Und der Letzte im Bunde:
Sven Siemon, welcher unser Team seit letztem Jahr als wissenschaftliche Hilfskraft verstärkt.
Neben seinem Lehrauftrag ist er Part der Forschungskooperation mit dem Deutschen Jugendherbergswerk zum Thema ‚Zivilgesellschaftliches Engagement im 20. Jahrhundert im internationalen Vergleich am Beispiel des Deutschen Jugendherbergswerk‘. Zudem konzipiert er derzeit sein sporthistorisches Dissertationsprojekt über die gesellschafts- und kulturhistorische Bedeutung der deutschen Sechstage-Rennen im 20. Jahrhundert. Sein großes Interesse für Sportgeschichte begründet Simon folgendermaßen:
„Im Vergleich zu anderen Disziplinen der Geschichtswissenschaft ist die Sportgeschichte noch ein recht junges Forschungsfeld. Dennoch bietet sie eine enorme Vielschichtigkeit. Neben politik-,kultur- und gesellschaftshistorischen Forschungen kommen zunehmend auch geschlechter-,medien-, migrations- und raumgeschichtliche Ansätze hinzu. Die neueren Beiträge zur Forschung zeigen eindrucksvoll auf, dass es sich beim Sport um mehr handelt, als Bewegung oder wettkampforientiertes Spielen. Anhand von Sportveranstaltungen, wie beispielsweise der Sechstage-Rennen, lässt sich wie mit einer Sonde in kultur- und gesellschaftshistorische Entwicklungen eintauchen. Würden Sie sich nicht auch fragen, wie Veranstaltungen, bei der SportlerInnen sechs Tage lang im Kreis Fahrrad fahren, bereits im frühen 20. Jahrhundert zu internationalen Ereignissen mit zehntausenden ZuschauerInnen wurden?“ Einen weiteren Interessenschwerpunkt stellt die digitale Geschichtswissenschaft für den Doktoranden dar: „In Zeiten von Big Data, selbstlernenden Algorithmen und sozialen Netzwerken sollten sich insbesondere angehende Historiker die Frage stellen, welche Chancen und Probleme mit der neuen Art von Informationen einhergehen oder die Möglichkeiten einer computergestützten Verarbeitung von Datenmengen ausloten. Hierzu versuche ich die Studierenden in das neue Feld der digitalen Geschichtswissenschaften einzuführen und praktische Workflows zu entwickeln. Haben Sie auch schon einmal davon geträumt, mehrere Tausende Bücher per Knopfdruck lesen zu lassen? Oder mit Hilfe von Visualisierungstechniken komplexe Abläufe und Entwicklungen prägnant und automatisiert darzustellen? Um dem „digital divide“ zu entgehen und die Workflows nachhaltig zu gestalten, versuche ich ausschließlich mit offenen und freien Programm- und Dateistandards zu arbeiten. Mein Hauptanliegen ist es nicht, den Studierenden beizubringen, wie ein bestimmtes Programm funktioniert. Vielmehr möchte ich zeigen, wie Probleme mit „digitalen Helfern“ gelöst werden können. Es geht mir also nicht darum, dass man sich eine Abfolge von Schritten in einem bestimmten Programm merkt, sondern warum man diese Schritte macht.“