Seite von Julia Bober

Nr.1
Welche diagnostischen Herangehensweisen ( Verfahren zur Datengewinnung) sind im Kontext Schule anwendbar?

Bezogen auf die Schule gibt es verschiedene Herangehensweisen zur Datengewinnung. Eine Möglichkeit zur Gewinnung dieser stellt eine Beobachtung dar. Bei dieser Methode beobachtet z. B. der Lehrer wie sich ein Schüler bzw. eine Schülerin im Unterricht oder in einer, von ihm künstlich geschaffenen Laborsituation, verhält. Wichtig ist, dass der Lehrer zunächst nur hinsieht, was die SuS tun und er nicht bereits zu einer Interpretation übergeht. Jedoch kann eine Beobachtung nie nur objektiv geschehen. Ein Vorteil dieses Verfahrens ist allerdings, dass man zur Beobachtung weitere Personen berufen kann und so ein Austausch über das Gesehene möglich ist. Wird der Lernende versteckt beobachtet, besteht zudem keine Gefahr, dass das Ergebnis bewusst von diesem verfälscht wird. Eine weitere Gelegenheit zur Datengewinnung ist die Durchführung eines Interviews. Bei dieser Strategie fragt die eine Person die zu interviewende Person bestimmte Fragen ab. Hierbei unterscheidet man zwischen standardisierten und teilstandardisierten Interviews. Bei der zuerst genannten Variante sind alle Fragen vorgegeben und strukturiert. Dies ist bei den teilstandardisierten Interviews nicht der Fall. Positiv an dieser Vorgehensweise ist, dass der Interviewer flexibel und spezifisch auf die Antworten seines Gegenübers eingehen kann. Desweiteren erhält er gezielte Antworten auf seine gestellten Fragen. Er kann diese jedoch nicht vergleichen und es könnte passieren, dass die befragte Person so antwortet, wie sie glaubt, dass es von ihr erwartet wird. Die Dokumentanalyse führt ebenfalls zur Datengewinnung und wird im Bereich Schule angewandt. Hierbei werden Arbeitsergebnisse, wie z.B. Aufsätze oder Kunstbilder von Lehrern eingesammelt und bewertet. Gerade diese Methode bietet sich also sehr gut für die Schule an und ermöglicht eine fachbezogene Erkenntnis für den jeweiligen Lehrer. Zudem ist kein großer Aufwand nötig und es ist sicher gestellt, vor allem bei dem Kunstbild, dass der Schüler es selbstständig angefertigt hat. Eine Vergleichsmöglichkeit ist jedoch nur eingeschränkt gegeben. Um Informationen zu erhalten, können ebenso gut Fragebögen eingesetzt werden. Die „Ausfüller“ des Fragebogens beantworten die Fragen meistens mit einem Kreuz oder einem Satz, bei der für sie zutreffenden Antwort. Diese Bögen werden lange im voraus geplant. Es werden gezielt Fragen entwickelt und somit wird gleichzeitig sichergestellt, dass man auch die gewollten Infos erhält. Außerdem ist die Handhabung und Auswertung sehr einfach. Sie sind nur leider leicht durchschaubar und somit manipulierbar. Die letzte Methode nennt sich Testverfahren. Bei denen man durch einen Test das erforderte Ergebnis erhält.Diese sind genau wie die Fragebögen leicht auszuwerten und bieten eine gute Vergleichsmöglichkeit . Sie sind jedoch sehr aufwendig zu entwickeln und meistens nur ein einziges Mal durchführbar. Mit den Ergebnissen kann man jedoch sehr gut Normtabellen aufstellen und die Ergebnisse bieten einen großen Spielraum, denn man kann z. B. zwischen Alter und Geschlecht selektieren. Dies alles sind verschiedene Methoden zur Datengewinnung mit ihren jeweiligen Vor- bzw. Nachteilen.

Nr.2
Woran erkennt man wie gut ein Testverfahren ist?

