Block 4, c)

Aufgabenblock 4, c)
Auf Grundlage von Aufgaben a) und b): Wo siehst Du als
Lehrerin/Lehrer Dein zukünftiges Aufgabengebiet, wo sind Deine
Grenzen?

Als Lehrer sehe ich mein Aufgabengebiet vor allem im Bereich des Trainings. Hier vermute ich die größte und beste Möglichkeit den Schülern zu helfen, die eventuelle Probleme im Bereich der Aufmerksamkeit oder ähnlichem haben. Hier kann man im Unterricht, in Fördergruppen, oder in anderen Hilfsmaßnahmen die Kinder fördern und sie mit speziellen und strukturierten Aufgaben auf die geforderten Lernziele vorbereiten und verbessern. Desweiteren kann man ihre Schwächen, bzw. ihr Defizite verringern, sodass sie weniger Probleme im Bereich der Schule und vor allem im Bereich des Lernens und des damit zusammenhängenden Erfolges, haben. Da man die Formen des Trainings am besten in den Unterricht einbringen kann, mit Hilfe von zahlreichen Materialen wie Büchern, Kassetten, Strategiekarten oder anderem, halte ich diese Form der individuellen Förderung für am sinnvollsten und vor allem am geeignetsten.
Desweiteren sehe ich eine Möglichkeit, wenn auch geringer, im Bereich der Beratung. Hier könnte man nach dem eigentlichen Unterricht mit dem Schüler ein Gespräch suchen, und je nach pädagogischen und psychologischen Fachkenntnissen, mit dem Schüler nach Lösungen und Zielen suchen. Wichtig hierbei wäre, dass es vom Schüler ausgesehen auf freiwilliger Basis geschieht, da sonst keine gute Atmosphäre für eine sinnvolle Beratung herrschen würde. Das einzige Problem dieser individuellen Beratung könnte der Zeitaufwand werden. Da man sie nach dem Unterricht zusätzlich anbieten müsste, ist dies natürlich mit mehr Arbeit verbunden. Wenn man 1, oder 2 Schüler berät, ist es sicherlich kein Problem. Aber wenn es mehr Schüler gibt die beraten werden wollen, wird es einfach, leider auch gesagt, ein zu großer Aufwand.
Grenzen, sehe ich, wie oben schon bereits erwähnt im zeitlichen Aufwand in Folge der Beratung. Hinzukommen könnte, dass man einfach aus pädagogischer Sicht nicht mehr weiter weiß und auf bestimmten Gebieten nicht mehr das nötige Fachwissen besitzt. Das würde für mich heißen den Schüler weiterzuempfehlen oder nach Leuten suchen, die ihm konkret besser weiterhelfen könnten. Die zweite Grenze ist natürlich ganz klar im Bereich der Therapie. Hier können nur Ärzte, beziehungsweise Spezialisten helfen, die in ihrem Fach sicher sind und eine ärztliche Ausbildung genießen. Dieser Bereich, steht den meisten Pädagogen und Lehrer meiner Meinung nach schlicht weg nicht mehr zu.

Block 4, a und b)

Aufgabenblock 4:

Aufgabe a) Eine Schülerin/ein Schüler erreicht dauerhaft nicht die geforderten
Lehrziele. An welchen Faktoren (allgemeine Faktoren und ggf.
konkrete Beispiele) kann dies liegen?

