Hand und Fuß, weshalb es da jetzt irgendwie nicht so einen Moment gab, wo ich dachte: Okay wow, ich muss das jetzt grade komplett überdenken irgendwie. Aber es war mir schon auf jeden Fall wichtig und ich habe auch da gemerkt, dass es auch echt nochmal cool ist, verschiedene, ja, verschiedene Meinungen oder Blicke dadrauf zu haben und deswegen will ich eigentlich auch, jetzt wenn ich demnächst mal wieder irgendwie Musik aufnehme oder so, da auch auf jeden Fall mehr Leute irgendwie einbinden. Genau, aber trotzdem. So dieser Anfangs-songwriting-Prozess, der bleibt halt irgendwie immer noch bei mir so, dass ich den alleine durchziehe, genau. 

Komposition 

[00:24:08] 

Vivien: Ja, cool. Und wir haben jetzt ja schon so ein bisschen über Ideenfindung und Inspiration gesprochen und auch schon, wie du mit Leuten zusammenarbeitest und alles, aber wenn dir dann –du hast auch schon davon vorhin gesprochen, dass du dann die ersten Ideen auf deinem Handy aufnimmst oder halt versuchst, sie im Kopf zu behalten – aber wenn dir die Idee dann gekommen ist, gibt es da auch irgendwie andere Wege, die du nutzt, schreibst du zum Beispiel auch Noten auf oder bleibt es bei auf dem Handy eingesungen? Genau. 

[00:24:43] 

Zara: Genau, ich, also wenn ich, wenn ich irgendwas aufnehme, dann schreibe ich in die Beschreibung der Aufnahme immer direkt die Akkorde, die ich gespielt habe, weil ich das auch manchmal voll vergesse und dann irgendwie wieder, erst mal alles her suchen muss. Genau, das versuche ich dann auch direkt festzuhalten, damit ich das, wenn ich die Idee wieder aufnehme, dass ich auch direkt weiß, wie ich da irgendwie weiter machen könnte. Ich schreibe auf jeden Fall keine Noten auf, das mache ich nicht. Und ansonsten habe ich halt noch so zwei Notizhefte und auch generell auch einfach so Zettel und Notizhefte, wo ich dann halt irgendwelche Wörter oder schon erste Zeilen aufschreibe und festhalte. Genau, das ist auf jeden Fall da. Und das mit den Zeilen, ich schreibe auch mal hin und wieder mal irgendwas, wenn mir was in den Sinn kommt auch auf. Ich habe zwar gesagt, dass ich zuerst ja eher an der Musik arbeite und dann den Text, aber manchmal ist es auch so, dass ich dann irgendwie schon so eine Zeile oder zwei Zeilen habe, die ich dann schon irgendwie erst mal festhalte und dann irgendwann mal in einen Song unterbringe oder so. Und dafür habe ich halt so meine Notizhefte wo dann so ein bisschen was drin steht. 

[00:25:50] 

Vivien: Okay, also so eine Mischung aus allem so ein bisschen? 

[00:25:52] 

Zara: Genau, ja. 

[00:25:53] 

Vivien: Ja cool. Ja du hast ja schon erwähnt, dass du meistens von der Musik ausgehst, genau, das wäre auch eine Frage von uns gewesen, aber hast du schon beantwortet [lacht]. Ja. Und wie viel haben denn Text und Musik bei dir miteinander zu tun? Also deutet der Text die Musik aus? Würdest du das von deiner Musik so sagen? 

[00:26:17] 

Zara: Gute Frage. Habe ich mir jetzt auch nie bewusst Gedanken drüber gemacht [lacht]. Also klar, wenn, wenn, wenn der Song relativ langsam und irgendwie auch düster oder traurig klingt, dann, dann kommt das auch automatisch, dass der Text halt irgendwie diese Emotion so ein bisschen, oder dieses Gefühl halt auch unterstreicht. Aber es ist jetzt zum Beispiel nicht so, dass ich irgendwie den B Teil so schreibe, weil da jetzt irgendwie ein, ein Turn ist in der Geschichte oder an dem was ich irgendwie erzähle, das eigentlich eher weniger. Ja irgendwie mache ich das einfach nach Gefühl, ich denke, ich denke da gar nicht so drüber nach irgendwie, wie das zusammenhängt. Aber ich glaube, also ich glaube einfach intuitiv passt das schon ganz oft zusammen, dass einfach, so wie die Musik dann halt auch klingt, dass dann der Text da auch irgendwie einfach passt, so. 

