Wir laden alle Tagungsgäste sehr herzlich zu unserem Rahmenprogramm ein! Von Diskussionsformaten über Filmprogramme bis zur Party ist hoffentlich für jede*n etwas dabei.
Der Auftakt zur GfM-Jahrestagung findet dabei am 16.09.2025 im und um das Heinz Nixdorf Museumsforum (Computermuseum, Fürstenallee 7, Paderborn) statt, mit dem für diesen Tag eine Kooperation geschlossen werden konnte. Vom 17. bis 19.09.2025 wechselt die Konferenz dann zum Campus der Universität Paderborn (Warburger Str. 100, Paderborn, Gebäude D und E).
- Besuch des Heinz Nixdorf MuseumsForums & Führungen
- Besichtigung der Analogen Filmsammlung der UPB
- Podium „Digitale Mächte“
- Empfang
- Podium „Männer haben Expertise, Frauen ein Geschlecht. Schreiben über Pop“
- Filmprogramm „FILM*MACHT*BILDUNG“
- Party
Besuch des Heinz Nixdorf MuseumsForums
| Dienstag, 16.09.2025 | 13:00 bis 17:00 Uhr
| Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF), Fürstenallee 7, 33102 Paderborn
Am ersten Veranstaltungstag gibt es ab 13 Uhr (nach Registrierung) die Möglichkeit, sich kostenfrei die Ausstellung im weltgrößten Computermuseum, dem Heinz Nixdorf MuseumsForum, anzuschauen. Um 15 Uhr und 15:30 Uhr gibt es zudem die Möglichkeit, an einer kostenfreien, einstündigen Führung teilzunehmen. Anmeldungen dafür sind im ConfTool im Rahmen der Tagungsregistrierung möglich (die Platzzahl ist allerdings begrenzt).
Besichtigung der Analogen Filmsammlung der UPB
| Dienstag, 16.09.2025 | 13:00 bis 17:00 Uhr
| Heinz Nixdorf Institut (HNI), Fürstenallee 11, 33102 Paderborn, Raum: FU 367/368
Das Institut für Medienwissenschaften der Universität Paderborn beherbergt eine ca. 2500 Kopien umfassende analoge Filmsammlung, die einerseits das Archiv für den bundesdeutschen Experimentalfilm von Frauen umfasst und sich zum anderen auf die Sammlungsschwerpunkte Lehrfilm, Amateur- und Familienfilm sowie pornografischer Schmalfilm verteilt. Im Rahmen der GfM-Jahrestagung möchten wir die Gelegenheit geben, sich die Sammlung anzuschauen und natürlich auch Filme zu sichten. Dies wird vor allem im Rahmen von zwei Programmen passieren (s.u.), aber auch abseits dessen steht die Sammlung allen Interessierten offen. Am ersten Tagungstag öffnen wir dafür zwischen 13 und 17 Uhr die Türen des Archivs im HNI (Heinz Nixdorf Institut, rechts neben dem Computermuseum). An diesem Tag wird es auch immer wieder kleine (Ein)Führungen in die Sammlung geben.
Mehr Infos zur Sammlung finden sich hier: upb.de/filmsammlung
UPB Filmsammlung meets AVefi
| Dienstag, 16.09.2025 | 13:30 bis 14:30 Uhr
| Heinz Nixdorf Institut (HNI), Fürstenallee 11, 33102 Paderborn, Raum: FU 511
Im Rahmen der GfM-Tagung wird das DFG-Projekt AVefi (Automatisiertes Verbundsystem für audiovisuelle Bestände über einheitliche Filmidentifikatoren) in der Filmsammlung zu Gast sein und wir laden alle Interessierten sehr herzlich zum gemeinsamen Austausch über Fragen von Filmverdatung, Normierung und Datenmanagement ein. AVefi entwickelt ein webbasiertes Verbundsystem, das mit einheitlichen Filmidentifikatoren (EFI) audiovisuelle Bestände institutionenübergreifend identifiziert und verknüpft. In einer 30-minütigen Demo wird die Plattform vorgestellt, anschließend diskutieren wir mögliche Schnittstellen und Synergien – gerade auch im Bereich des ephemeren Films und im Kontext kleinerer Sammlungen.
Weitere Infos zu AVefi finden sich hier: https://www.tib.eu/de/forschung-entwicklung/projektuebersicht/projektsteckbrief/av-efi
Filmprogramm „Alle Macht der Super8“
| Dienstag, 16.09.2025 | 15:30 bis 16:30 Uhr
| Heinz Nixdorf Institut (HNI), Fürstenallee 11, 33102 Paderborn, Raum: FU 511 (Foyer)
Wir möchten im Rahmen eines Super8-Filmprogramms Einblicke in die schmalsten Bestände der Paderborner Filmsammlung gewähren. Besucher*innen können im Vorfeld Filme für die Projektion aus dem Bestand frei auswählen oder aber auch selbst Super8-Filme mitbringen. Alle Macht gilt der Super8!