Ob ein Testverfahren als gut bzw. eher schlecht zu bewerten ist, erkennt man anhand der allgemeingültigen Testgütekriterien . Zu den drei Hauptgütekriterien zählen, die Objektivität, Reliabilität und Validität. Im Folgenden werde ich versuchen diese drei etwas ausführlicher zu erläutern. Das erste der drei Hauptkriterien ist die Objektivität. Ein gutes Testverfahren sollte demnach möglichst objektiv sein, d.h. unter anderem, dass der Versuch unabhängig vom Untersucher ist. Desweiteren sollte der Test wiederholt einsetzbar sein. Um dies gewährleisten zu können, braucht ein objektiver Test ein bestimmtes Schema, nach dem er aufgebaut ist. Der Test sollte also einen vorgegebenen Versuchsplan, Versuchsaufbau und eine vorgegebene Versuchsdurchführung haben. Aber auch die Datenanalyse und Dateninterpretation sollte bereits im zuvor aufgestellt worden sein. Zudem wäre es vorteilhaft, wenn man mehrere Tester einsetzen würde, denn so kann festgestellt werden, ob auch alle  Beobachter das gleiche Ergebnis auswerten. Außerdem müssen bei einem guten Test alle Lernenden die gleichen Bedingungen erhalten, d.h. z. B. die gleiche Zeit oder die gleichen Hilfsmittel. Bei dem Objektivitätskriterium setzt man zudem noch die Auswertungsobjektivität und Interpretationsobjektivität voraus. Die Auswertungsobjektität gilt überwiegend bei Multiplice Choice Test. Hier lässt die Antwort dem „Nachguckenden“ wenig Spielraum , denn es gibt nur falsche bzw. richtige Kreuze. Die Objektivität bei der Interpretation soll lediglich sicherstellen, dass der Untersucher keine eigenen Deutungen miteinbezieht. Dies wird dadurch verhindert, dass sich dieser an bestimmte, vorgegebene Normen halten muss. Ein weiteres Kriterium ist die Reliabilität oder auch Zuverlässigkeit. Diese beschreibt die Genauigkeit, mit der ein Test eine Merkmalsdimension erfasst. Hierbei tritt  in den Hintergrund, ob es sich auch um die Merkmalsdimension handelt, die man erfassen möchte. Damit die Realibität gegeben ist, muss eine fehlerfreie Messung vorhanden sein. Um dies festzustellen, wiederholt man den Versuch mindestens ein weiteres Mal. So wird zudem die Korrelation stabilisiert und man hat die Möglichkeit mehrere Testergebnisse zu vergleichen. Dabei sollte man nach Möglichkeit darauf achten, dass sich der Proband bereits an den Test erinnert. Dies ist jedoch schwierig, da zwischen dem Test und der Wiederholung meistens nur eine sehr kurze Zeitspanne liegt. Das letzte und zugleich wichtigste Testgütekriterium ist die Validität. Unter Validität versteht man die Gültigkeit eines Testverfahrens und beschäftigt sich gleichzeitig mit der Fragestellung, ob man auch das gemessen hat, was man gemessen haben wollte. Ist dies nicht der Fall, so das Verfahren als negativ anzusehen. Um eine hohe Validität zu erreichen, sind eine hohe Objektivität und Reliabilität Voraussetzung. Wenn man nun ein gültiges Ergebnis hat, so lässt sich dieses verallgemeinerte Ergebnis auch auf Alltagssituationen übertragen. Demnach gibt es eine Übereinstimmung von Test und Nicht- Test- Situationen. Ein Bsp. für eine solche Situation ist die praktische Fahrprüfung. Hier unterscheidet sich die Testsituation nur in einem Punkt von der Nicht- Test-Situation. Bei der Fahrprüfung ist noch ein Prüfer und Fahrlehrer mit im Auto, aber die Verkehrsregeln und das Verhalten im Straßenverkehr sind auch ohne diese beiden Personen gleich.

Nr. 3
Was unterscheidet „seriöse“ Testverfahren von Selbsttests aus Illustrierten/ im Internet u.ä.?

Unterscheidet man „seriöse“ Testverfahren von Test aus dem Internet/ Illustrierten o. ä. so stellt man einige Unterschiede fest. Allein die Benennung der Verfahren zeigt, dass man zwischen Internettest und seriösen Tests unterscheidet. Man unterstellt also den Tests der Internetseiten, dass sie unseriös seien. Tatsächlich sind bei den Testverfahren aus dem Internet oder aus Zeitschriften nicht alle drei Testgütekriterien gegeben. Schon die Objektivität fehlt bei diesen Fragetests in z.b. Zeitungen völlig. Bei diesen Befragungen ist man meistens selber für die Auswertung zuständig und so ist schnell die Versuchung da, das Ergebnis zu verfälschen. Zudem kann man bei solchen Tests bereits vorher sehen, auf welches Ergebnis es hinauslaufen kann, wenn ich die dementsprechende Antwort gebe. Nimmt man als Beispiel den IQ- Test. Diesen kann man sowohl im Internet, als auch in extra dafür ausgerichteten Einrichtungen absolvieren. Führt man diesem im Internet durch, kann man in beliebig oft wiederholen und dieses theoretisch auch direkt hintereinander. Hat man also ein gutes Gedächtnis, wird man beim zweiten oder dritten Anlauf ein besseres Ergebnis erreichen. Wenn man seinen IQ seriös testen lassen möchte, ist es besser wenn man diesen Test bei Spezialisten durchführen lässt. Diese Personen besitzen dann auch die nötige Objektivität und Erfahrung die Ergebnisse nachzusehen. Desweiteren sollte man bedenken, dass im Internet so gut wie jeder einen Test online stellen kann. Im Gegensatz dazu wurden seriöse Testverfahren von Fachkräften entwickelt und berufen sich oft auf bereits vorhandene Theorien zu dem Thema. Dies gescheit unter einem großen Zeitaufwand, während das Onlinestellen eines Tests nur wenige Minuten in Anspruch nimmt. Man sollte sogenannten Selbsttest also immer ehrlich und kritisch betrachten.

 

 

 

 

 

 

Nr. 1Eine Schülerin/ ein Schüler erreicht dauerhaft nicht die geforderten Lehrziele. An welchen Faktoren ( allgemeine Faktoren und ggf. konkrete Beispiele) kann dies liegen?

