Hervorgehobener Beitrag

Positionspost zum forschenden Lehren

Im Vorfeld des Praktikums und zu Beginn des Seminars der Fachdidaktik setze ich mich zunächst einmal mit dem Thema „forschendes Lehren“ auseinander und positioniere mich dazu vor dem Hintergrund meiner heutigen Kenntnisse, Erfahrungen und Erwartungen.

Wenn ich über forschendes Lehren nachdenke, stellt sich die Frage, wie dieses aussehen könnte und was man damit erreichen könnte. Inhaltlich ist dieser Bereich sehr vielfältig und kann in jeglichen Bereichen der Schule Anwendung finden. Man kann das Verhalten von SuS und Lehrpersonen in bestimmten Situationen erforschen, bestimmte Merkmale des Unterrichts, räumliche Gegebenheiten, die Methodenvielfalt und vieles mehr.

An dieser Stelle finde ich es jedoch eher interessant, sich der Frage zu widmen, was man von einer Forschung hat und was man aus ihr mitnehmen kann.

Ich bin der Meinung, dass aus einer Forschung wichtige Erkenntnisse gewonnen werden können, die den Schulalltag, in welcher Form auch immer, optimieren können. Daher halte ich es für wichtig, dass man diese Ergebnisse analysiert und auswertet und Konsequenzen für den Alltag und praktische Tätigkeit daraus zieht. Eine Lehrperson, die beispielsweise das Schülerverhalten in einer gewissen Testsituation untersucht hat, wird aus diesem Test Erkenntnisse gewinnen, die dazu führen, dass man in Zukunft besser mit dieser Situation umgehen kann und dass man besser auf sie vorbereitet ist.  Folglich ist es wichtig, aus den Erfahrungen zu lernen und sie auch für andere transparent zu machen, was den Übergang zu einem weiterem Punkt darstellt, den ich als entscheidend ansehe.

Wie gerade erwähnt, sollte jede Lehrperson seine eigenen Erkenntnisse mit in die praktische Arbeit einfließen lassen, jedoch handelt es sich dabei nicht um Geheimnisse oder um Patente, sondern um Ansätze, die die Qualität von Schule verbessern sollen. Daher halte ich es für wichtig, dass es einen gewissen Austausch unter Kolleginnen und Kollegen gibt. Forschendes Lehren ist etwas objektives, für jedermann zugängliches. Erkenntnisse, die einer Lehrperson helfen, werden höchstwahrscheinlich auch dem Kollegium helfen und allgemeingültig sein.

Dementsprechend sehe ich forschendes Lehren weniger als individuelle Kompetenzentwicklung, sondern eher als Entwicklung der Institution Schule. Sicherlich gibt es Forschungsfelder, die darauf abzielen, das Handeln der Lehrerinnen und Lehrer zu entwickeln und zu verbessern, jedoch gehe ich davon aus, dass am Ende das Ziel steht, die Schule an sich zu entwickeln. Auch ein verbessertes Verhalten der Lehrperson führt letztendlich dazu, dass die Qualität der Schule steigt. Weiter gibt es vielfältige Forschungsfelder im Kontext Schule, die auch diesem Ziel untergeordnet sind.

Forschendes Lehren gehört in meinen Augen zu den Aufgaben des Lehrenden und sollte das Schulgeschehen stetig begleiten. Wichtig dabei ist, immer einen Bezug zur Praxis herzustellen. Unterricht und alle anderen Interaktionen in der Schule finden in der Praxis statt, daher halte ich es für wichtig, diese immer als Grundlage jeder Forschung zu behalten. Die Wissenschaft kann gewisse Prozesse sicher unterstützen, jedoch halte ich einen Praxisbezug in diesem Zusammenhang für unablässig.

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Kompentenzentwicklungsziele im Vorfeld des Praktikums

Bei der Formulierung meiner Kompetenzentwicklungsziele beziehe ich mich auf das Modell von Heinrich Roth.

Roth differenziert den Begriff „Kompetenz“ in

  • Selbstkompetenz, d.h. als Fähigkeit für sich selbst verantwortlich zu handeln
  • Sachkompetenz, d.h. als Fähigkeit für Sachbereiche handlungs- und urteilsfähig sein zu können
  • Sozialkompetenz, d.h. als Fähigkeit für sozial, gesellschaftlich und politisch relevante Sach- oder Sozialbereiche handlungs- und urteilsfähig zu sein

Vor dem Hintergrund dieses Modells gehe ich mit dem Ziel in das Semester und in das Praktikum meine Selbstkompetenz und meine Sozialkompetenz zu verbessern.

Das Entwicklungsziel der Selbstkompetenz ist damit zu begründen, dass es im Lehrerberuf sehr wichtig ist, selbstständig handeln zu können und Entscheidungen auf die eigene Verantwortung zu treffen. Jede Lehrperson hat eine große Verantwortung den SuS gegenüber, was Notengebung aber auch die Qualität des Unterrichts angeht. Diesbezüglich erhoffe ich mir, Herangehensweisen uns Tipps durch erfahrene Lehrpersonen abzugucken und einzuholen.

Weiter möchte ich auch die Sozialkompetenz entwickeln. In vielen Klassen gibt es vermehrt zwischenmenschliche Probleme, welche ohne das Handeln der Lehrperson nicht zu lösen sind. Zudem wird man in diesem Beruf auch vermehrt mit sozialen Problemen der SuS außerhalb der Schule konfrontiert. Vor diesen Tatsachen darf man nicht die Augen verschließen, sondern man sollte so vorbereitet sein, dass man handlungsfähig ist. Deshalb halte ich es für wichtig, meine Sozialkompetenz schon jetzt weiter zu entwickeln. Auch der alltägliche Umgang mit den SuS im Unterricht erfordert eine gewisse Sozialkompetenz.