[00:27:33] 

Vivien: Ja. Also so eine natürliche Herangehensweise. 

[00:27:36] 

Zara: Ja, voll. 

[00:27:38] 

Vivien: Man hört das ja auch in deinen Songs, dass das auf jeden Fall passt. Genau, und denkst du manchmal bei der Entwicklung deiner Songs auch schon an die Live-Auftritte? 

[00:27:48] 

Zara: Total, ja. 

[00:27:50] 

Vivien: Ja? 

[00:27:51] 

Zara: Auf jeden Fall. Also das ist aber eine Sache, die ich jetzt während Corona gelernt habe, auch ein bisschen abzulegen, weil ich halt nicht, nicht gespielt habe. Und das war voll ein Ding am Anfang. Also ich habe wirklich die Songs ja letztendlich auch erst mal dafür geschrieben, dass ich sie halt auch live spielen kann und dementsprechend wollte ich auch, dass die irgendeine gewisse Energie haben, dass sie das Live-Publikum halt auch irgendwie mitreißen, das war mir auf jeden Fall immer wichtig und ja, das hatte ich immer im Hinterkopf auf jeden Fall. Und während Corona war das halt so, dass ich so ein bisschen auch, das ein bisschen anders betrachtet habe, weil ich halt nicht die Perspektive hatte „Ich spiele jetzt demnächst wieder live“, sondern es war halt wirklich eher „Ich mache jetzt die Songs eher für mich einfach“, dass ich so ein bisschen eben meine Gefühle so ein bisschen verarbeite und auch dran bleibe am Songwriting. Und da habe ich dann weniger drüber nachgedacht, ob ich, ob und wie die jetzt live funktionieren so. Das war gar nicht so sehr mein Fokus, während der Coronazeit. Aber sonst, definitiv. Also sonst habe ich das immer im Kopf, weil ich halt auch sehr gerne live spiele und schon möchte, dass das irgendwie auch funktioniert, wenn ich dann live spiele. 

[00:29:01] 

Vivien: Okay cool. Und gibt es auch Musik, die live schlecht umsetzbar ist? Grade bei dir, dann wahrscheinlich eher nicht oder hast du doch einen Song, wo du sagen würdest: Okay, den musste ich dann aus meiner Live-Playlist raus streichen, weil der ging nicht. 

[00:29:17] 

Zara: Ja, es gibt so ein, zwei Songs, bei denen ist das leider so, also normalerweise würde man ja denken: Macht ja irgendwie keinen Sinn, wenn ich die Songs halt, erstmal die erste Idee auf der Gitarre halt habe und sowieso alleine mit der Gitarre die Songs so konzipiere und dann irgendwann alles drumherum produziert wird oder so. Es gibt aber zwei Songs, die entweder in meinem Kopf halt ganz anders aufgehen, wenn halt so eine Band oder so was dabei wäre und es gibt auch einen Song auf meiner EP, der auch so ist, der heißt „Step back“, den ich eigentlich total gerne mag, aber da macht das ganze instrumentelle drumherum, also alles neben der Gitarre, hat da so eine Bedeutung für den Aufbau und für die Energie des Songs, dass ich das live nicht rüber bringen kann, leider. Und ich höre trotzdem von Leuten, dass die das trotzdem cool finden, aber ich fühle mich dann irgendwie nicht so wohl, weil ich das halt in meinem Kopf ganz anders habe und dieser Song für mich auch ganz anders wirken sollte. Und dementspechend spiele ich den auch eigentlich nicht so oft live, beziehungsweise eigentlich fast gar nicht mehr. Weil ich irgendwie dann doch eher sage so: Hey, der Song ist cool, aber ich stehe hinter, eher hinter der EP-Version und weniger auf der, hinter der Akustik-Liveversion. Deswegen: ja. Das war aber auch erst mal eine neue Erfahrung, weil ich das halt natürlich sonst nicht hatte, wenn ich die Songs eh auf der Gitarre erst mal schreibe und das halt quasi erstmal so funktioniert. 

Aufnahme 

[00:30:51] 

Vivien: Okay, also wir haben jetzt ja auch schon über vieles jetzt gesprochen, vor allem vom Ausprobieren von Ideen und von Live-Auftritten. Jetzt in Bezug auf deine EP, was kommt nach der Idee, nach der, nach der fertig komponierten Songidee, was kommt danach? Was würdest du als nächstes, nächsten Schritt betiteln? 