Es kommt häufig vor, dass einzelne Schüler einer Klasse dauerhaft nicht die geforderten Lehrziele erreichen. Dies kann verschiedene Hintergründe haben. Im Folgenden werde ich einige Faktoren benennen, die dazu führen können, dass die Schüler/ Schülerinnen nicht die gewünschten Ergebnisse erbringen.Zunächst kann man die Probleme im Bereich Schule nennen. Ein Schüler leidet demnach zum Beispiel unter Lernrückständen in entweder einem Fach oder in gleich mehreren Fächern. Dieses kann sich negativ auswirken, indem das betroffene Kind beispielsweise ungern oder gar nicht in die Schule geht, das Erledigen der Hausaufgaben aufschiebt oder ganz verweigert und unter Depressionen leidet. So werden sich die Defizite immer weiter ausweiten und der verpasste Unterrichtstoff kann kaum noch ohne Hilfe aufgearbeitet werden.Ein weiterer Faktor, warum ein Schüler/eine Schülerin nicht das Lernziel erreicht, könnten Schulschwierigkeiten wie eine Lese/ Rechtschreibschwäche oder speziell bezogen auf den Mathematikunterricht eine Rechenschwäche sein. Die Leseschwäche wird sich auf alle weiteren Unterrichtsfächer ausweiten, da der Schüler B. auch die Textaufgaben in der Mathematik nicht lösen können wird.Des weiteren könnte das Problem beim Lehrer liegen, wohl möglich hat der Schüler ein Problem mit diesem oder mit seinen Unterrichtsmethoden. Der schlechte Schüler könnte evtl. auch unterfordert bzw. überfordert mit den Lerninhalten sein.Es kommt bei diesem zu Langeweile oder Abschalten während der Unterrichtstunde.Zudem leiden manche Kinder unter Lernschwächen und Lernbehinderungen.Es gibt aber auch körperliche Behinderungen, die zu schulischen Defiziten führen können, wie neurotische Störungen und geistige Behinderungen. Auch das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ist ein Grund, warum die betroffenen Schüler schlechte schulische Leistungen erbringen. Ihnen fehlt die nötige Konzentration um dem Unterrichtsgeschehen zu folgen, denn während der Unterrichtsstunde sind sie unaufmerksam, aufgedreht, trödeln oder träumen vor sich hin.Neben den bis jetzt genannten Gründen kommen noch familiäre Faktoren hinzu. Viele deutsche Jugendliche leben in Armut bzw. zählen zur unteren Schicht der Gesellschaft und haben somit verringerte Bildungschancen. Oft reicht das Geld nicht für Nachhilfeangebote aus und die Kinder sind mit den schulischen Anforderungen überfordert . Die Probleme ziehen sich immer weiter durch ihre schulische Laufbahn. Dies führt dementsprechend zu Motivationsproblemen.Zudem kommt es häufig vor, dass Kinder unter den familiären Zuständen leiden und dies wirkt sich auch auf ihre schulische Leistungen aus. Vermehrt werden Kinder in ihren Familien misshandelt oder haben einiges aufgrund einer Scheidung ihrer Eltern mitgemacht.Man darf auch die ethischen Hintergründe nicht außer Acht lassen, viele Schüler/innen haben in Deutschland einen Migrationshintergrund. Dieser ethische Aspekt hat gehörigen Einfluss auf die schulischen Leistungen. Viele Kinder/ Jugendliche der genannten Personengruppe haben vor Schulbeginn keine Deutschkenntnisse erlangt und stehen somit in der Schule vor einer großen sprachlichen Herausforderung. Es ist also wenig verwunderlich, dass sie erhebliche schulische Defizite aufweisen, da sie kaum ein Wort des Gesagten verstehen.Oft fühlen sich Schüler/innen zudem abgegrenzt aus dem Klassenverband und ziehen sich deswegen zurück und erbringen, beispielsweise aus Angst, keine guten mündlichen Leistungen. Manchen Schulbesuchern fehlen auch wichtige Fähigkeiten, wie z. B. soziale und emotionale Kompetenzen. Demnach wissen sie in manchen Situationen nicht wie sie sich richtig verhalten müssen und werden dadurch unzufrieden oder auch aggressiv. Mit dieser fehlenden Selbstkontrolle fällt es ihnen schwer dem Unterricht zu folgen. Oft setzen sich die Schüler aber auch zu hohe Lernziele, die sie nicht erreichen können und so entsteht eine gewisse Unzufriedenheit. Aber nicht nur die Ansprüche der Schüler selbst sind in den letzten Jahren gestiegen, sondern auch die der Gesellschaft. Alles dreht sich nur noch um gute Noten und die Abschlüsse und mit diesem enormen Leistungsdruck kommen nicht alle Jugendliche zu recht. Sie machen sich selbst viel zu viel Druck und durch das Nichterreichen der Ziele sinkt ihre Motivation erheblich.Auch die Diskrepanz des Ist- und Soll- Zustands kann zu Leistungsproblemen und Depressionen führen. All dies sind einige wenige Gründe und Faktoren, warum Schüler/innen es dauerhaft nicht schaffen, das geforderte Lernziel erreichen.

Nr.2Bestimme für die einzelnen Faktoren, welche grundsätzlichen Strategien zum Umgang damit bestehen.

Hat man die schulischen Probleme eines Schülers bzw. einer Schülerin diagnostiziert, kann man damit beginnen diese zu beheben. Es ist hierbei wichtig, dass man den Ist- und Soll- Zustand genau definiert. Man muss zudem überlegen, ab welchem Zeitpunkt man mit der Förderung beginnen möchte. Es gibt einmal die präventive Förderung, die bereits vor den zu erwartenden Defiziten gegen diese vorgeht, die Intervention, die nach Aufkommen des Konflikts eingreift und die Rehabilitation , die die Spätfolgen versucht zu verringern.

Hat beispielsweise ein Schüler/ eine Schülerin mit Lernrückständen zu kämpfen so kann man ein speziell entwickeltes und auf das Problem bezogene Training anwenden. Ein Training besteht aus strukturierten Aufgaben zu einem bestimmten Thema. Dieses Aufgaben werden wiederholt durchgeführt, um so das gewünschte Ziel zu erreichen. Gleichzeitig werden durch diese Vorgehensweise bestimmte Schemata automatisiert und bleiben dem Probanden nachhaltig in Erinnerung. Mit einem Training kann man folgende Fertigkeiten entwickeln, prozedurale, metakognitive, kognitive und motivierende Fähigkeiten. Des weiteren werden so emotionale und soziale Bereiche, sowie das Lernen sich selbst zu regulieren erlernt.

