Inflation und das Recht auf Bildung!

Eltern und Erziehungsberechtigte befinden sich aktuell in einer schwierigen Zeit. Die Lebensunterhaltungskosten und die Heizpreise steigen. Familien mit geringen Einkommen müssen immer mehr auf das Geld achten und drehen jeden Euro dreimal um. Und nun müssen noch Schulmaterialien bezahlt werden. Diese sind im Preis deutlich teurer geworden. Zum Beispiel wurden die Preise von Schulheften und Zeichenblöcken durch die aktuelle Papierknappheit um 14% gehoben. Der Preis für Schulmaterialien stieg damit deutlich stärker an als zum Beispiel die Lebenserhaltungskosten mit einem Preisanstieg von ca. 8% (vgl. https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/entlastungen-eltern-inflation-schule-1.5640183).

Maike Nießing (Von Studierenden für Studierende)

Ein paar Hefte und Blöcke machen für einige Familien keinen Unterschied, jedoch für die etwa 1,5 Millionen Kinder, dessen Familien von Hartz-4 Leistungen leben einen großen. Nicht nur die Schulsachen zerren an den Geldbörsen der Familien, sondern auch die höheren Ausgaben wie Lebensmittelkosten, Heizmittelkosten etc.

Nun müssen Eltern entscheiden, an welchen Enden sie sparen können und wollen. Sparen sie an den Nachhilfekosten, den Schulausflügen, Schulmaterialien oder doch am warmen Essen? Ganz gleich an welcher Ausgabe gehaushaltet wird, beeinflusst es die Kinder. Die Gefahr ist, dass die soziale Schere weiter auseinander geht. Besonders für einige Kinder im Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung, die aus sozial-schwachen Familien kommen, ist diese Entwicklung und die fehlende Unterstützung fatal. Gerade bereits benachteiligte Schüler:innen erleben noch stärkere Bildungsbenachteiligung durch den sozio-ökonomischen Status.

Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung, so die allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 26. Diese Bildung soll unentgeltlich sein, also ohne Kosten für Schüler:innen.  Bei einigen Tafeln können Familien nun auch Schulmaterialien erhalten, damit ihre Kinder alle benötigten Materialien für die Schule haben, die sonst nicht zur Verfügung stehen würden.  Auch die Mühlheimer Tafel arbeitet eng mit den Schulen vor Ort zusammen und können so Kinder unterstützen, denen die Materialien fehlen (vgl.  http://www.diakoniewerk-muelheim.de/schulmaterialtafel/).

Unterstützende Institutionen und Vereine wie die Tafeln, die den Familien aushelfen, stehen jedoch zunehmend unter Druck, da sie seit der Inflation viel genutzt werden, den hohen Nachfrage aber kaum mehr nachkommen können (vgl. https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2022-09/tafeln-inflation-lebensmittel-armut?mode=recommendation&page=62&utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F). Hierdurch gibt es bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln und Schulmaterialien Probleme, welches für die Kinder problematisch ist, da diese Versorgung nun ausbleibt.

Vor allem können und sollen die Tafeln die Kinderarmut nicht bekämpfen, denn dafür sollen andere Wege gefunden werden. Die Kindergrundsicherung wäre eine Möglichkeit für die neue Koalition, Kinder und Jugendliche zu unterstützen (vgl. https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/familienpolitik-paus-kindergrundsicherung-kommt-trotz-angespannter-finanzlage-ab-2025-/28686286.html). Die Kindergrundsicherung soll für die finanzielle Versorgung des Existenzminimums der Kinder sorgen und so mit dem Kindergeld Kindern und Jugendlichen finanzielle Teilhabe in der Gesellschaft erlauben und Chancengleichheit wie bei Klassenfahrten ermöglichen (vgl. https://paritaet-bw.de/was-ist-kindergrundsicherung).

Diese soll nun auch kommen, allerdings erst ab 2025. Zudem soll die Kindergrundsicherung unbürokratisch ermöglicht werden, wodurch der Zugang für die Familien vereinfacht wird.

Wenn Ihr Euch ehrenamtlich bei der Tafel in Paderborn engagieren wollt, findet Ihr hier Infos (vgl. https://www.tafel-paderborn.de/spenden-helfen/ehrenamtliche-helfer/).