Block 5

a) Welche Wahrnehmungsfehler könnten in der Schilderung auftreten?

Die Vermutung von Frau Lingen, dass „ Klaus Leistungssituationen systemisch aus dem Weg gehen“ würde, ist meiner Meinung nach zu verallgemeinert und nur teilweise nachvollziehbar.

Da in dem Schemata von Frau Lingen Ihre Klasse „relativ pflegeleicht und im Vergleich zur gesamten Jahrgangsstufe als leistungsstark“ ist, erwartet sie von Klaus vom Anfang an ein hohes Leistungsniveau, welches er bis jetzt nicht gewöhnt ist/war.

Hier nochmal die Situation: Klaus ist mit seinen Eltern umgezogen wie in der Einleitung des Textes erwähnt wird.

Für ihn bedeutet es u.a. somit, dass er

1) seine alten Freunde nicht mehr sehen kann evtl. sogar aufgeben musste
2) neue Freunde finden muss
3) sich an ein neues Klima ( Klassenklima sowie örtliche Begebenheiten ) gewöhnen muss
4) von seiner neuen Klasse akzeptiert werden muss
5) sich auf die neuen Lehrer einzustellen hat

Die o.g. Stichpunkte haben eine starke Auswirkung auf Klaus Psyche. Er soll nicht nur diese „Hürden“ meistern, sondern darüber hinaus auch noch gute bis sehr gute Leistungen erbringen.

Frau Lingen fühlt sich durch die Konsensusinformation (dass Klaus auch in anderen Schulfächern dieselben Probleme hat/macht) und der dazugehörigen Konsistenz seines Verhaltens bestätigt.
Die Gründe für das zurückhaltende Verhalten von Klaus können nicht eindeutig bestimmt werden. Es handelt sich hierbei, meiner Meinung nach, um eine Personalattribution. Klaus ist auch in seiner ehemaligen Schule „bevorzugt“ behandelt worden von den Lehrern. Offensichtlich passt ihm seine Schulform (hier: Gymnasium) ganz und gar nicht. Möglicherweise könnte Klaus bessere Leistungen erbringen, wenn er freiwillig zum Gymnasium gehen würde und nicht gezwungenermaßen seitens seiner Eltern. Natürlich wird er stark von seiner Umwelt (hier: Schule/Schüler/Lehrer) geprägt. Womit man ebenfalls seine Lustlosigkeit und mangelnde Motivation erklären könnte.

b) Analysiert die Probleme, die bei Klaus auftreten. Erklärt diese aufgrund von Motivationstheorien

Aufgrund der o.g. Punkte hat Klaus mit Sicherheit das Bedürfnis nach sozialer Eingebundenheit. Klaus hat seinen Berufswunsch (Informatiker) längst aufgegeben da er seine Misserfolge überbewertet und zu wenig Erfolge hat mit denen er sich Motivieren könnte. Aus der Aussage der Eltern kann man entnehmen, dass Klaus bei Versagen noch bestraft weder weiterhin motiviert oder unterstützt wird.

Darüber hinaus passt die Aufgabenstellung von Frau Lingen mit Klaus Fähigkeiten in keinster Weise überein. Die „normalen“ Aufgaben sind Klaus zu einfach und auf diesem Grund bearbeitet er diese nicht. Die „Bonusaufgaben“, an denen sich Klaus wagt, sind eindeutig zu schwer. Hierbei erleidet Klaus nur Misserfolge. Immer wieder läuft er gegen die Wand. Frau Lingen schätzt Klaus Anforderungsniveau falsch ein. Sie gibt ihm zwar Tipps wie z.B. „ Du musst dich bei den leichteren Aufgaben mehr anstrengen! Erst wenn du die leichteren Aufgaben gelöst hast, solltest du dich mit den schwierigen Aufgaben befassen“. Jedoch reagiert Klaus in keinster Weis hierauf. Bei diesen ganzen Faktoren die zusammen kommen, kann Klaus auf garkeinen Fall einen Hauch von dem Flow-Erlebnis spüren. Er arbeitet sich an den Bonusaufgaben ab und versagt trotzdem, da er keinen richtigen Lösungsansatz im Endeffekt rausbekommt.

c) Gebt stichpunktartig an, welche Handlungsmöglichkeiten sich aufgrund der Theorie für Frau Lingen ergeben (hierzu: Diskussion in der Präsenzsitzung am 21.05.)

– Optimalere Aufgaben / Aufgabenstellung

– Unterstützendes üben

– Hilfe zum Bauen von Brücken bei Aufgaben

– Klare Schemagestaltung

– Vorurteil bzw. Entschluss dass z.B. „Klaus ist dysfunktional“ überwinden und einen Neuanfang machen

– Klassentreffen damit Klaus mehr in Kontakt mit seinen Mitschülern kommt

– Gruppenarbeiten, da ist er gezwungen ist mitzuarbeiten

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