Entscheiden zwischen Freundschaften oder Verschwörungstheoretikern?

Was ist nur los in Deutschland? Seit dem 27. Januar ist die Corona-Pandemie in Deutschland prä-sent. Weltweit sahen wir zu wie in Frankreich, Spanien oder Italien Massen an Menschen verstar-ben. In Deutschland haben die Politiker*innen mit sofortigen Lockdowns gehandelt und eine Kon-taktsperre seit dem 22. März in NRW verhängt (https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/coronavirus-schulen-nrw-aktuell-corona-gastronomie-schule-kita-covid19-news-westfleisch-13643984.html). Nun aber werden in den Nachrichten immer wieder Demonstrationen gezeigt, bei denen der Mindestabstand nicht eingehalten wird und die Menschen sich zu vielfachen ansammeln. Warum?

Diese Menschen glauben nicht an Corona, sie blenden die Fakten aus und machen sich mithilfe bekannter Personen wie: Sido, Xavier Naidoo etc. zu Demonstrant*innen. Bill Gates soll die WHO gekauft haben, um eine Pandemie wie Corona weltweit zu verbreiten. Um die Pandemie zu stop-pen, braucht die Bevölkerung einen Impfstoff, welcher laut den Verschwörungstheoretiker*innen dazu führt, dass Bill Gates alle Menschen mithilfe eines Chips überwachen kann (vgl. https://www.t-online.de/unterhaltung/stars/id_87886958/sido-naidoo-schweiger-co-wie-deutsche-stars-verschwoerungstheorien-befeuern.html). Diese Theorien wurden von Wissen-schaftler*innen mit eindeutigen Fakten widerlegt, allerdings vertrauen die ‚Theoretiker*innen‘ keinen Wissenschaftler*innen mehr.

Was treibt diese Menschen an?

Angst scheint hier ein wesentlicher Faktor zu sein: Die Verschwörungstheorienbefürworter*innen haben Angst, dass ihnen ihre Freiheit genommen wird. Aus der Angst entsteht die Handlung des Demonstrierens (vgl. https://www.uni-bam-berg.de/fileadmin/uni/wissenschaft_einricht/theoretische_psychologie/Mitarbeiterseiten/Wie_tickt_ein_Verschwoerungstheoretiker.pdf), des externalisierenden, nach außen gerichteten, mitun-ter aggressiven Agierens.

Anna-Maria Junker (Von Studierenden für Studierende)

Am 18.05.2020 hörte ich im Radio (1LIVE), dass sich eine Freundin von einer Hörerin zu diesen ‚The-oretiker*innen‘ zählt. Nun kam die Diskussion auf, wie damit am besten umgegangen werden soll, wenn eine Freundin oder ein Freund sich dieser Gruppe anschließt und keinen wissenschaftlichen Fakten glaubt? Hinzu kam, dass die Hörerin zu der Risikogruppe gehört, da sie eine Autoimmun-krankheit hat. Sie versuchte zuerst ihrer Freundin mit Fakten die Gefahr der Pandemie darzulegen. Diese wiederum glaubte ihr nicht und antwortete, dass es Pech wäre, wenn man jetzt sterben würde. Im Endeffekt sind die besten Freundinnen in einem Streit auseinandergegangen und haben keinen Kontakt mehr zueinander.

Das Thema der Corona-Pandemie spaltet also nicht nur die theoretische Diskussion, sondern auch Beziehungen. Deutlich ist meiner Meinung, dass durch die Lockdowns Deutschland genau richtig reagiert hat, weshalb sich die Corona-Pandemie in Deutschland in Grenzen hält. So sind laut dem Robert Koch Institut am 24.05.2020 178.281 Fälle in ganz Deutschland registriert (vgl. https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Fallzahlen.html). Wohingegen davon geschätzte 160.300 Erkrankte genesen und 8.247 verstorben sind (vgl. https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/fallzahlen-coronavirus-1738210).

Es bleibt die Frage im Kontext der eingesetzten Verschwörungstheorie: Wäre die Situation in Deutschland aktuell anders, wenn mehr Menschen in Deutschland gestorben wären?

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