Das allgemeine Ziel eines Lehrers, Erziehers oder Pädagogen ist es, den Schüler oder die Schülerin an ein bestimmtes Lernziel heranzuführen. Hierbei versucht man kognitive, motivationale und soziale Fähigkeiten so zu bestimmen, dass man nach einer bestimmten Zeit Lernerfolge bzw. Leistungserfolge erkennen kann. Man versucht den Schüler aus einem IST-Zustand, in einen SOLL-Zustand zu führen, mit Hilfe von verschiedenen Methoden.
Bevor Methoden und ähnliches erklärt wird, muss man sich fragen, woran es liegen kann, dass ein Schüler ein gefordertes Lernziel dauerhaft nicht erreicht?
Hier gibt es nun verschieden Auffälligkeiten. Zunächst zählen dazu die primären Begleitstörungen wie zum Beispiel: Die Lese-Rechtsschreib-Schwäche, verschiedene Formen von Aufmerksamkeitsstörungen sowie Auffälligkeiten im Bereich der Hyperaktivität.
Sekundäre Begleiterscheinungen ( verbunden mit Teilleistungsschwächen ) sind zum Beispiel: Demotivation am Unterricht oder an Arbeitsaufgaben, emotionale Symptome ( Hierzu gehören Schulangst und depressive Verhaltensweisen ), Störungen im Sozialverhalten, sowie Schwächen bei der Disziplin.
Nach einigen Tests und vielem Längsschnittstudien, haben Kinder mit primäre, aber vor allem mit sekundären Teilschwächen, ein deutlich größeres Problemverhalten beim Lernen und bewältigen von Aufgaben. Viele Experten sind außerdem der Meinung, dass diese Kinder deutlich weniger Chancen bei Ausbildungen und Berufen haben.
Weitere Probleme machen die veränderten Lebensbedingungen. Erwartungen steigen, der Druck auf die Kinder steigt, sie werden unsicher und neigen dazu eher zu Problemen und erlangen schneller Begleitstörungen.
Ebenfalls auf der sozialen Ebene stehen Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund. In vielen Fällen neigen diese Kinder aufgrund einer „anderen Erziehung“, eher zu Gewalt und zu Problemen, da viele ihrer Eltern einfach andere Sitten und Kulturen leben und leider wenig Wert auf Bildung und Ähnliches legen

b) Bestimme für die einzelnen Faktoren, welche grundsätzlichen
Strategien zum Umgang damit bestehen

Bei den verschiedenen Strategien zum Umgang gibt es im Prinzip immer das gleiche Ziel. Man versucht die Diskrepanz zwischen dem IST- und dem SOLL-Zustand, zu reduzieren und so klein wie möglich zu gestalten. Hierbei benutzt man vor allem pädagogische und psychologische Maßnahmen und Strategien.
Folgende Strategien sind daher bekannt und anwendbar: Training, Beratung, Therapie, sowie 3 neuartige Methoden ( Coaching, Mentoring, Supervision )
1) Training:
Die erste Strategie nennt man Training. Beim Training fördert man konjunktive Bereiche, Motivationsmerkmale, Selbstregulative Bereiche, soziale Bereiche, sowie die emotionalen Bereiche. Wichtige Merkmale beim Training sind vor allem Wiederholungen und Struktur. Ständige und regelmäßige Wiederholungen sind die Basis dieser Strategie, verbunden mit einer gewissen und speziellen Struktur, die je nach Training angepasst wird. Beim Training kann man zum Beispiel Bereiche fördern, bzw. noch verbessern, die eigentlich nicht defizitär sind. Darüber hinaus aber, kann man vor allem auch bestimmte Defizite bei Schülern und Schülerinnen verbessern, oder so gut trainieren, dass sie gar nicht erst auftreten können. Desweiteren können alte, oder auch vergessene Fähigkeiten und Fertigkeiten wieder hergestellt werden.
Als Beispiel nehme ich nun ein Training für einen Schüler mit Aufmerksamkeitsdefizit.
Man betrachtet dabei 5 Therapiebausteine, wobei die wichtigsten und zu beachtenden Bausteine die Basis- und die Strategietrainingseinheiten sind. Beim Basisverfahren schult man die Grundfertigleiten der Aufnahme. Hier bekommt der Schüler Aufgaben zum hören, zu genauem hinschauen, usw., mit Hilfe von Büchern, Kassetten oder andere Gegenstände. Im Anschluss, nach ein paar Einheiten erhält der Schüler eine „Stopp-Karte“, die er zwischendurch ziehen kann, während er die Aufgaben bearbeitet. Diese Karte besitzt den Zweck, dass der Schüler beim Lernen Reaktionen verschieben, oder auch verzögern kann, um seine Impulse besser kontrollieren zu können. Darauf folgt die Strategie. Hierbei gibt es sechs Schritte. 1. Was ist meine Aufgabe? 2. Ich mache mir einen Plan. 3. Kenne ich Ähnliches? 4. Sorgfältig und bedacht. 5. Halt-Stopp, überprüfe. 6. Das habe ich gut gemacht. Diese Anwendung wird mit Hilfe von Strategiekarten unterstützt. Hierbei versucht man nun Handlungen und Reaktionen durch Wiederholungen zu automatisieren, um die vorhandenen Defizite in der Verhaltenssteuerung zu reduzieren.
Diese, und auch weitere Formen von Training sind sehr hilfreich, da man bei vielen Kindern und Schülern deutliche Fortschritte und Verbesserungen sieht.

