D1.3 Dokumentation: Erste Verdichtung bisheriger Erfahrungen

Aus meinen bisherigen Erfahrungen kann ich erkennen, dass besonders die Kompetenz des Unterrichtens und des Erziehens für mich und das System Schule von besonderer Bedeutung sind. Vor allem beim Schaffen einer förderlichen Lernatmosphäre zum selbstständigen und selbstbestimmten Lernen und Arbeiten für Schülerinnen und Schüler (SuS) empfinde ich eine hohe Priorität beim Unterrichten. Zudem ist die Gestaltung von motivierenden Lernsituationen durch die Wahl geeigneter Themen und Unterrichtsmethoden von großer Bedeutung für guten Unterricht. Bei der Kompetenz des Erziehens sehe ich es als bedeutsam an, Lösungsansätze für Schwierigkeiten und Konflikte im Unterricht, sowie im Schulleben zu finden. Hier sind vorrangig Empathie, Überzeugungskraft, Kommunikationsfähigkeit und Konfliktbewältigung gefragt. Dies ist besonders in Betracht auf das Berufskolleg von großer Bedeutung, da die Klassen sich häufig sehr heterogen zusammensetzen.

In meiner neuen Rolle als Lehrerin freue ich mich ganz besonders darauf, dass jeder Tag sich vom vorherigen unterscheiden wird und es immer neue Dinge zu Lernen und Entdecken gibt. Zudem finde ich das Kennenlernen vieler verschiedener SuS und Kollegen spannend und freue mich darauf endlich mein gelerntes Wissen anwenden zu können. Besonders herausgefordert sehe ich mich jedoch auch genau in diesem Bereich. Durch die vielen verschiedenen Bildungsgänge an Berufskolleg sehe ich es als eine sehr große Herausforderung an, in allen Bereichen der Wirtschaftswissenschaften bestens fachlich vorbereitet zu sein. Zudem wird es nicht immer einfach sein mit schwierigeren Situationen (z.B. Konfliktsituationen, unerwarteten Problemen während des Unterrichts…) umzugehen. Dennoch schätze ich meine Berufswahl vor dem Hintergrund der bisher durchlaufenen Erfahrungen im Praxissemester als absolut richtig ein. Bei eigenen Unterrichtsversuchen habe ich mich sehr wohl gefühlt und auch stets das Gefühl gehabt, von den SuS als Lehrkraft akzeptiert zu werden.

Besonders einsetzten würde ich mich sehr gerne für die Motivation von SuS, welche oft an ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten zweifeln oder gar bereits aufgegeben haben. Ich denke, dass jede/r SuS die Möglichkeit hat einen Bildungsabschluss zu erlagen, wenn sie/er nur genügend Selbstvertrauen und Motivation mit an die Hand bekommt. Zusätzlich würde ich mich sehr gerne für schulische und auch außerschulische Projekte einsetzen, die über den alltäglichen Unterrichtsinhalt hinausgehen. Dies können beispielsweise sportliche Kooperationen sein, sprachfördernde Projekte oder auch Kooperationen mit anderen, lernschwächeren, SuS.

Die Einsicht in soziale und kulturelle Lebensbedingungen von SuS ist in meinen Augen nur bedingt möglich. Zwar hat man als Lehrkraft eine Übersicht über die Herkünfte und Wohnorte der SuS, jedoch ist man in vielen weiteren Fragen über ihre Lebensbedingungen sehr unwissend. Man kann sich lediglich ein subjektives Bild über weitere Bedingungen der SuS machen, indem man beispielsweise auf ihre Kleidung und ihr Äußeres Acht gibt. Zudem könnte man durch gezielte Fragen in Gesprächen weitere Informationen zu den Lebensbedingungen der SuS bekommen, jedoch wäre hier die Bedeutsamkeit und Echtheit der Aussagen von eventueller Befangenheit mancher SuS in Frage zu stellen.

 

#BFRWiWi

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