[00:31:13] 

Zara: Also, wenn ich jetzt ein Ziel hätte, die Songs aufzunehmen? 

[00:31:16] 

Vivien: Genau, ja. 

[00:31:16] 

Zara: Okay. Genau, wenn, wenn ich jetzt, also klar, mit einem Song hat es sich natürlich noch nicht, irgendwie, getan, also das kommt dann irgendwie erst, wenn ich so ein, mehrere Songs halt habe, die so fertig sind und wo ich auch das Gefühl hab so: Hey, die passen auch zusammen. Also dass die wirklich auch auf eine Platte können. Wo ich zum Beispiel thematisch irgendwie etwas ähnliches verarbeite oder die auch musikalisch sehr ineinander, also einfach homogen sind. Dass ich mir die so ein bisschen halt erst mal raus picke und dann auch so ein bisschen halt betrachte und sage: Okay, will ich diese vier Songs zusammen aufnehmen und auf eine EP zum Beispiel bringen? Und wenn das jetzt quasi dann bejaht wird, wenn ich sage: Ja, diese vier Songs will ich aufnehmen, das ist cool, ich will da eine EP draus machen, dann, genau, dann überlege ich mir halt wirklich, wie ich die aufnehme und wo ich mir die, wo ich die halt aufnehme. Und dann, genau, gucke ich halt, dass ich da jemanden finde, ein Studio finde, dass ich das halt aufnehmen kann. Und dann geht es eigentlich direkt in den Aufnahmeprozess, beziehungsweise, dass ich mich auch ein bisschen austausche und erst mal festgelegt werden kann, wie das halt klingen soll. Was genau gemacht werden soll, soll es ein Akustikalbum sein oder soll es halt wieder ausproduziert sein wie bei der ersten EP. Also das sind halt so Sachen, die muss man halt natürlich festlegen am Anfang und auch gucken, ob man da halt auf einer Wellenlänge halt auch ist mit den Personen, mit denen man zusammenarbeitet. Das ist auch super wichtig. Und wenn das halt alles stimmt und so ein bisschen die, das gemeinsame Ziel auch festgelegt ist, dann geht es halt an den Aufnahmeprozess, ja. 

[00:32:53] 

Vivien: Okay, cool. Und wie würdest du, wie würde so ein Aufnahmeprozess bei dir ablaufen? Könntest du da was erzählen von? 

[00:33:00] 