Um gegen die Defizite der Schüler vorzugehen kann man auch ausgebildete Berater einsetzen. Diese sind fachkundige Personen und geben den Betroffenen Ratschläge. Hierbei greifen sie nur durch Gespräche ein und unterstützen den Ratssuchenden bei schwierigen Entscheidungen. Außerdem geben sie eine Orientierung und Planung für das weitere Vorgehen an und zeigen Lösungen auf, die bei der Bewältigung der Probleme hilfreich sein können.

Eine weitere Methode stellt die Therapie dar. Die Therapie wird allerdings nur bei schwerwiegenden Störungen, wie neurotischen, sowie Persönlichkeits- und Entwicklungsstörungen eingesetzt. Hierbei intervenieren Psychologen und versuchen auf neutraler Basis den Hilfesuchenden zu unterstützen. Sie wollen die psychischen Erkrankungen heilen und dazu beitragen, dass der Soll Zustand erreicht wird. So können auch die schulischen Leistungen wieder erbracht werden. Bei allen Methoden ist es wichtig, dass alle Beteiligten, d.h. Lehrer, Schüler, Eltern des Schülers, Freunde und Klassenkameraden dabei sind und die Zielsetzungen die Vorstellungen aller beteiligten Personen aufgreifen.

Auch das Coaching kann eine sinnvolle Art sein um zu helfen.Beim Choaching arbeitet der Coach mit der betroffenen Person zusammen und versucht die Person zu begleiten und sie auf den richtigen Weg zu lenken.

Beim Mentoring tauschen die jeweils betroffenen Personen Erfahrungen aus und der Erfahrenere gibt bereits gemachte Erkenntnisse weiter und stellt seine Hilfe bei der Lösung eines Konflikts zur Verfügung.

Die Superversion stellt ebenfalls ein Hilfeangebot für Schüler dar. Hierbei blickt die hilfesuchende Person mithilfe von z.B. Pädagogen auf sich selbst. So kann reflektierend auf das Verhalten und die Schwierigkeiten eingegangen und Verbesserungsvorschläge gefunden werden.

Der Einsatz von Schulpsychologen kann ebenfalls helfen die Probleme der Schüler zu beseitigen und somit steht der Leistungssteigerung nichts gravierendes mehr im Wege. Lediglich die Anzahl der Schulpsychologen ist problematisch, da oft ein einziger Schulpsychologe für etliche Schüler/innen zuständig ist.

 

Nr.3Auf Grundlage von Aufgabe a) und b): Wo siehst du als Lehrerin/ Lehrer dein zukünftiges Aufgabengebiet, wo sind deine Grenzen.

Ich sehe als ein Aufgabengebiet, in meinem zukünftigen Lehrerberuf, den qualitativ hochwertigen Unterricht. Allerdings geht es nicht nur um das Vermitteln von Informationen in diesem Beruf, zudem ist es wichtig, individuell auf die einzelnen Individuen in der Klasse einzugehen, Defizite bei den Schülern, am besten schon im Vorfeld, zu erkennen und diese durch gezielte Fördermaßnahmen zu verbessern. Bei der individuellen Förderung tun sich mir dann aber bereits einige Grenzen auf. Es ist geradezu unmöglich, auf jeden Schüler einzeln einzugehen, ohne wiederum keinen anderen Schüler zu vernachlässigen. Außerdem habe ich mich an die Vorgaben des Schulministeriums zu halten und muss sehen, dass ich die vorgegebenen Themen in einem bestimmten Zeitraum behandle. In diesen Plänen ist die Förderung der Schüler nicht explizit eingeplant. Des weiteren reicht es nicht aus, wenn nur ich die Kinder fördere, die Eltern müssten dies zu Hause fortsetzen, damit ein nachhaltiger Lerneffekt bestehen bleibt. Die wichtigsten Kompetenzen wie Aufmerksamkeit, Denken, Motivation und sozial-emotionale Kompetenzen werde ich dabei versuchen zu übermitteln. Jedoch werden die sozialen und emotionalen Fähigkeiten überwiegend in der Freizeit mit den jeweiligen Freunden entwickelt und darauf kann ich keinen Einfluss nehmen. All diese Faktoren sollten mit individuellen Strategien gefördert werden. Meine Kollegen/ meine Kolleginnen sollten ebenfalls darauf bedacht sein, die Schüler durch Trainingseinheiten zu fördern, denn so weiten sich die erlernten Schemata auch auf die anderen Fächer aus.Als Lehrer sollte ich dazu bereit sein, mit den Eltern der Schüler eng zusammenzuarbeiten, damit auch diese ihre Kinder individuell fördern können. Bei den Hausaufgaben könnte ich die Aufgabenstellungen so gestalten, dass die Schülerschaft ihre Eltern miteinbeziehen muss. So bekommen die Eltern einen Einblick über den behandelten Unterrichtsstoff und Defizite können wohl möglich frühzeitig erkannt werden. Ein Muss für den Lehrerberuf ist es ebenfalls, an möglichst vielen Fortbildungen teilzunehmen. An diesen Tagen wird man immer wieder neue Informationen erhalten und einiges dazu lernen. Außerdem sollte es nicht schaden, wenn ich mit anderen Lehrkräften Erfahrungen etc. austausche. So kann man evtl. schon vorzeitig Problemfälle erkennen und diesen Hilfe anbieten. Zudem ist die eigene Beobachtung oft nicht die Genaueste und vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei! Dennoch werde ich versuchen möglichst genau auf das Verhalten der Schüler zu achten und dieses dann im weiteren Verlauf zu diagnostizieren. Das dies nur schwer zu erfüllen sein wird, ist mir bewusst, da in einer Klasse oft bis zu 35 Schüler bzw. Schülerinnen vor mir sitzen werden. Für eine endgültige Diagnose bei Problemfällen sollte ich auch, wenn vorhanden, Berater oder Schulpsychologen zur Rate ziehen, da diese ein extra psychologisches Studium durchlaufen haben und mir in diesem Bereich eindeutig dieses Fachwissen fehlt. Für einen positiven Lernerfolg der Klasse sollte ich auch einen strukturierten Stundenverlaufsplan haben und mir am Ende eines Unterrichtstages immer wieder die Frage stellen, ob der Tag zufriedenstellend war und ob ich durch eine interessante Unterrichtsgestaltung die Schüler zum Mitmachen anregen konnte. Die kritische Selbstreflexion ist demnach ein wichtiger Aspekt in meinem späteren Beruf. Ich sollte aber auch die Meinung meiner Schüler nicht außer Acht lassen und mir durch Fragebögen ein Feedback zu meinen Unterrichtsstrategien einholen. Bei diesen Fragen stehen vor allem die Klarheit, Verständlichkeit und das lernförderliche Klima im Vordergrund. Es sollten auch viele Gespräche zwischen den Schülern und mir stattfinden, damit ich meinen Unterricht immer wieder weiterentwickle und ein angenehmes Klassenklima schaffen kann, denn davon profitieren letztendlich beide Seiten! Man sollte sich mit den Schülern auch gemeinsame Ziele überlegen und ich werde dann versuchen,diese durch meine Unterrichtsmethoden mit allen Schülern zu erreichen.