2) Beratung
Die Zweite Strategie ist die Beratung. Diese Art hilft Schülern und Eltern in Bereichen wie Orientierung, Planung, Entscheidung und Bewältigung. Man spricht hier vor allem von einer präventiven Hilfe ( Vorbeugen ), oder auch von einem entwicklungsorientiertem Unterstützungsangebot. Eine Beratung ist allerdings noch keine Therapie, was man an dieser Stelle sagen kann und was zu beachten ist.
Auch bei der Beratung versucht man die Diskrepanz zwischen dem IST- und dem SOLL-Zustand zu verringern. Ziel ist es daher, Veränderungen von Situationen zu erreichen, die durch Unzufriedenheit der Schüler, oder auch der Eltern hervorgerufen werden. Der Berater versucht bei den Gesprächen und Therapien die er macht, die Potenziale, eventuell auch versteckte Potenziale, optimal auszuschöpfen. Gleichzeitig werden antizipierte Problemzustände vermieden. Bei der Beratung kann man auch individuelle Teilschwächen und ähnliche Probleme lösen oder auch verbessern. Vor jeder Beratung setzen Berater ( zum Beispiel Lehrer, Pädagogen, oder auch andere Spezialisten ), Teil und Handlungsziele fest, welchen man erreichen kann und vor allem erreichen will. Falls keine Veränderungen oder zu starke Veränderungen vorliegen, kann man diese Ziele auch während der Beratung modifizieren oder eben erhöhen. Der Vorteil dieser Strategie ist wie oben teils erwähnt, dass man besonders individuell auf den jeweiligen Schüle eingehen kann und der Schüler ein gewisses Mitspracherecht hat, was für die Atmosphäre und die Besserung sehr vom Vorteil ist.

3) Therapie
Die dritte wichtige Strategie ist die Therapie. Hier behandelt man affektive Störungen, neurotische Störungen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen sowie Entwicklungsstörungen. Die Therapie ist sozusagen die letzte Möglichkeit, um Verbesserungen bei Schülern hervorzurufen. Die Behandlung wird unter ärztlicher Betreuung durchgeführt, oder eben durch Experten die eine solche Therapie durchführen dürfen. Durch ärztliche Betreuung, mit Hilfe von ärztlichen Geräten, speziellen Methoden, oder auch durch Medikamente versucht der Arzt professionell zu helfen und die Schwächen zu beseitigen.

Außerdem gibt es noch drei, neuartige Formen der Problembehandlung.
1) Coaching: Hier arbeitet ein Coach, oder auch Begleiter mit dem Schüler zusammen, indem er mit wenig Inhalt und einer Prozessteuerung nach Lösungen sucht
2) Mentoring: Hier betrachtet man zwei Personen in etwa auf Augenhöhe. Beispielsweise ein Schüler aus der 6. Und ein Schüler aus der 8. Klasse. Hier versucht der höherklassige Schüler seine Erfahrungen weiterzugeben, um dann Hilfestellung zu leisten.
3) Supervision: Hier schaut man quasi „von oben“ auf sich hinauf und versucht dann mit Hilfe eines Beraters eine gemeinsame Analyse zu definieren.

Aufgabe 2 b) und c )

