Angst in Zeiten des Coronavirus – Wie viel Angst ist normal und wie gehe ich mit ihr um?

Das Coronavirus ist allgegenwärtig und stellt eine Extremsituation für die gesamte Gesellschaft dar. Jeder spürt die wirtschaftlichen und persönlichen Auswirkungen des Virus und muss sich mit neuen Maßnahmen und Regeln arrangieren. Für Niemanden ist die aktuelle Situation leicht. Doch insbesondere Menschen mit psychischen Störungen leiden während der Corona-Krise in besonderem Maße. In Deutschland ist jährlich jeder Vierte von einer psychischen Störung betroffen, wovon die meisten dieser Menschen Ängste oder Depressionen haben. Dass genau diese beiden Störungsbilder durch die Corona-Krise besonders verstärkt werden, weist auf die Notwendigkeit hin, sich mit dieser Thematik intensiver zu beschäftigen und Betroffene nicht zu vernachlässigen. Aber auch wer vor der Corona-Pandemie psychisch gesund war, kann in eine Krise geraten, wenn nicht ausreichend Ressourcen zur Verfügung stehen, um den Stress zu bewältigen und Anstrengungen zu regulieren (https://www.businessinsider.de/wissenschaft/welche-psychischen-erkrankungen-die-corona-krise-besonders-verstaerkt-und-wer-am-meisten-unter-der-isolation-und-angst-leidet/). Nachfolgend sollen Corona-bedingten Gründen für das Auftreten psychischer Erkrankungen dargelegt sowie einige Tipps für einen angemessenen Umgang kennengelernt werden. Dies sowie einen kurzen Überblick über Angst und Angststörungen in Zeiten des Corona-Virus nach dem Weiterlesen-Tag. Viel Spaß dabei!

Hannah du Mont (Von Studierenden für Studierende)

Viele Menschen verspüren in diesen Zeiten des Corona-Virus Angst. Erwachsene haben vor allem Angst um die deutsche Wirtschaft sowie die Gesundheit von Familienangehörigen. Außerdem macht ihnen die Ungewissheit zu schaffen, wie lange die Pandemie noch anhält (https://www.nordbayern.de/panorama/corona-umfrage-halfte-der-deutschen-hat-angst-um-wirtschaft-1.10101931). Auch Kinder haben Angst um die Gesundheit ihrer Familie. Zudem sorgen sie sich, dass sie ihre Großeltern oder andere Familienangehörige für lange Zeit nicht besuchen können, Urlaubspläne und Veranstaltungen abgesagt werden und ihnen Zuhause langweilig wird (https://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Kinder-und-ihre-Aengste-in-der-Corona-Krise-Was-Eltern-lernen-koennen-id57377181.html). Ängste angesichts der intransparenten, nicht vorhersehbaren Bedrohungen durch das Corona-Virus sind somit vielfältig und weit verbreitet. Eine verständliche, der Situation angemessene Angst, ist aber erlaubt und gesund (https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Corona-Krise-Was-die-Angst-mit-uns-macht;art735,10425493).

Doch wann wird die Angst zu einer Angststörung und somit auch zu einer psychischen Belastung?

Von einer Angststörung spricht man, wenn die Angst deutlich stärker ist als es der Bedrohung entspricht, sie über einen langen Zeitraum anhält und mit einem Leidensdruck für die Betroffenen einhergeht. Dieser Leidensdruck äußert sich vor allem durch die Einschränkungen im sozialen, beruflichen und gesellschaftlichen Umfeld, welche durch die Angst eintreten. Der Psychologie-Professor Paul Pauli, der sich im Schwerpunkt mit Angst und Angststörungen beschäftigt, äußert sich im Hinblick auf Angststörungen im Kontext von Corona, wie folgend: „Wer jetzt längere Zeit jede Nacht ängstlich im Bett sitzt und aus lauter Angst um drei Uhr nachts regelmäßig seine engsten Verwandten anruft, um ihnen zu erklären, dass er die Situation nicht aushält, leidet unter einer Angststörung.“ (https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Corona-Krise-Was-die-Angst-mit-uns-macht;art735,10425493).

Menschen mit Angststörungen kämpfen aktuell insbesondere mit den neuen Sorgen, die mit der Corona-Krise einhergehen, wie zum Beispiel die Angst vor der Ansteckung oder dem Job-Verlust. Auch unter den Ausgangsbeschränkungen und dem Bewegungsmangel leiden Betroffene besonders. Weitere Corona-bedingte Gründe für das Auftreten oder die Verstärkung von Angststörungen oder anderen psychischen Erkrankungen sind die mangelnde Tagesstruktur und der fehlende soziale Kontakt. Instabile Menschen brauchen soziale Kontakte und geregelte Abläufe. Daher lautet ein wichtiger Tipp der Psychiaterin Iris Hauth über Nachrichten, Anrufe oder Video-Calls in Kontakt zu bleiben. Außerdem ist es hilfreich den Tag positiv zu gestalten, mit Ritualen zu strukturieren und kleine Projekte umzusetzen. Natürlich ist es trotz Sorgen und Ängsten wichtig, über das Corona-Virus informiert zu sein. Allerdings reicht es aus, sich ein- bis zweimal am Tag bei seriösen Medien über die neuesten Entwicklungen zu informieren. Wie bereits zuvor beschrieben, sind Ängste und Sorgen während der Corona-Krise völlig legitim. Es ist wichtig, auch diese negativen Gefühle anzuerkennen, aber sich nicht in sie hineinzusteigern. Stattdessen sollten die Gefühle durch positive Gedanken und Pläne relativiert werden. Falls Betroffene sich trotzdem weiterhin unsicher, hilflos und von Ängsten geplagt fühlen, sollten sie sich nicht scheuen professionelle Unterstützung aufzusuchen (https://www.businessinsider.de/wissenschaft/welche-psychischen-erkrankungen-die-corona-krise-besonders-verstaerkt-und-wer-am-meisten-unter-der-isolation-und-angst-leidet/). Gerade während der Corona-Krise wird auch einigen Menschen bewusst, was Angst bedeutet und bei einem auslösen kann. Vielleicht birgt die Corona-Krise, neben all den negativen Erfahrungen und Folgen, also auch eine Chance mehr Verständnis für Angststörungen und andere psychische Erkrankungen in der Gesellschaft zu schaffen (https://www.mopo.de/hamburg/aengste-und-corona-darum-schafft-es-diese-hamburgerin-kaum-bis-zum-naechsten-supermarkt-36630174).

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