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Ken Jacobs und Stan Brakhage, wichtige Vertreter des New American Cinema, wandten sich 1964 von dem bisher von ihnen verwendeten 16mm-Format ab und drehten Filme auf 8mm. Andere Filmemacher*innen folgten ihnen. Ein Jahr später, 1965, brachte Kodak sein neues Super-8-Format heraus. Durch die kleinere Perforationslöcher wurde das Bild um 50% größer und es konnte eine magnetische Tonspur hinzugefügt werden. Drehte der underground auf 16mm, dann war Super8 das Format des „underground underground, the vehicle for a distinctively cheap, experimental, and democratic mode of film-making” (J. Hoberman).
Im Bereich des Amateurfilms und des Heimkinos setzte sich Super8 in den USA und West-Europa rasch durch. Super8 war das Format von politischen Aktivist*innen, von Umweltgruppen, Hausbesetzer*innen: „Die Filme entstehen fast durchweg im Kollektiv, auch die Hierarchien beim Drehen und Fertigstellen des Films sind aufgehoben“ (Wilhelm Roth). Super8 war ein günstiges Material: „Wenn man keine Prämie kriegt, keinen reichen Vater vom Anfang an bekommt, muss man zu Super8 greifen“ (Vlado Kristl).
In Frankfurt leitete Peter Kubelka Super8-Klassen. Während in Bielefeld die Gruppe „Alte Kinder“ auf dem Material drehte und Vorführungen organisierte, schlossen sich in Berlin unabhängige Filmerinnen zu den „Freien Berliner Ischen“ zusammen. Und zeitgleich dokumentierten zahllose Privatmenschen ihren Alltag, ihre Erlebnisse im Urlaub und auf Feiertagen auf Super8.
In der Filmsammlung des Instituts für Medienwissenschaften haben sich auf Super8 ganz verschiedene Gattungen und Genre überliefert: Tagebuchfilme, Reduktionskopien von Spielfilmen, Lehrfilme, Reise- und Familienfilme. Das meiste ist auf Umkehrmaterial gedreht, sodass es sich um Einzelstücke handelt. Manche beeindrucken durch ihre optische Brillanz und Farbkraft, andere sind bereits stark abgespielt. Auf verschiedenen Wegen sind sie an die Universität gelangt, sie wurden uns von den Filmer*innen oder ihren Angehörigen zur Aufbewahrung und für den Einsatz in der Lehre übergeben, stammen darüber hinaus auch aus unsortierten Privatbeständen; es sind Ankäufe, aber auch Zufallsgaben, die in anderen Kovoluten dabei waren. Auf diese Weise sehen wir uns als Verantwortliche für die Sammlung in der Rolle der machtvollen Gate Keeper: Wir regeln die Zugänglichkeit zu den Kopien und entscheiden somit über die Sichtbarkeit von Filmen. Zugleich beeinflussen wir die technischen Aufführbedingungen und setzen sie in neue Kontexte und in einen institutionellen Rahmen. Fred Camper warnte 1999 bereits Kunstinstitutionen, dass Super8 nicht für den Kinosaal, sondern für die Maße eines Wohnzimmers gemacht worden sei – und meinte damit nicht nur die Raumgröße.
Vielleicht war das Versprechen der Super8-Bewegung, eine neue, anti-hierarchische Filmkultur und -praxis hervorzubringen, immer schon eine Selbsttäuschung. Dennoch wollen wir den Impetus – partizipativ, spontan, kreativ – von Super8 aufnehmen und die Gate-Keeper-Funktion der Filmsammlung hinterfragen. Wir laden dazu ein, aus der Filmsammlung Kopien nach eigenen Präferenzen auszuwählen. Die Titel werden dann einzeln oder in Programmen projiziert. Zugleich rufen wir dazu auf, eigene Super8-Filme nach Paderborn mitzubringen, um sie gemeinsam zu sichten. Amateurfilme, Familiendokumente, unabhängiges Kino …
Wer eigene Super8-Filme zeigen möchte, bitte vorher Kontakt aufnehmen mit stephan.ahrens@upb.de und julia.eckel@upb.de.