b) Woran erkennt man wie gut Testverfahren sind?
Wie gut Testverfahren sind und welche Glaubwürdigkeit sie beinhalten, kann man mit Hilfe der Testgütekriterien herausfinden.
Es gibt drei Hauptgütekriterien:
1) Objektivität
2) Reliabilität
3) Validität
Zuerst zu der Objektivität.
Bei der Objektivität geht man von den drei Welten Karl Poppers, einem österreichischen/britischen Philosophen aus. Er teile die Welt in drei Teile. Einmal die materielle Welt, wo man nur das betrachtet was es materiell gesehen, tatsächlich gibt, was wirklich sichtbar und fühlbar ist. Dann die Welt der bewussten Erlebnisse. Wie man Dinge selber betrachtet und dann auf die Schönheit oder anderen Eigenschaften äußerlich betrachtet, ihnen Eindruck schenkt und zum dritten die Welt der objektiven Erkenntnisse. Dies sind Sachen die wir Dingen entnehmen können, wenn man es einfach ausdrücken will. Zum Beispiel den Inhalt aus Büchern oder aus allgemeinen, anderen Informationsspeichern.
Um die Welten kurz zu verdeutlichen an einem Beispiel. Man nehme ein Autoschild wo das Kennzeichen abgebildet ist. Die erste Welt ist einfach das Material, das Blech woraus das Schild ist. Die zweite wäre die Farbe oder den Eindruck den wir vom Schild bekommen und die Dritte Welt wäre die Erkenntnis die wir aus den Buchstaben entnehmen können. Zum Beispiel der Abkürzung können wir entnehmen aus welchem Kreis oder Ort der Fahrer kommt.
Nun zu der Betrachtung ob ein Test objektiv ist
Ein Test ist dann objektiv, wenn die Schritte von der Versuchsplanung bis zur Dateninterpretation so aufgeschrieben und dokumentiert sind, dass die Untersuchung von anderen widerholt und auch ausgeführt werden kann. Anders gesagt bedeutet das: Um eine Objektivität zu erlangen, müssen die erlangten Messergebnisse möglichst unabhängig vom Untersucher sein. Zusammenhängend gilt also zu sagen, das verschieden viele Untersucher, bei der Untersuchung eines gleichen Merkmals auf das gleiche Ergebnis kommen müssen.
Um eine Objektivität beim Testen zu gewährleisten müssen natürlich auch die äußeren Bedingungen identisch sein, sodass sich keiner Vorteile erschaffen kann. ( Durchführungsobjektivität). Bearbeitungszeit, Aufgabenstellung, usw. müssen überall transparent, gleich sein.
Desweiteren muss das Testergebniss von der Person des Auswerters unabhängig sein, sodass jeder die gleiche und faire Bewertung bekommt. Diese Art nennt man Auswertungsobjektivität und als Lösung dieses Problems gibt es zum Beispiel Erwartungshorizonte bei Klassenarbeiten oder ähnliche festgelegte Lösungen.

Die dritte noch ausstehende Art ist die Interpretationsobjektivität. In die Bewertung gehen keine eigenen Meinungen oder subjektive Empfindungen ein und man hält sich an eine Norm oder Skala.

Nun zum zweitem Kriterium, zur Reliabilität ( Übersetzt: Zuverlässigkeit)
Die Reliabilität beschreibt die Genauigkeit , indem Merkmale und ihre Dimensionen, bzw. ihre Ausprägung erfasst werden. Dies geschieht unter der Vernachlässigung des Umstandes, ob es sich dabei auch um die Merkmalsdimension handelt, deren Erfassung intendiert ist.
Die Reliabilität kann als Quotient betrachtet werden, und mit Hilfe von einer sogenannten Varianz und einer wahren Varianz in eine Formel zusammengesetzt werden um den Wert der Reliabilität auszurechnen. Die Formel lautet: R=sw^2/sx^2. Ein Test vollständig reliabel (R=1,0), wenn mit seiner Hilfe Lokalisierung der Probanden auf der jeweiligen Merkmalsdimension komplett fehlerfrei geschieht. Je höher der Reliabilitätskoeffizient ist, desto besser und glaubwürdiger ist das Verfahren bzw. der Test. Der Koeffiezient sollte die Marke von R=0,7 allerdings nicht unterschreiten, da es sonst zu ungläubig erscheint. Da es jedoch verschiedene Möglichkeiten zur Bestimmung der Reliabilität, daher kann man eigentlich nicht von einer hundertprozentigen Zuverlässigkeit sprechen. Daher ist es auch dringend notwendig immer anzugeben welche Berechnungsmethode genutzt wurde, um den Koeffizienten zu bestimmen.
Eine Methode, um es nicht zu kompakt zu machen, ist die Testwiederholung (Retest). Hierbei muss der Test mit exakt derselben Stichprobe mindestens zwei Mal wiederholt werden. Die Korrelation zwischen den beiden Stichproben bezeichnet dann die Retestreliabilität. Hier entsteht nun allerdings ein kleines Dilemma, indem man schaut in welchem Zeitraum man die Proben macht. Da die Erinnerungs und Übungseffekte vermieden werden sollten, wäre eigentlich ein langer Zeitraum angebracht, doch hierbei ist eben das zweite Problem, was für einen kurzen Zeitraum spricht. Denn die realen Schwankungen des untersuchten Merkmals könnten in einem längeren Zeitraum schwanken und das Ergebnis Qualitativ verschlechtern.