Zara: Ja, ich kann ja gerne von, also von dem Aufnahmeprozess, den ich ja durchlaufen habe, von meiner ersten EP am besten erzählen. Genau, ich habe mich damals wie gesagt mit Volker halt einmal getroffen, wir haben so beide geredet darüber, was ich mir halt vorstelle und war halt auch die wichtige Frage, ob er das halt auch umsetzten kann grob, was ich mir halt vorstelle und das hat auf jeden Fall auch gepasst. Und dann habe ich auf jeden Fall auch so quasi Demos ihm schon mal zugeschickt von den Songs, die wir aufnehmen wollen, dass er auch so ungefähr eine Idee hat, genau wie die halt letztendlich klingen sollen. Das ist auch immer ganz gut. Und dann sind wir eigentlich Song für Song durchgegangen. Also wir haben uns ein bisschen überlegt: Okay, mit welchem Song fangen wir an, wie machen wir das und da war es eigentlich erst mal so, dass wir halt natürlich das Tempo festlegen müssen von dem Song. Dass das feststeht und wir da drumherum erst mal alles dann weiter machen können. Die Tonart nochmal überdenken, soll da, soll der Song vielleicht doch nochmal einen Halbton höher oder Halbton tiefer. Also Fokus war immer auch bei den Songs, wie die Stimme halt rüberkommt. Also eigentlich ist es, sind alle meine Songs so geschrieben, dass meine Stimme da quasi am besten bei rüberkommt, so. Also das war irgendwie auch immer total der Fokus dann dabei. Und wenn das so ein bisschen festgelegt wurde, dann habe ich erst einmal die Gitarre einmal so aufgenommen, dass so das Gerüst ungefähr klar ist, wie der Song aufgebaut ist. Das wir abtrennen können: Okay, das ist, hier die Takte sind Strophe, Refrain, Strophe, Bridge und wieder Refrain und wie auch immer. Genau und dann haben wir erst mal natürlich an das allgemeine [sic] Bandgerüst gearbeitet, mit Schlagzeug und Bass. Und haben natürlich erst mal geguckt: Okay was für ein Schlagzeug-Beat würde halt passen und darauf dann halt auch Bass eingespielt, dass das halt irgendwie dazu passt und hatten halt immer so diese Gitarrenspur halt im Hinterkopf, dass das halt irgendwie zusammenpasst. Ja und wenn, und als wir das halt so ungefähr fertig hatten, dann haben wir eigentlich nochmal in einer anderen Aufnahmesession nochmal komplett gründlich die Gitarren aufgenommen. Also, dass ich da möglich, da, auch auf Klick das komplett clean aufgenommen habe letztendlich. Und danach haben wir eigentlich so die ganzen Verzierungen sag ich jetzt mal gemacht. Also ein paar E-Gitarren eingespielt, oder was hatten wir da noch, also in einem Punkt hatten wir auch glaube ich Celli, die wir irgendwie eingespielt haben und ein Schellenkranz oder so was oder irgendwas in die Richtung halt, dass noch so ein bisschen, ja, ausschmücken. Und wenn das halt stand, haben wir im letzten Schritt halt den Gesang aufgenommen. Und das war auch nochmal so eine ganze Aufnahmesession, wo man halt den Gesang gemacht hat und halt die Backing Vocals. Also die waren natürlich auch nochmal sehr wichtig, weil die halt auch natürlich ganz viel Raum gegeben haben, dann in der Stimmung letztendlich. Genau und das ist jetzt halt grob gesagt so der Aufnahme, also Aufnahmeprozess gewesen, wie wir jetzt an einem Song gearbeitet haben und das haben wir dann halt eben fünfmal gemacht, weil es halt fünf Songs waren. Und immer wieder zwischendurch hat Volker auch schon kleine Mixe immer fertig gemacht, dass ich mir das auch immer anhören konnte und natürlich haben wir dann auch viel dann gearbeitet, wie das halt letztendlich dann im Mix auch zusammenklingen soll. Wie ich mir das ungefähr vorstelle, ob da irgendwie mehr Hall, weniger Hall und so weiter halt auf die Stimme soll und, und so weiter und so fort. Genau und, das ist so ungefähr der Aufnahmeprozess gewesen, den wir da durchlaufen sind. 

[00:36:29] 

Vivien: Okay und du hast jetzt schon verschiedene Instrumente erwähnt, wurden die bei euch auch elektronisch eingespielt oder wie habt ihr das gemacht? 

[00:36:39] 

Zara: Genau, wir haben eigentlich nur die Gitarren selbst eingespielt, muss grade überlegen, genau und an einer Stelle auch einen Schellenkranz, weil der sonst total kacke klang [lacht]. Genau und ansonsten haben wir das, hat das Volker alles elektronisch gemacht. Also Schlagzeug und Bass war elektronisch und nur E-Gitarren und die Akustikgitarre war, war manuell eingespielt. 

[00:37:02] 

Vivien: Okay und wie viel Gewicht gibst du improvisatorischen Elementen? Also warst du auch im Studio und dann, hast du irgendwie einen Akkord ausprobiert und dachtest so: Ach, das ist jetzt, das, das will ich doch noch mit reinbringen? 

[00:37:14] 

Zara: Ja. Nee, also eigentlich, also als wir dann beim Aufnehmen waren letztendlich habe ich da jetzt auch nicht mehr den Song umgeworfen oder nochmal komplett das irgendwie, ja, umgeändert. Ich bin mir grade nicht sicher, ich glaube bei einem Song, da hat Volker auch gesagt, dass er da noch so einen Akkordswitch ganz cool fände, und ich glaube den haben wir aber letztendlich durchgesetzt, also haben den auch umgesetzt dann und fand ich auch gut. Also da bei dem einen Song haben wir dann auch beide dann so überlegt: Ja doch, könnte man eigentlich machen. Und genau, ansonsten, improvisatorisch, was so jetzt wirklich die Akkordfolgen oder so, oder den, und so weiter angeht, haben wir da nicht viel gemacht. Bei einigen Songs war der Text noch nicht fertig, das heißt es war auch teilweise so, dass ich den noch irgendwie einen Tag vorher noch fertig geschrieben habe, weil so, die, die Idee und die Gerüste vom Song waren ja da, aber es gab so zwei Passagen, wo ich einfach noch nicht die passende Zeilen, die passenden Zeilen gefunden hatte und die dann halt quasi dann im Aufnahmeprozess noch erst fertig geschrieben wurden. Das war da. Und was ich irgendwie vielleicht improvisatorisch ganz cool fand waren halt so die ganzen Füllelemente, die wir dann ja entwickelt haben. Also die E-Gitarren, das war auch irgendwie rein improvisatorisch, dass wir halt uns den Song angehört haben und dann darüber irgendwas gespielt haben. 