 

Aufgabe zum 27.05.2012

a)Lest den Bericht von Frau Lingen. Welche Wahrnehmungsfehler könnten in der Schilderung auftreten?

Frau Lingen ist Mathematiklehrerin eines Gymnasiums und unterrichtet unter anderem eine 9. Klasse. Unter den überwiegend leistungsstarken Schülern ist einer ihrer wenigen Problemfällen der Schüler Klaus, der genau wie Frau Lingen, neu in die Klasse gekommen ist. In ihrem Bericht schildert die Gymnasiallehrerin, was auffällig an dem Verhalten ihres Schülers sei. Klaus würde Leistungsabfragungen oft aus dem Weg gehen, so fehle er beispielsweise oft bei Klassenarbeiten oder Tests und beteilige sich kaum am Unterrichtsgeschehen. Des weiteren versuche er sich lieber an schwierigen Zusatzaufgaben, gäbe aber zu schnell bei leichteren Aufgaben auf. Misserfolge würden ihn sehr verletzen und gute Ergebnisse kaum erfreuen. Bei ihrer Schilderung könnten nun eventuell folgende Wahrnehmungsfehler aufgetreten sein:

Da wir Menschen in Heuristiken denken, um möglichst schnell Entscheidungen treffen zu können, fällen wir oft voreilig Urteile/ Entscheidungen. Demnach hat sich Frau Lingen möglicherweise zu schnell ein Urteil über ihren Schüler Klaus gebildet. Aufgrund der Tatsache, dass er neu in die Klasse gekommen ist, braucht er vielleicht erst seine Zeit um sich einzugewöhnen und Frau Lingen schloss daraus, dass er sich verkriechen würde und sich ungern mit seinen Mitschülern/ innen vergleichen lässt. Ebenso sucht man als Mensch nach Strukturen, um eine Situation einzuordnen. Unser Gehirn ergänzt fehlende Strukturen oder passende Situationen, die eigentlich nicht da sind, damit ein stimmiges Gesamtbild entstehen kann. Man sucht ebenso immer nach einem Sinn bzw. dem Zusammenhang für das Verhalten einer bestimmten Person. Für Frau Lingen ist das Verhalten von Klaus laut ihrer Beobachtungen in sich schlüssig, da er die Aufgaben in Mathe nicht lösen kann, meldet er sich nicht und bringt keine guten Leistungen. Das die anderen Lehrer ihr bestätigen, dass Klaus auch in ihren Fächern zu den leistungsschwächeren Kandidaten zählt, bestärkt sie zudem in ihrer Meinung. Der Fehler ist hierbei, dass sie nun glaubt, dass Klaus sich immer so verhalten würde und überall schlechte Leistungen erzielt. Sie wird ihre Meinung über den Schüler wohl kaum noch einmal ändern.Des weiteren ordnet sie Klaus einer bestimmten Gruppe zu. Sie lässt sich von einem Merkmal täuschen und bildet so Vorurteile gegenüber dem schulischen Verhalten von Klaus. Ein Merkmal beeinflusst alle weiteren Beobachtungen und man nimmt absichtlich Informationen, die ins Bild passen viel eher wahr. Demnach habe Klaus Probleme in Mathe und meldet sich deswegen nicht. Außerdem fehle er aus diesem Grund bei Klassenarbeiten oder schriftlichen Tests. Diese Wahrnehmung ist also immer sehr subjektiv. Ein Wahrnehmungsfehler könnte allerdings auch der Halo- Effekt sein. Bei diesem Effekt, überwiegt eine positive bzw. negative Eigenschaft einer Person so sehr, dass sie alles andere überschattet und man ebenso über alle anderen Merkmale der jeweiligen Person entscheidet. Ist eine positive Eigenschaft auffällig, so werde man auch andere Verhaltensweisen als positiv ansehen. Da Klaus an einfachsten Rechenaufgaben scheitert, glaubt Frau Lingen möglicherweise, dass er die Zusatzaufgaben mit einem höheren Schwierigkeitsgrad sowieso nicht lösen könne. Es kann aber auch ein logischer Fehler entstehen, denn Frau Lingen könnte daraus schließen, da Klaus im Mathematikunterricht schlechte Leistungen erbringt, er auch in anderen Fächern seine Schwächen hat. Um diese eventuelle falsche Schlussfolgerung auszuschließen, hat sie den Fall Klaus bereits in einer Lehrerkonferenz angesprochen und sich eine Rückmeldung dazu abgeholt. Denn es ist wichtig, dass sie ihr Urteil nicht verallgemeinert.

b) Analysiert die Probleme, die bei Klaus auftreten. Erklärt diese aufgrund von Motivationstheorien.