Das dritte und letzte Hauptgütekriterium ist die Validität.
Bei der Validität, spricht man sozusagen von der Gültigkeit des Testverfahrens. Diese Gültigkeit sagt aus, ob tatsächlich das gemessen wird, was man messen will. Einfach gesagt fragt man sich, ob man das testet, was man wirklich herausfinden will und keine andere unnötige Dinge.
Bei einer hohen Validität in einem Testverfahren kann man sagen, dass das Verhalten der Testperson auch auf andere Situationen übertragen werden kann. Die Validität ist das wichtigste Gütekriterium , denn eine hohe Objektivität und eine hohe Reliabilität sind die Voraussetzungen einer hohen und guten Validität.

Beispiele für sehr Valide Tests sind zum Beispiel:
1) Tests, indem man Farben erkennen muss. Beispielsweise bei einem rot-grün-Schwäche Test. Wenn man die „versteckte“ Zahl in einem Muster sehen kann, leidet man nicht an der Schwäche und man konnte das gesuchte Merkmal, in diesem Fall ausschließen.

2) Berufseignungstest: Hier schaut man, ob sich eine jeweilige Person genau für den Beruf interessiert und sieht, ob sie in das jeweilige Aufgabengebiet hinein passt, oder nicht.

Um die Validität auszurechnen benutzt man erneut einen Testscore mit einem Außenkriterium, um dann den exakten Wert auszurechnen.
Außerdem gibt es zwei Arten von Validität. Einmal spricht man von der konkurrenten Validität. Das bedeutet, dass man den Test und das Kriterium gleichzeitig erfasst. Zum anderen gibt es die prädiktive Validität. Hier werden Testscore und das Kriterium zu unterschiedlicher Zeit bemessen, nämlich erst den Testscore und nach einem Zeitraum dann das Kriterium.
Hierbei ist zu beachten, dass der Einfluss von Störgrößen bei einem längeren Zeitraum natürlich höher ist und es zu Veränderungen oder anderen Problemen kommen kann. Daher liegt prädiktive Validität zumeist unter der konkurrenten Validität.

 

 

Aufgabe 2 c) Was unterscheidet seriöse Testverfahren von Selbsttests aus Illustrierten/ im Internet u.ä.? Sucht dazu Beispiele

Die Testverfahren aus dem Internet und aus Tageszeitungen oder Illustrierten besitzen oft keine, oder wenn eine äußerst geringe Objektivität. In diesen Verfahren erfährt man oft nichts davon, wie sie genau entstanden sind, oder wie sie auf ihre Wirksamkeit getestet wurden. Sie werden einfach abgedruckt, aber ob sie wissenschaftlich bewertet und überprüft wurden ist sehr fraglich und eher unwahrscheinlich. Da es sich auch oft um einen Test handelt, der spontan durchgeführt wurde an irgendwelche Leihen, kann man die Test auch oft nicht wiederholen und die Ergebnisse in einem größeren Zusammenhang testen und oder auch einordnen.