Podiumsdiskussion „Digitale Mächte“
| Dienstag, 16.09.2025 | 17:00 bis 18:30 Uhr
| Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF), Fürstenallee 7, 33102 Paderborn
In Kooperation mit dem Heinz Nixdorf MuseumsForum und gefördert von der Heinz Nixdorf-Stiftung findet am ersten Tagungstag in den Räumen des Museums eine Podiumsdiskussion statt, die sich um Fragen von Macht und Digitalität dreht. Zu Gast sind:
- Eva Berendsen (Bildungsstätte Anne Frank)
- Rainer Mühlhoff (Universität Osnabrück)
- Natascha Strobl (freie Politikwissenschaftlerin)
- Andre Wolf (Mimikama)
- Moderation: Sevda Can Arslan (UPB)
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Algorithmen beeinflussen, was Nutzer*innen sehen oder nicht; soziale Medien vernetzen und können damit Radikalisierung ebenso wie Demokratisierung Vorschub leisten; Plattformen sammeln Daten, die neue Technologien wie KI ermöglichen und im selben Atemzug Fragen nach Öffentlichkeit und Privatheit aufwerfen – kurz: Das Digitale ist durchzogen von einem Gemisch aus technologischen, ökonomischen und politischen Mächten und übt selbst Macht aus. Wie lassen sich diese Machtstrukturen beschreiben und welche Auswirkungen haben sie? Diesen Fragen widmet sich das Podium: Eva Berendsen leitet die Politische Bildung im Netz bei der Bildungsstätte Anne Frank, analysiert die Probleme mit Antisemitismus und Rechtsextremismus besonders auf Plattformen wie TikTok und Instagram und entwickelt mit ihrem Team Bildungsangebote für Social Media. Der Philosoph Rainer Mühlhoff hat Informatik studiert, als Programmierer gearbeitet und forscht zu Digital-Technologien, aktuell vor allem zu Ethik und Politiken von KI. Andre Wolf ist Blogger und setzt sich mit Mimikama gegen Desinformationen und für die Aufklärung über Fake News ein. Natascha Strobl ist Aktivistin und Expertin für (v.a. netzbasierten) Extremismus und nutzt — trotz rechter Angriffe — soziale Medien für ihre Arbeit.
WICHTIG: Da die Veranstaltung innerhalb des regulären Programms des HNF stattfindet und öffentlich besuchbar ist, war eine Anmeldung über das ConfTool nur bis zum 01. August 2025 möglich. Ab jetzt kann die Buchung direkt über die HNF-Website vorgenommen werden.
EMPFANG
| Dienstag, 16.09.2025 | 18:35 bis 21:00 Uhr
| Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF), Fürstenallee 7, 33102 Paderborn
Nach dem Podium laden wir alle Tagungsgäste im HNF sehr herzlich zu Begrüßung und Empfang. Für Speisen und Getränke ist gesorgt.
Impuls & Talk: Männer haben Expertise, Frauen ein Geschlecht. Schreiben über Pop.
| Mittwoch, 17.09.2025 | 16:00 bis 17:30 Uhr
| UPB Campus | Warburger Str. 100, 33098 Paderborn, Hörsaal G
Eine Veranstaltung von C:POP. Transdisciplinary Research Center for Popular Music Cultures and Creative Economies der UPB
Gefördert durch die Universitätsgesellschaft der Universität Paderborn
- Impuls und Talk mit Sonja Eismann (Missy Magazine, taz, Jungle World, Der Freitag, Spex, Deutschlandfunk, Beirätin C:POP/5. Pop-Dozentur Universität Paderborn)
- Musikalisch-künstlerische Intervention: Charlie Mio Marlin
- Moderation: Prof.’in Dr.’in Beate Flath, Prof. Dr. Christoph Jacke (Geschäftsführende Direktion C:POP, Universität Paderborn)
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Frauen, die sich anmaßen, sich öffentlich sicht- und hörbar zu machen, zumal in einem Feld wie der Musik, in dem trotz hoher weiblicher Präsenz die Expertise immer noch auf der männlichen Seite verortet wird, werden nicht nur erbarmungslos be-, sondern oft gleich verurteilt. Allein ihre Präsenz im öffentlichen Raum prädestiniert Frauen in unserer Gesellschaft dazu, on- oder offline als Geschlechtswesen bewertet und häufig auch beschimpft oder mit Androhungen von Gewalt bzw. Vergewaltigung oder Mord bedacht zu werden.
Denn es geht um ein Gate-Keeping und die Frage: Wer darf in der Öffentlichkeit Raum einnehmen, wer darf sprechen, agieren, sichtbar werden? Auch wenn in vielen Teilen der Welt offiziell eine Gleichstellung der Geschlechter erreicht wurde, sorgen tief verankerte kulturelle Skripte dafür, dass Frauen nach wie vor der häuslichen, der privaten Sphäre zugeordnet werden (aktuelles Stichwort: Tradwives) und ihr öffentliches Erscheinen eine Anomalie, ja, ein Ärgernis ist.