Ein Problem von Klaus ist seine fehlende Motivation. Er kann sich nicht selbst motivieren. Er hat auch keine konkreten Ziele, er will lediglich ungern die neunte Klasse wiederholen und wollte früher einmal Informatiker werden. Ihm fehlen Motive und das Interesse am Lernen. Möglicherweise setzt er sich auch selbst so unter Druck, die besuchte Klasse zu schaffen und erreicht so, durch die zu hohen Ziele lediglich noch weniger Motivation. Zudem ist seine Motivation nicht selbst bestimmt, sondern durch die Erwartungen der Eltern beeinflusst. Denn nur aufgrund des Willens dieser, besucht er das Gymnasium und nicht weil er sich selbst dazu entschieden hat. Vielleicht ist der Unterricht auch zu wenig abwechslungsreich und spannend für Klaus und deswegen beteiligt er sich nur wenig am Unterrichtsgeschehen. Er muss auch den eigenen Willen entwickeln, etwas lernen zu wollen und sich selbst intrinsisch zu motivieren. Auch die äußeren Faktoren sind für Klaus nicht sonderlich motivationsfördernd, da zum Beispiel das Bedürfnis nach der sozialen Eingebundenheit, bei ihm nicht gegeben ist. Er ist neu in die Klasse gekommen und in diesem Fall ist es immer schwer, Anschluss ihn eine bereits zusammengewachsene Gruppe zu finden. Deswegen traut er sich wahrscheinlich auch nicht Mitzumachen im Unterricht. Er kann seine Mitschüler noch nicht einschätzen und möchte sich nicht blamieren und als dumm dastehen. Des weiteren kann der vorhandene Leistungsdruck die intrinsische Motivation verhindern. Klaus braucht ein angemessenes Anforderungsniveau und auch ein positives Feedback. Es ist wenig förderlich, wenn Frau Lingen von ihm erwartet, sich an das Leistungsniveau der anderen Schüler anzupassen. Mit diesem noch größeren Druck wird ihr Schüler nicht zurecht kommen. Dadurch, dass sie ihn unfreiwillig einer einer Leistungskontrolle unterzieht und seine Eltern bittet, seine Hausaufgaben zu kontrollieren, bestraft sie ihn indirekt und Klaus wird nur noch unmotivierter. Die Flow- Theorie lässt sich ebenfalls gut auf den Problemfall Klaus beziehen. Ihm würde es gut tun, wenn er einmal ein „Flow- Erlebnis“ hätte. Hierbei löst man Aufgaben, die dem eigenen Leistungsniveau entsprechen. Nur hierbei kann der Flow erlebt werden. Der Anforderungsbereich der Aufgaben darf weder zu schwer, noch zu leicht sein. Zu leichte Aufgaben würden zu Langeweile führen, zu Schwere hingegen zu Frustration und Stress. Hierbei sind klare Ziele und Rückmeldungen zu den Aufgaben sehr wichtig, zudem müssen die Anforderungen von Zeit zu Zeit steigen. Dem Leistungsniveau von Klaus entsprechen die Mathematikaufgaben im Unterricht nicht. Da sie zu schwer sind, wird bei ihm Stress ausgelöst und es klappt nichts mehr. Da er sich selbst auch noch an zu schweren Aufgaben versucht, kann er nicht einmal die einfachsten Aufgabentypen lösen. Die Attributionslehre gibt ebenfalls Aufschluss über die Probleme von oben genannten Schüler. Demnach denkt sich Klaus bei Misserfolgen, dass er Mathe einfach nicht kann. Falls er jedoch einmal einen Erfolg verbuchen kann, glaubt er, dass es nur Glück sei. Dies bestätigt er in dem Gespräch mit seiner Lehrerin, in dem er sagt, dass er auf der alten Schule nur bessere Noten hatte, weil seine Lehrer dort nachsichtiger gewesen seien. Idealerweise sollte Klaus jedoch so denken, dass wenn er eine gute Note erhält, er stolz auf sich ist, da er diese durch viel Lernen und Fleiß erreicht hat und im umgekehrten Fall, bei einer schlechten Note, dass sie nächstes Mal wieder besser wird. All dies sind Faktoren, die bei den Problemen von Klaus eine Rolle spielen.

 

c)Gebt stichpunktartig an, welche Handlungsmöglichkeiten sich aufgrund der Theorie für Frau Lingen ergeben.

-Fr. Lingen muss versuchen, Klaus extrinisch zu motivieren, nur so kann er sich auch selbst motivieren (sollte nicht nur für seine Eltern lernen)

-Sie sollte sich zusammen mit Klaus realistische Ziele überlegen und ihn an seinen Traumberuf Informatiker erinnern und daran, dass es sich schon allein deswegen lohnt zu lernen

-Fr. Lingen könnte ihm seinem Leistungsniveau entsprechende Übungsaufgaben mitgeben ( Flow- Erlebnis bzw. Flow- Theorie)

-Sie könnte versuchen, Klaus mehr in die Klasse zu integrieren (Partnerarbeit beim Lösen der Aufgaben)

-Fr. Lingen sollte ihn für jeden Fortschritt oder jedes positive Ergebnis loben, nicht bestrafen und ermutigen bei Fehlern weiter zu machen

-Ebenso möglichst wenig Druck auf ihn ausüben (evtl. Suche nach Nachhilfelehrern)

-Falls all das nicht weiterhelfen sollte, wendet sie sich am besten an Fachleute, wie Therapeuten oder Psychologen, denn dann hat Klaus schwerwiegendere Probleme

 

 

 

Aufgaben zu Block 6

a) Welche Funktion sollen Noten erfüllen?

