Borderline in der Beziehung: Leidenschaft oder Herausforderung?

Eine Beziehung zu einem Borderline-erkrankten Menschen ist ganz klar alles andere als einfach – aber dennoch nicht unmöglich. Obwohl der Anfang der Beziehung häufig als emotional und leidenschaftlich empfunden wird, sind diese Gefühle meist nicht von langer Dauer. Um somit der Partnerschaft eine langfristige Chance zu geben, gilt es diese durch eine Therapie zu begleiten.

Die gesellschaftliche Meinung vertritt häufig den Standpunkt, dass Borderline-erkrankte Partner*innen nicht in der Lage sind eine Beziehung zu führen. Obwohl einige Betroffene diese Position ebenfalls vertreten, stimmt diese Aussage so nicht. Ganz klar ist: Eine Beziehung mit einem Borderline-erkrankten Menschen bringt gewisse Herausforderungen mit sich, da die Partnerin/der Partner nicht die gleichen Erwartungen an die bzw. den Erkrankten stellen kann, wie sie oder er es aus möglichen vorherigen Beziehungen gewohnt sein könnte. Die Impulsivität der/des Erkrankten kann auf alle möglichen Situationen (beispielsweise Sexualität) übergreifen und das Bedürfnis nach Nähe und gewisse partnerschaftliche Erwartungen bewegen sich in Extremen zwischen „alles oder nichts“.

Besonders schwierig ist, dass Partner*innen immer reflektieren müssen, dass Symptome wie Lügen und Manipulation Teile der Krankheit darstellen (https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_62949874/borderline-beziehung-sind-erkrankte-beziehungsfaehig-.html).

Marleen Platte (Von Studierenden für Studierende)

Der abwechslungsreiche Anfang der Beziehung ist auf die offene und charmante Art des Borderline-erkrankten Menschen zurückzuführen, da sie bzw. er besonders beim Flirten andere für sich begeistern kann. Trotz alledem endet diese Beziehung meist in einer Trennung (https://www.cosmopolitan.de/borderline-beziehung-92793.html). Ein Trennungsgrund ist, dass die Erkrankten unter Verlustängsten, welche aufgrund von Selbsthass und geringem Selbstwertgefühl entstehen, leiden. Weiterhin haben sie Probleme der Partnerin/dem Partner zu vertrauen und schon kleinste Anlässe können zur Überreaktion führen (https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_62949874/borderline-beziehung-sind-erkrankte-beziehungsfaehig-.html). Somit stellen wechselnde Stimmungen, ambivalente Verhaltensweisen und Ziele, welche nicht allzu selten in Gedanken des Suizids enden, immer wieder eine Belastung für die Beziehung dar. Die Leere, die die erkrankte Person häufig empfindet, kann durch keine/n Partner*in gefüllt werden. In Folge dessen besteht das Dilemma der Borderline-erkrankten Person darin, dass sie bzw. er durch ihr/sein Verhalten die zwischenmenschlichen Beziehungen, nach denen sie bzw. er sich eigentlich sehnt, zerstört (https://www.tonight.de/liebe/umgang-mit-dem-partner-hat-eine-borderline-beziehung-eine-chance_66555.html).

Um der Beziehung, welche einen Wechsel zwischen Anziehung und Abstoßung darstellt, eine langfristige Chance zu geben, sollte die Partnerschaft in jedem Fall durch eine Therapie begleitet werden, da die Emotionen so mehr Stabilität erlangen. Weiterhin lernt die Partnerin/der Partner mit den Symptomen der/des Erkrankten umzugehen und sensibilisiert sich dafür, ihre/seine eigenen Bedürfnisse und Grenzen wahrzunehmen. Ebenso wird ein Gespür entwickelt, wann es angemessen ist auf Abstand zu gehen, der u.U. durch zwei getrennte Wohnungen gewährleistet werden könnte. Ebenfalls ist entscheidend, dass der enge Freundeskreis eingeweiht ist, um in gewissen Situationen angemessen reagieren zu können.

Um sich in einer Borderline-Beziehung Hilfe zu holen gibt es zum einen die Internetseite http://www.borderline-netzwerk.info/, auf der sich Betroffene über Therapieplätze informieren können und das Portal für Angehörige von Borderlinern: http://www.borderline-angehoerige.net/ (https://www.cosmopolitan.de/borderline-beziehung-92793.html).

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