von Fabian Deppe
Die vorliegende Quellentranskription umfasst die erste Textseite einer, so wörtlich, „Stadt- und Kollegsgeschichte“, angelegt in Paderborn durch den Jesuiten Johannes Sander in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Die Quelle ist auf Latein verfasst worden. Dahingehend lag auch die größte Schwierigkeit der Quellentranskription für mich, obwohl sich der lateinische Wortschatz bis heute eigentlich nicht verändert hat (man kennt den Spruch „Latein als tote Sprache“), musste im Nachhinein zum Verständnis eine Übersetzung angefertigt werden. Dabei differenzierte sich aber die wörtliche Übersetzung und der jeweils eigentliche übersetzte Wortlaut doch etwas, also konnte ich die Syntax der Quelle in der wörtlichen Übersetzung nicht ganz einhalten. Hier ist die große Gefahr, dass die eigene Interpretation den eigentlichen, vom Autor gemeinten Inhalt verfälscht bzw. verfehlt.

Die Quelle habe ich ausgewählt, da die Jesuiten in Paderborn einen erheblichen Einfluss in der Bildung und eben auch, wie in der Quelle beschrieben, in der (konfessions-)politischen „Gegenreformation“ und schließlich bis zum Verbot des Jesuitenordens durch Papst Clemens XIV. im Jahr 1773 hatten. Heute zeugt noch vor allem der vergleichsweise helle Gebäudekomplex am Kamp samt der Marktkirche von den Jesuiten in Paderborn. Davor steht ebenfalls eine Plastik, die Friedrich Spee darstellt, einen Jesuiten, der durch Kritik an den Hexenprozessem bekannt geworden ist. Die Jesuiten haben die religiöse Landschaft in und um Paderborn also erheblich geprägt.