Mit Noten haben wir alle gute oder schlechte Erfahrungen gemacht.  Laut dem Autor Felix gehen auf diese mehrere Anforderungen zurück. Demnach gelten Noten als Maßzahlen. Hierbei ist die Notengebung sehr abhängig vom Lehrer und durch äußere Einflüsse zudem beeinflussbar. Eine weitere Funktion der Noten ist die Rückmeldung der Kommunikation und Information. Bei dieser Weise erkennt der Lehrer am Besten, ob die gewollten Ziele erreicht wurden. Des weiteren haben unsere Schulnoten eine Anreiz- und Motivationsfunktion. Angetrieben durch den Ehrgeiz, eine gute Note zu erhalten, strengt sich der Schüler/ die Schülerin besonders an. Zu dem kommt Ihnen eine Orientierungs- und Sozialisationsfunktion zu. Es ist für einen Schüler sehr wichtig, zu sehen, was er für eine Note in einer bestimmten Klausur erreicht hat, für die er individuell viel gelernt hat. Sie haben natürlich auch eine Evaluations- und Kontrollfunktion. Die letztere Variante trifft sowohl auf den Lehrer als auch auf die Schüler zu. Beide haben durch die Benotung die Chance sich selbst einzuschätzen und sich dementsprechend zu verhalten bzw. das Verhalten zu ändern. Eine letzte Funktion ist die Entscheidungsgrundlage zur Auslese und Selektion. Durch die Noten können natürlich Ausschlussverfahren, wie Studiengänge mit dem Numerus Clausus dazu führen, dass die Universitäten nur eine begrenzte Anzahl an Studenten aufnehmen dürfen. Mit dem besseren bzw. schlechteren Notendurchschnitt steigen bzw. sinken seine eigenen Chancen enorm.

 

b) Inwieweit erfüllen Schulnoten die Testgütekriterien?

Die drei wichtigsten Gütekriterien Objektivität, Validität und Realibilität sind bei der Notenvergabe nicht völlig gegeben. Man muss jedoch bedenken, dass die Note vom Lehrer gebildet wird und nicht das Messinstrument darstellt sondern von dem Urteilsvermögen des jeweiligen Lehrers abhänget. Betrachtet man zum Beispiel die Objektivität so wird man schnell feststellen, dass das Ergebnis nicht unabhängig vom Lehrer ist. Die Notenvergabe ist und wird immer ein subjektives Urteil des Lehrers sein, denn dieser urteilt nach seiner subjektiven Wahrnehmung über den Schüler, denn jeder Lehrer hat seinen eigenen Erwartungshorizont und eine individuelle Wahrnehmung. Da die Noten oft nicht zuverlässig sind, ist das Gütekriterium der Realibilät ebenfalls nicht gegeben. Eine Klassenarbeit zu einem bestimmten Thema gibt es in ihrer Form meistens nur einmal und man hat keine Vergleichsmöglichkeiten der erbrachten Note des Schülers. Bei der Validität kommt es immer auf das Fach an, in dem Fach Mathematik kann man leichter feststellen, was der Schüler bereits alles kann. Man weiß genau, was man überprüfen möchte und hat genaue Vorgaben, wie die Rechenaufgabe gelöst werden muss. Nimmt man allerdings im Fach Deutsch eine Interpretationsklausur, so ist die Aufgabenbearbeitung sehr individuell und schwieriger zu bewerten, da es nicht das eine richtige Ergebnis gibt, sondern viele Interpretationsmöglichkeiten zur Auswahl stehen und der Schüler seine Meinung nur gut erklären können muss.

 

c) Auf Grundlage von a) und b): Inwieweit erfüllen Schulnoten die Ihnen angedachten Zwecke? Beschreibe für mindestens eine Funktion eine aus Deiner Sicht bessere Funktion.

Wie bereits in den Aufgaben zuvor, kam gut zum Ausdruck das die Noten nicht alle Testgütekriterien erfüllen und somit nicht nur als positiv zu bewerten sind. In manchen Fächern sind sie demnach sinnvoller als in dem Ein oder Anderen. In dem Fach Mathematik, kann man durch die Rechenaufgaben die Leistung leichter durch Klassenarbeiten überprüfen, als in dem Fach Kunst, wo die Note vom Empfinden des Lehrers sehr subjektiv beeinflusst ist.

Des weiteren werden nicht alle Funktionen erfüllt, die laut Felix Winter eine Schulnote beinhalten sollte. Ein großes Problem stellt für mich hierbei die Motivationsfunktion dar, denn schnell führt eine schlechte Zensur zu Demotivierung beim Schüler. Durch eine schlechte Note,verliert dieser die Lust am Lernen und sein Leistungsniveau sinkt immer weiter. Der Domino- Effekt wird hierbei nicht ausbleiben und die negative Erfahrung sich möglicherweise auch auf andere Fächer ausweiten. Aber auch eine gute Note muss nicht zu großem Eifer führen, da sich dieser Schüler denken könnte, ich kann es sowieso, also warum sollte ich noch allzu viel Zeit ins Lernen investieren? Aufgrund dieser Tatsachen halte ich es für sinnvoller, wenn man sich weniger auf die Notenvergabe als auf die Förderung und Motivationstrategien für die Schüler konzentrieren würde. Es ist in Ordnung, wenn man Noten verteilt, man sollte aber dem Schüler, der eine schlechtere Zensur erhalten hat, ermutigen, dass die nächste Klassenarbeit wieder besser werden kann und mit ihm genau die Fehler besprechen und versuchen, diese individuell zu fördern und ihm das Gefühl geben, dass man nicht aufgrund von schlechten Noten glaubt, dass er dumm sei oder ähnliches. Durch dieses gewonnen Vertrauen erreicht man beim Schüler dann wiederum die verlorengegangene Motivation, sich wieder anzustrengen. Man muss die Schüler, die gute Noten erreichen ebenfalls loben und ihnen aufzeigen, was sie bereits gut können und wo eventuell noch Verbesserungen möglich wären.Da dieses Vorgehen sehr zeitaufwendig ist, da man sich auf jeden Schüler speziell fokussieren muss, ist es sehr schwierig eine Förderung jedes Einzelnen zu gewährleisten. Zudem wird es sicherlich Fälle geben, wo die Motivationsschwierigkeiten an anderen Umständen liegen, als bei einer schlechten Note. Ist dies der Fall sollte man auch Experten zur Rate ziehen und gemeinsam nach Lösungsansätzen suchen.