[00:38:35] 

Vivien: Okay und habt ihr Samples benutzt? 

[00:38:39] 

Zara: Nee. 

[00:38:41] 

Vivien: Und du hast ja davon erzählt, dass du alles einzeln eingespielt hast, oder? Oder wurde das auch zusammen eingespielt? Also Gitarre und Gesang zusammen? Oder getrennt? 

[00:38:50] 

Zara: Ja, nee, getrennt, getrennt. 

[00:38:52] 

Vivien: Getrennt, okay. Und wie lange hat so ein Recordingprozess bei einem Song gedauert? Oder war das komplett unterschiedlich, je nach Song? Oder? 

[00:39:02] 

Zara: War komplett unterschiedlich, aber ich würde sagen, relativ lange [lacht]. Länger, als, als gedacht. Also das war halt, das waren halt zwei Monate, die, das war in den Semesterferien damals, da war ich dann halt irgendwie eine Zeit lang in Hamburg und wir haben uns dann vielleicht zwei oder drei Mal die Woche getroffen und in diesen zwei Monaten sind halt, nur einen Song hatten wir schon aufgenommen, und da sind, in dieser Zeit halt vier Songs entstanden. Also kann man jetzt dann irgendwie hochrechnen, so zwei Wochen, also so, wie viel waren das, vier bis sechs Tage dann pro Song. Ist auf jeden Fall viel. Wir haben uns da auch relativ viel Zeit gelassen, wäre aber auch definitiv schneller gegangen. Also, keine Frage[lacht]. 

[00:39:48] 

Zara: Ginge, geht auf jeden Fall. Das Ding ist halt, darf man aber auch nicht vergessen, und das hatte ich dann auch in Gesprächen mit Freunden, die zum Beispiel in einer Band sind, wenn du mit einer Band ins Studio gehst und sagst, du nimmst die Songs auf, dann stehen die Songs komplett. Also dann ist auch der, der Schlagzeugpart schon fest, dann ist der Basspart schon fest und letztendlich, was ja Volker und ich gemacht haben, wir hatten das Gerüst und haben dann ja auch noch weiter komponiert, weil wir ja auch erst mal das Schlagzeug uns überlegen mussten und den Bass überlegen mussten, auch die E-Gitarren. Und wenn du mit einer Band ins Studio gehst, was ich jetzt auch letztes Jahr zum Beispiel mit einer anderen Band miterlebt habe auch selbst, dass wir da halt wirklich super viel geprobt haben im Vorfeld und diese Songs super super oft gespielt haben und dann ins Studio gegangen sind und das halt live aufgenommen haben. Und dann musst du ja gar nicht mehr drüber nachdenken: Okay, wie soll der Song jetzt klingen und wie soll das hin, das ist ja noch zusätzlich irgendwie gewesen an Arbeit, die halt Volker und ich noch hatten in der Zeit. Und das ist vielleicht noch so ein bisschen ein Unterschied zwischen, wenn man halt alleine Musik macht, als mit einer Band. Weil dann halt auch der Aufnahmeprozess halt auch viel kompakter sein kann, weil halt einfach alles schon steht. 

[00:40:56] 

Vivien: Okay und wo habt ihr aufgenommen? Also hatte Volker ein eigenes Studio, oder? 

[00:41:01] 

Zara: Ja genau. In Hamburg war das, in Hummelsbüttel, das war so ein kleines Studio, das war so eine kleine Kammer, in der ich dann stand und, genau. War so ein kleines, schnuckeliges Studio. 