Aufgabe 2

Aufgabe zum Block: „Diagnose Allgemein“

a) Welche diagnostischen Herangehensweisen ( Verfahren zur Datengewinnung ) sind im Kontext Schule anwendbar?
Bevor man den Unterricht startet, muss man sich im Prinzip überlegen, wie ich auf die oder den einzelnen Schüler eingehe. Wie beobachte ich ihn? Ist der Schüler motiviert und oder interessiert? Usw. Dazu gibt es einige Fragen die ich mir als Lehrer stellen kann und auch muss. Wenn man sich nun als erste Vorüberlegung sagt, man macht dies mit einfachen Beobachtungen ist das direkt ein erster Ansatz allgemeiner Herangehensweisen. Hier kann man die Fragen anknüpfen, die ich ein paar Zeilen vorher gestellt habe. Am Verhalten kann der Lehrer nun erste Daten gewinnen. Zeigt der Schüler beispielsweise auf, erkennt der Lehrer , dass der Schüler eine Antwort auf seine Frage geben möchte, was gleichermaßen vermuten lässt, das der Schüler sich aktiv beteiligt, motiviert und interessier daran ist, dem Unterrichtsgeschehen zu folgen. Hierbei kann man nur auch die Begriffe „latente“ bzw. „manifeste“ Merkmale einführen. Latente Merkmale entziehen sich der Beobachtung und man kann sie nicht direkt an einem Schüler sehen. Dazu gehören zum Beispiel: Intelligenz, Kreativität, Motivation oder auch persönliche Eigenschaften. Aufgrund von Taten ( Wie das oben genannte Aufzeigen) , kann der Lehrer die Merkmale nur vermuten, aber nicht direkt ansehen. Das Gegenteil dazu ist das „Manifeste“ Merkmal. Diese Merkmale kann man sehen und direkt beobachten. Dazu gehören zum Beispiel korrekte Antworten von Schülern, Fehlerhäufigkeiten, die Zeit die sie für eine Aufgabe brauchen, oder einfach Arbeitsergebnisse im Allgemeinen. Ziel ist es also, manifeste Merkmale zu erkennen und dann herauszufinden welche latenten Merkmale sich dahinter verbergen. Diesen Vorgang nennt man auch „Operationalisierung“. Daher ist es zunächst wichtig sich so ein theoretisches Konstrukt zu bilden um erste Eindrücke zu gewinnen und sich mit den Merkmalen auseinandersetzten zu können.
Um nun spezieller an latente und manifeste Merkmale zu gelangen, befasst man sich mit wissenschaftlichen Herangehensweisen. Hierzu gibt es fünf verschiedene Zugänge.
1) Die standardisierte Beobachtung
2) Fragebögen
3) ( Teil-) standardisiertes Interviewverfahren
4) Standardisierte Tests
5) Dokumentenanalyse

Zunächst zur standardisierten Beobachtung:
Bei der standardisierten Beobachtung wird der Schüler, ähnlich wie bei der ersten Beobachtung beim Geschehen genau betrachtet und man versucht sich so Erkennstnisse über Seine Merkmale zu erlangen. Vorteile diese Methode , man kann den Schüler in einer realen und komplexen Situation begutachten und in tatsächlichen Gegebenheit Rückschlüsse ziehen. Ein weiterer Vorteil ist, das man dies „Nebenbei“ durchführen kann, während des eigentlichen Unterrichts, sodass man vielleicht auch auf einer Art und Weise „verdeckt“, Hinweise finden kann. Nachteile der Beobachtung ist, dass das Verhalten verfälscht werden kann. Wenn der Schüler weiß, dass er beobachtet wird, verhält er sich wohl anders als wenn er nicht unter Beobachtung stehen würde. Außerdem gehen eigene Wahrnehmungen mit in die Beobachtung hinein, sodass ein objektives Ergebnis kaum zu erzielen ist. Außerdem ist es schwierig die wirklich Beobachtung, von der Bewertung zu trennen, das heißt man interpretiert seine Beobachtungen direkt, ohne eine eigentlich angemessen Bewertung zu finden. Ein letzter Nachteil ist, dass man sich die beobachteten Dinge meist nur aus der Situation herausziehen kann und nicht ein zweites oder drittes Mal ansehen kann. Hier könnten nämlich beim aufzeichnen Aspekte wie Datenschutz oder ähnliche Dinge dagegen sprechen.

Die 2. Methode ist das (Teil-) Standardisierte Interviewverfahren.
Hierbei fragt man eine Person bzw. einen Schüler mit Hilfe eines Fragenkataloges ab und versucht so auf Antworten zu kommen. Entweder benutzt man hierzu Fragen die komplett vorgegeben sind, oder lässt bei manchen Fragen Auswahlmöglichkeiten zu, um dann ein bisschen freier und individueller auf die Person eingehen zu können. Vorteil ist, dass das Interview sehr flexibel sein kann und dadurch gezielte Informationen gut und individuell erlangt werden können. Schwierig bei einem Interview ist es allerdings, dass Antworten nicht exakt zu vergleichen sind. Dies liegt an der unterschiedlichen Ausdrucksweise eines Menschen, wobei ein Mensch mit einer Aussage nicht immer das gleiche meint, wie beispielsweise ein anderer, der eigentlich das gleiche sagen will. Außerdem kommt das Problem der „sozialen Erwünschtheit“. Der zu Interviewende kann dazu neigen das zu sagen, was der andere hören will und antwortet daher nicht mehr ehrlich und aus seiner eigentlich persönlichen Sichtweise.