Quelle: Roth, Heinrich: Pädagogische Anthropologie. Band
II. Entwicklung und Erziehung. Grundlagen einer Entwicklungspädagogik.
Hannover: Schroedel Verlag. 1971, S.180

 

Konzeptblog-Das Mentorenkonzept am BKSN

Das Mentorenkonzept am BKSN – Wie verändert sich das Verhältnis zwischen den SuS und den Lehrpersonen und hat das Konzept Auswirkungen auf den alltäglichen Unterricht?

 

Das forschende Lehren an Schulen soll dazu führen, dass der Schulalltag verbessert wird und sich die Institution Schule entwickeln kann. Diese Qualitätsverbesserung kann sehr vielfältig sein und in nahezu allen Bereichen der Schule Anwendung finden. Wichtig ist es in meinen Augen, dass man Forschungen durchführt, die sowohl die individuelle Kompetenzentwicklung der einzelnen Lehrpersonen fördert, als auch eine gewisse Objektivität beinhalten und so gewährleisten, dass das Kollegium ebenfalls von den Ergebnissen profitieren kann. Weiter ist es wichtig, dass eine Nähe zur praktischen Arbeit hergestellt wird, so dass ein fließender Übergang zwischen der Forschung und dem Schulalltag hergestellt werden kann.

Im Rahmen meiner Forschung am Berufskolleg Schloß Neuhaus möchte ich das Mentorenkonzept näher untersuchen. Hier werden die SuS, die das Berufsgrundschuljahr besuchen, individuell von ihrem Mentor durch das gesamte Schuljahr hindurch begleitet und mehrfach vom Mentor beraten. In diesem Vertrauensverhältnis können und sollen Probleme jeglicher Art besprochen werden. Ziel dieses Konzeptes ist es, den SuS auf ihrem Weg behilflich zu sein und die Persönlichkeitsentwicklung und das Sozialverhalten zu fördern.

Ich möchte durch meine Forschung herausfinden, inwiefern dieses Konzept sich auf den Schulalltag auswirkt. Dafür möchte ich Lehrerinterviews durchführen, um mir ein Bild darüber machen zu können, ob sich das Verhältnis zu einem betroffenen Schüler aus Lehrersicht verändert und ob es vielleicht sogar die Beurteilung und/oder die Behandlung beeinflusst. Hierfür bietet sich deswegen ein Interview an, weil es in einem offenen Gespräch besser zu erörtern ist, in welche Richtung der Interviewpartner denkt. Parallel ist es sicher möglich und sinnvoll, einen qualitativen Fragebogen zu entwerfen. Durch diese Methode hat man die Möglichkeit, eine breitere Masse an Lehrpersonen zu erfassen. Die Anzahl der Interviews wird sich auf zwei beschränken. Weiter habe ich vor, das Verhalten der Lehrperson im Unterricht zu beobachten und dabei herauszufinden, ob dieses bezüglich „seines“ Schülers abweicht oder nicht. Die durch diese Methoden erfassten Ergebnisse möchte ich dann dahingehend auswerten, dass man zunächst ein objektives Ergebnis meiner Forschung zu präsentieren hat aber gleichzeitig auch Verbesserungspotenzial und Optimierungsbedarf aufdeckt.

Ich sehe mein Forschungsprojekt als sehr spannend und interessant an und glaube auch, mit meinen Methoden einige Erkenntnisse zu gewinnen, jedoch habe ich noch Bedenken, was das Ergebnis meiner Forschung angeht. Je nachdem, welche Antworten ich von den Lehrpersonen bekomme, laufe ich Gefahr, ohne ein handfestes Ergebnis aus der Forschung heraus zu gehen. Ich würde mich sehr freuen, in der nächsten Sitzung hierzu nochmal beraten zu werden und einige Denkanstöße zu bekommen, die meine Forschungsfrage eventuell noch etwas detaillierter formulieren lassen, um so ein greifbares Ergebnis garantieren zu können.

 

Themenpost-Mentorenkonzept am BKSN

Mein Forschungsprojekt im Rahmen meines Fachpraktikums am Berufskolleg Schloß Neuhaus wird sich mit dem Mentorenkonzept dieser Schule beschäftigen.

Dieses Konzept sieht vor, dass jede Lehrperson vier bis fünf Schülerinnen und Schüler zugewiesen bekommt, für die sie Ansprechpartner und Mentor sind. Das heißt, dass die SuS die Möglichkeit haben, Probleme jeglicher Art, sie es privater oder schulischer Natur, mit dem jeweiligem Lehrer zu besprechen. Im Stundenplan ist hierfür eine Schulstunde für jede Lehrperson frei gehalten, hier können also wöchentlich Gespräche geführt werden und Probleme gelöst werden. Ich halte dieses Konzept für sehr interessant und sinnvoll. Viele SuS haben private Probleme, die sich in ihren Leistungen in der Schule wiederspiegeln. Durch die Mentoren bietet das BKSN eine Möglichkeit, mit einem Vertrauenslehrer an diesen Problemen zu arbeiten und sie zu beseitigen,

Ich möchte mich im Speziellen mit der Frage befassen, ob dieses Konzept Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung und im weiterem Sinne auch auf die Leistungen der SuS hat. Hierfür gilt es sowohl die Sicht der Lehrpersonen, als auch die der SuS zu berücksichtigen. Mit der Entwicklung eines qualitativen Fragebogens und intensiven Beobachtungen über einen gewissen Zeitraum kann man die Nachhaltigkeit des Mentorenkonzepts erforschen und eventuelle Verbesserungsmöglichkeiten entwickeln. Ein weiterer interessanter Punkt, den es zu berücksichtigen gilt, ist die Belastung für die Lehrpersonen in diesem Zusammenhang.