Zielsetzung
MINK OWL zielt darauf ab, die aktuelle Lage von Musikspielstätten in OWL in Hinblick auf ökonomische, soziale und kulturelle Aspekte vor dem Hintergrund der COVID-19 Pandemie zu beschreiben.
Vorgehensweise
Schon zu Beginn des Seminars war klar, dass sich die Seminarteilnehmer*innen mit den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf Kulturbetriebe bzw. Musikspielstätten beschäftigen und damit ein gesellschafts- und kulturpolitisches Thema fokussieren möchten. Die Fragestellung und der Projekttitel wurden daraufhin im Plenum diskutiert und festgelegt. Dabei fiel die Wahl auf den folgenden Titel: „Die aktuelle Lage privatwirtschaftlich betriebener Musikspielstätten in OWL vor dem Hintergrund der COVID-19 Pandemie. Eine explorative Untersuchung in Hinblick auf ökonomische, soziale und kulturelle Aspekte.”
Als Methode wurde das leitfadengestützte Expert*innen-Interview gewählt. Die Erstellung des Leitfadens basierte einerseits auf methodenbezogener Literatur, andererseits auf empirischen Untersuchungen mit ähnlichen Fragestellungen. In weiterer Folge wurden die Inhalte, die konkreten Formulierungen und die Reihenfolge der Fragen im Plenum kritisch diskutiert und adaptiert. Insgesamt wurden 14 Betreiber*innen von Musikspielstätten in OWL (Paderborn, Bielefeld, Detmold und Horn-Bad Meinberg) zur aktuellen ökonomischen, sozialen und kulturellen Situation, selbstverständlich unter Einhaltung der Hygiene- und Datenschutzbestimmungen, befragt.
Anschließend wurden die Interviews wortwörtlich transkribiert und mithilfe der Analysesoftware MAXQDA ausgewertet. Als Auswertungsmethode wurde die qualitative Inhaltsanalyse verwendet, wobei in einem ersten Schritt anhand der in der Fragestellung formulierten Kategorien deduktiv und in einem zweiten Schritt induktiv vorgegangen wurde. Anschließend wurden die Kategorien hinsichtlich ihrer Zusammenhänge in Bezug auf die Fragestellung diskutiert und interpretiert. Die Ergebnisse wurden abschließend im Plenum vorgestellt und in Hinblick auf unterschiedliche gesellschaftliche und kulturpolitische Entwicklungen reflektiert.
Stichprobe
Bei der Frage nach der Charakterisierung einer Musikspielstätte wurde die Definition des Verbandes der Musikspielstätten in Deutschland (LiveKomm) herangezogen. Demnach handelt es sich bei einer Musikspielstätte um einen Ort musikalischer Prägung. Voraussetzung hierfür ist, dass dort pro Jahr mindestens 24 Veranstaltungen in Form von Live-Konzerten nach dem U-K Tarif der GEMA stattfinden. Treten überwiegend DJs auf, muss die Mehrzahl der Veranstaltungen durch künstlerische DJs und somit durch DJs, die selbst Musik produzieren und/oder aktiv Labels betreiben, gestaltet werden.
Das Forschungsinteresse lag auf kleinen Musikspielstätten, daher wurden ausschließlich Betreiber*innen von Musikspielstätten mit einer Kapazität von maximal 500 Personen befragt. Dabei wurde auf die Ausgewogenheit der Stichprobe hinsichtlich der geographischen Lage geachtet. Kritisch anzumerken ist an dieser Stelle, dass sich die Kontaktaufnahme mit den Betreiber*innen oftmals schwierig gestaltete, was möglicherweise mit dem Zusammenfallen von Interviewphase und den ersten Öffnungsschritten der Branche nach dem Lockdown zu tun haben könnte.