 

Aufgaben zu Block 8:

a) Auf welche umschriebene Teilleistungstörung kann man schließen? Welche Differentialdiagnosen sind zu beachten?

Im Fall Timo kann von einer Lese- Rechtschreibschwäche bzw. nur von einer Rechtschreibschwäche ausgegangen werden. Die von seinem Lehrer genannten Schwierigkeiten bei der Rechtschreibung, wie zum Beispiel Probleme bei der Groß- und Kleinschreibung und das Weglassen, Hinzufügen oder Vertauschen einzelner Buchstaben bei Wörtern, verstärken die Vermutung nur weiter. Zudem schreibe Timo oft die gleichen Wörter immer wieder auf eine andere, neue Art und Weise falsch und wende die Rechtschreibregeln nicht konsequent an. Obwohl sein Lehrer ihn dazu aufgefordert habe, nach seinen Arbeiten diese nochmal auf Fehler zu überprüfen, würden diese nicht weniger, denn er korrigiere einige Wörter sogar noch fälschlicherweise. Allerdings habe der Schüler ein gutes Leseverständnis und elaboriertes Sprachverhalten, obwohl er beim Lesen ab und zu in der Zeile verrutsche oder er manchmal ins Stocken geriete. Außerdem fehle ihm das phonologische Bewusstsein und daher seine Schwierigkeiten bei der Differenzierung von Lauten.

Man sollte jedoch beachten, dass man die Lese- Rechtschreibschwäche von anderen Störungen abgrenzen muss. Man sollte dazu überprüfen, ob der oben genannte Schüler nicht etwa unter ADHS oder unter anderen sozialen oder emotionalen Störungen leidet. Oder ob seine Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung neurologische Ursachen haben. Trifft auch nur eine der genannten Störungen zu, so kann nicht mehr uneingeschränkt von einer Lese- Rechtschreibschwäche gesprochen werden.

b) Welche diagnotischen Schritte sind als nächstes sinnvoll?

Es wäre als Nächstes wichtig, dass professionell festgestellt wird, ob Timo auch wirklich unter einer Lese- Rechtschreibschwäche bzw. einer Rechtschreibschwäche leidet. Zudem sollte man testen ob er unter dem Aufmersamkeitsdifizitsyndrom leidet, da er häufig in den Zeilen verrutscht oder beim Überprüfen seiner Arbeiten Fehler nicht erkennt. Dies deutet auf eine Konzentrationsschwäche hin. Auch ein IQ- Test sollte nicht fehlen , da es eventuell, was jedoch eher unwahrscheinlich erscheint, die Schwierigkeiten aufgrund mangelnder Intelligenz auftauchen. Denn in den anderen Fächern wie Mathe hat er keine Probleme mit den Matheaufgaben sondern mit den Textaufgaben. Auch biologische Ursachen sollten durch einen Hör- und Sehtest ausgeschlossen werden. Es ist zudem ratsam, noch einmal das Gespräch mit dem Betroffenen selbst und seinen Eltern aufzusuchen. Man sollte seine Vermutungen äußern und nach konkreten Lösungsansätzen suchen.

C) Welche Interventionsmaßnahmen bieten sich an?

Ist nun sichergestellt, dass Timo tatsächlich an einer Lese- Rechtschreibschwäche bzw. Rechtschreibschwäche leidet, kann man gezielte Übungen für die einzelnen Schwächen ausarbeiten und anwenden. Dabei liegt es auf der Hand, dass Timo gezielt gefördert werden muss und dies nicht nur in der Schule sondern auch durch Trainingsaufgaben zu Hause geschehen muss. Durch diese Fördermaßnahmen sollte sein phonologisches Bewusstsein verbessert werden. Da die Eltern allerdings keine Profis im Umgang mit diesem Problem sind, sollten sie eventuell bei Beratungsstellen Hilfe aufsuchen. Diese Fachkräfte wissen genau, wie eine gute Hausaufgabenbetreuung und Förderung aussehen sollte. Sie wissen auch, was so eine Schwäche für psychische Auswirkungen haben kann. Vielleicht leidet Timo bereits unter Depressionen oder Mobbing. Des weiteren ist es wichtig, dass man Timo wieder neuen Mut gibt, da durch das Training eine Verbesserung passieren kann und er aufgrund kleinerer Misserfolge nicht allzu schnell aufgeben sollte. Sein Lehrer muss jedoch gleichzeitig darauf achten, dass er Timo nicht bevorzugt oder glaubt, dass er dumm bzw. weniger intelligent sei, als die anderen Schüler. Man muss auch aufpassen, dass sich die Klassenkameraden nicht ungerecht behandelt fühlen und deshalb damit beginnen Timo aus dem Klassenverband auszuschließen.

 

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