Postproduction 

[00:41:14] 

Vivien: Cool. Also wenn jetzt der Song aufgenommen wurde und alles, dann würde uns noch interessieren, wie daraus eine fertige Audiodatei wird. Also was muss noch passieren, damit es ein fertiges Endprodukt von dem Song gibt? 

[00:41:29] 

Zara: Genau, also dann wird natürlich erst mal gemixt und dann natürlich versucht, dass alle Aufnahmen irgendwie zusammengefügt werden und dass sie halt ein, eine, ein Ganzes natürlich dann letztendlich bilden. Das kann auch relativ lange manchmal dauern, bis man dann halt auch total zufrieden ist damit. Und wenn man dann sagt: Okay, man ist happy mit allen Mixen, dann wird es halt, dann wird das Ganze gemastert. Ich kann dir das technisch nicht sagen, was da alles gemacht wird [lacht], dafür habe ich nicht das, das ganze Wissen, aber genau. Wenn sie halt gemastert sind, dann sind die Songs eigentlich in trockenen Tüchern und man kann natürlich trotzdem noch irgendwas verändern, aber es ist halt dann wieder ganz viele Schritte zurück. Und wenn sie dann halt gemastert sind, dann könnte man theoretisch einfach daraus eine Wave-Datei machen und sich die aufs Handy ziehen und hören, also an sich ist, sind die Songs dann ja fertig. Aber in meinem Fall musste das Ganze nochmal in, in eine andere Art abgespeichert werden, weil ich ja eine CD daraus auch, also pressen wollte. Und zum, fürs CD pressen musste das nochmal eine spezielle Audiodatei sein, beziehungsweise so eine Datei, Dateiformat damit das beim CD pressen irgendwie dann noch umgesetzt werden kann. Ich kann jetzt auch grade gar nicht mehr sagen was genau das für eine Dateiformat war, also was genau es für ein Dateiformat war, genau. Aber das hat dann Volker quasi auch für mich dann gemacht und, genau. Für so den ganzen digitalen Bereich hat, hat eine ganz normale Wave-Datei gereicht, ja. Und das kannst du halt exportieren im Programm und dann hast du das. 

[00:43:06] 

Vivien: Und dann hat Volker für dich gemixt? Oder wie habt ihr das aufgeteilt? 

[00:43:11] 

Zara: Ja. Der hat alles gemacht [lacht]. 

[00:43:12] 

Vivien: Okay [lacht]. Und für wie wichtig würdest du das erahnen? Also wie wichtig würdest du das beschreiben, das Mixing und Mastering? Macht das für dich sehr viel aus, oder ist das so ein Mittel zum Zweck? 

[00:43:26] 

Zara: Klar, das ist super wichtig. Also ich glaube ohne geht es auch nicht, also definitiv nicht. Beim Mastering bin ich raus [lacht], habe ich auch keine Ahnung was dabei gemacht wird, ich habe es immer noch nicht ganz verstanden. Aber beim Mixing auf jeden Fall, klar. Also du hast halt die Songs und das muss halt, also das muss halt einfach zusammenkommen, die ganzen Aufnahmespuren, die du halt hast und das ist super wichtig. Und was ich auch irgendwie jetzt über die Jahre auch gelernt habe irgendwie, dass so die ganz verschiedenen Mixingprozesse auch komplett die Wirkung eines Songs halt ändern können. Und da muss man halt auch manchmal vielleicht auch wirklich wissen: Okay, was will man dann auch, wie der Song dann letztendlich klingt und je nach dem ändert sich halt auch, ändern sich halt auch die ganzen Aufgaben, die beim Mixing halt erfüllt werden. Ja, aber ist super wichtig. Also anders geht es nicht. 

[00:44:18] 

Vivien: Und wann würdest du eine Produktion für beendet beschreiben? Gibt es da irgendwie so einen Punkt oder Kriterien, die, wo du dann sagst, jetzt ist der Song fertig, jetzt machen wir nichts mehr, oder? 