Beim nächsten Verfahren handelt es sich um die Dokumentenanalyse.
Man nimmt bei diesem Verfahren einfach Arbeitsergebnisse einer Person, welche in jeglicher Art entstanden sein können. Hierzu gehören zum Beispiel gelöste Aufgaben, Klassenarbeiten oder auch künstlerisch erzeugte Werke eines Schülers. Diese Dinge kann man sich ansehen und helfen dazu sich einen breiten Zugang zum Verhalten der Schüler zu erschaffen, wobei man gleichzeitig sehr individuell darauf eingehen kann. Ein weiter Vorteil ist, dass man das Ergebnis kaum oder gar nicht verfälschen kann. Man kann nicht irgendwo abschreiben, sondern es handelt sich tatsächlich um selbst entwickelte Werke. Ein Nachteil, welcher sich aus der Individualität ergibt ist es, die Ergebnisse dieser Analyse zu vergleichen. Jeder drückt seine Erlebnisse auf eine andere Art und Weise aus und so ist es dann, beispielsweise bei einer Zeichnung, schwierig zu entscheiden, wie man die Ergebnisse vergleichen kann. Desweiteren ist die Durchführung sehr aufwendig, da man viele Dokumente prüfen und auswerten muss.

Das 4. Verfahren sind die standardisierten Fragebögen.
Hierbei handelt sich um Fragebögen, die lange mit forscherischer Mühe entwickelt wurden und nicht beliebig gewählt werden dürfen. Die Fragebögen haben generell eine einfache Struktur bei der Durchführung, da meist Fragen gestellt werden die mit Kreuzen oder ähnlichem zu beantworten sind. Man kann auch in Gruppen arbeiten und die Bögen mehrfach verwenden. Da es sich um wissenschaftliche Fragebögen handelt sind diese allerdings nicht leicht zu erstellen. Ein weiterer Nachteil ist, dass man diese Bögen oft durchschauen kann und wieder in den Bereich der „sozialen Echtheit“ gelangt. Wenn ein Schüler beispielsweise merkt, dass wenn er das Kreuz immer an der zweiten Stelle macht herauskommt das er ein kreativer Mensch ist, obwohl er genau das Gegenteil ist, könnte er das Ergebnis verfälschen. Dieses Problem der Durchschaubarkeit hängt daher ganz eng mit der Verfälschung zusammen.

Das letzte Verfahren ist das standardisierte Testverfahren.
Bei einem Test kann man Ergebnisse gut vergleichen, was einem die Auswertung deutlich leichter machen kann. Die Interpretierbarkeit ist einfach und man kann Test in größeren Gruppen anwenden, was von einem großen Vorteil ist. Was man noch als Vorteil benennen könnte ist die Verfälschbarkeit generell. Man kann immer täuschen, aber bei so einem Verfahren ist es meist sehr schwierig zu verfälschen, anders als bei Fragebogen, wo man bewusst die falsche Antwort einfach ankreuzen kann.

Nachteil ist allerdings wieder das in der Entwicklung ein hoher Aufwand steckt, da standardisierte Test ein hohes Maß an wissenschaftlicher Arbeit erfordert. Ob man sinnvolle Tests für alle Merkmale finden kann ist auch die Frage. Meist kann man keinen sinnvollen Test für bestimmte Merkmale erstellen. Außerdem kann man einen Test nicht unbedingt mehrfach durchführen, da es beim zweiten Mal, beispielsweise nach zwei Wochen noch Kenntnisse über die Antworten vorliegen.

Diese fünf verschiedenen Verfahren der Datengewinnung gibt es, um sich den Merkmalen der Schüler zu nähern und diese am besten zu erkennen.
Man könnte sich jetzt die Frage stellen, ob solche Test Helfen und überhaupt Glaubwürdig erscheinen?! Um dies festzustellen gibt es bestimmte Kriterien die Aufschluss über die Verfahren geben sollen. Das sind die sogenannten „Testgütekriterien“.