Diese Perspektive ist auch die Grundlage des Schreibens über Frauen in der Musik. 2002 reflektiert Diedrich Diederichsen in einem Vorwort zur Neuauflage seines Buches Sexbeat, das erstmals 1985 erschienen war, die Exklusionsmechanismen innerhalb des Kommunizierens über Pop: „Rock-Musik (…) konnte prinzipiell nur dann so reden wie sie redete, wenn sie Frauen ausschloß, für abwesend erklärte und gleichzeitig sogar davon ausgehen konnte, daß die im inneren Produktions- und Verständigungszirkel ausgeschlossenen Frauen genau dieses Reden und Agieren in der äußeren Rezeptionssphäre attraktiv finden würden.“ Auch wenn angesichts der sukzessive angewachsenen Präsenz von antisexistischen Perspektiven und Akteur*innen im Popfeld massive Veränderungen stattgefunden haben, bildet dieses Sprechen doch nach wie vor die historische Folie, auf der auch Popjournalismus stattfindet. Männer haben primär Expertise, Frauen ein Geschlecht. Oder sind diese Zeiten längst überwunden? Ein Abgleich.
Lesung und Gespräch mit Sonja Eismann werden durch eine Performance von Charlie Mio Marlin ästhetisch verarbeitet. Charlie Mio Marlin (they/them) studierte an der Universität Paderborn Populäre Musik & Medien und ist als Musiker*in und als freie*r Autor*in u.a. für WDR Cosmo tätig. In their Musik kreiert they eigene kleine Utopien und Dystopien, die von queeren Gefühlen und Erfahrungen wie beispielsweise Dysphorie erzählen. In der eigenen journalistischen Arbeit fokussiert Marlin sich vor allem auf die Besprechung von queeren und trans Musiker*innen und Musikszenen.
FILM*MACHT*BILDUNG
Ein Filmprogramm aus der 16mm-Lehrfilmsammlung der Universität Paderborn
| Mittwoch, 17.09.2025 | 19:00 bis 20:30 Uhr
| UPB Campus | Warburger Str. 100, 33098 Paderborn, Raum: E2.122
Gefördert durch die Universitätsgesellschaft der Universität Paderborn
Am Mittwochabend zeigen wir in analoger Projektion ein aus der 16mm-Lehrfilmsammlung der Universität Paderborn kuratiertes Programm, das untersucht, wie in diesen Filmen Machtkonstellationen und auch die spezifische Macht audiovisueller Bildungsmedien verhandelt werden. Kuratiert wird das Programm von Tobias Hering.
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Das Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (FWU) wurde 1950, und damit nur ein Jahr nach der BRD, gegründet. Als offizielles „Medieninstitut der Länder“ hatte es den Auftrag, audiovisuelle Medien für den Unterricht an Schulen und Bildungseinrichtungen zu produzieren und in Umlauf zu bringen. Das Leitmedium im Katalog des FWU waren Lehrfilme, die auf 16mm-Kopien über ein bundesweites Netzwerk von Bildstellen bereit gestellt wurden. Das Institut für Medienwissenschaften der Universität Paderborn verfügt über eine Sammlung von über 1000 Verleihkopien solcher Filme, die zum großen Teil aus aufgelösten Beständen von Bildstellen stammen. Für die GfM-Jahrestagung hat der Filmkurator Tobias Hering eine Auswahl zusammengestellt, die untersucht, wie in diesen Filmen Machtkonstellationen und auch die spezifische Macht audiovisueller Bildungsmedien verhandelt werden. Er wird kurz in das Programm einführen und im Anschluss wird es die Möglichkeit zur Diskussion geben, moderiert von Stephan Ahrens und Julia Eckel.
Mehr Infos zur Filmsammlung: www.upb.de/filmsammlung
Mehr Infos zu Tobias Hering: http://andromedalodge.de/de/tobias-hering/
PARTY
| Donnerstag, 18.09.2025 | 20:00 Uhr
| Sputnik | Imadstr. 7, 33101 Paderborn
Wir laden herzlich zur GfM-Party in die Kultkneipe Sputnik im Paderborner Riemekeviertel ein. Euch erwarten DJ-Musik, kühle Getränke und ein separater Raum für entspannte Gespräche und Begegnungen abseits der Musik. Kommt vorbei – wir freuen uns auf einen gemeinsamen Abend in lockerer Atmosphäre!