[00:44:29] 

Zara: Achso. Eigentlich denke ich das, also habe ich das schon gedacht, als es ins, ins Mastering ging. Weil, es ist halt eigentlich auch so, wenn du ins Mastering gehst, dann wäre es halt sehr erwünscht, wenn man dann nicht nochmal zurück in, in den Mixingprozess muss, weil es halt sehr viel Aufwand ist. Genau und deshalb versuche ich dann wirklich schon zu sagen: Ja okay, ich bin mit den Mixen wirklich total happy, es kann ins Mastering und dann ändert sich auch nichts. Und dann fasse ich die Songs auch nicht an und ich habe mir auch dann versucht, so das so mir einzureden, zu sagen so: Hey, jetzt hör die Songs mal nicht mehr an so, es reicht jetzt auch. Weil wenn du da halt wirklich monatelang dran arbeitest, dann kannst du an jeder Ecke noch was finden, was du ändern möchtest und manchmal musst du die Songs erst mal ruhen lassen und dann erst nach einer Zeit wieder rein hören und dann merkst du halt auch: Ja ist eigentlich alles ganz gut so, dass ich da kein Problem mit habe. Deswegen, eigentlich, eigentlich da, ich habe nach den Masterings nochmal reingehört, habe dann wie gesagt gesagt, ich höre da jetzt mal nicht mehr rein und dann war das auch für mich mit den Aufnahmeprozessen auf jeden Fall auch beendet. Also da habe ich dann auch nicht mehr gesagt, dass ich da großartig was noch verändern wollen würde. 

[00:45:45] 

Vivien: Und du hast ja eine EP, die heißt „Planting Plans“, war das für dich anders, dafür Songs zu schreiben, als wenn du nur einzelne Songs schreibst? Also würdest du sagen, dass ist ein Unterschied, ob man ein Album macht oder halt nicht? 

[00:46:02] 

Zara: [übelegt] Das Ding ist halt, ich habe diese Songs jetzt nicht geschrieben, weil ich sie unbedingt auf diese EP packen wollte, sondern ich wollte erst mal generell mal was veröffentlichen und habe dann von den Songs, die ich schon mal geschrieben habe, einfach geguckt, welche ich denn gerne veröffentlichen wollen würde. Also es war jetzt nicht, es war jetzt irgendwie kein Konzept, was ich dadrunter hatte, zu sagen: Ich möchte jetzt eine EP veröffentlichen, die das und das und das vermittelt und deshalb schreibe ich jetzt die Songs gezielt für diese EP, sondern die Songs habe ich eh einzeln quasi geschrieben und dann halt zusammengefügt in die EP. Aber natürlich, durch die Veröffentlichung haben diese Songs halt einen ganz anderen Stellenwert mehr für mich, dass ich dann halt diese Songs halt so ein bisschen auch sagen kann, das ist die „Planting Plans“-Ära, so ein bisschen, ne? Das ist, das sind die EP Songs. Genau, also das ist eigentlich relativ nur in meinem Kopf so ein bisschen dieses, wie ich die Songs halt abgespeichert habe, so ein bisschen. Aber beim Songwriting habe ich sie eigentlich trotzdem genauso geschrieben wie alle anderen Songs. Erst mal ohne die Intention, dass diese zusammen auf eine EP kommen. 

[00:47:08] 

Vivien: Okay also du hast nicht irgendwie versucht, ein, einen roten Faden zu, da reinzupressen, sondern es ist halt auch einfach einer entstanden, weil du halt in der gleichen Zeit sozusagen an den Songs gearbeitet hast. 

[00:47:20] 

Zara: Genau, ja, ja. Also das war dann schon irgendwie, also ich hatte zum Beispiel einen Song, der dann relativ ruhig war und da wusste ich halt auch, den will ich auf der EP dann auch haben, dass es das noch ein bisschen abrundet, dass dann auch noch mal so ein Akustiksong mit dabei ist. Das wusste ich auf jeden Fall. Und halt generell die Songs, an der ich da zu der Zeit gearbeitet habe, habe ich da auch, ne, die dann auch unbedingt da rein haben wollen auf der EP. Genau. 

[00:47:49] 

Vivien: Okay, dann war es das von uns, es war auf jeden Fall sehr aufschlussreich, vielen Dank. 

[00:47:54] 

Zara: Ja, danke euch. 

[00:47:55] 

Vivien: Ja, hat sehr viel Spaß gemacht, 

[00:47:57] 

Zara: Mir auch. 

[00:47:57] 

Vivien: und ich denke, man speziert [sic] dich noch so auf Paderborner Bühnen und auch wo anders.

[00:48:02] 

Zara: [lacht] Ja würde mich sehr freuen, wie gesagt, ich spiele sehr gerne. 

[00:48:03] 

Vivien: Ja, okay, Dankeschön. 

[00:48:06] 

Zara: Danke auch.