Kategorie: Podcast

  • Die Social-Media-Kampagne #LAUTseit1525

    Podcast von Hannah Dubbert & Daria Rüsenberg

    Einordnung

    Unser Podcast* richtet sich an Schülerinnen und Schüler der 10. bis 12. Klasse. Er thematisiert die Instagram-Kampagne #LAUTseit1525 des Landesmuseums Württemberg, die den Deutschen Bauernkrieg von 1525 auf eine innovative Weise vermittelt. Die Kampagne setzt auf digitale Erzählformen, KI-generierte Bilder und Storytelling, um Geschichte emotional und zeitgemäß erfahrbar zu machen. Die Aufnahme des Podcasts erfolgte im Rahmen unseres Projekts im Sommersemester 2024.

    Unser Ziel war es, zu zeigen, wie historische Bildung in der Gegenwart gestaltet werden kann: nicht nur faktenorientiert, sondern kreativ, kritisch und interaktiv. Dabei wollten wir nicht nur den Bauernkrieg vorstellen, sondern auch reflektieren, welche Chancen und Risiken der Einsatz von KI und Social Media in der Geschichtsvermittlung birgt. KI-generierte Bilder können den Eindruck von historischer Authentizität vermitteln, obwohl sie nicht auf Originalquellen beruhen. Dadurch besteht die Gefahr, dass Realität und Fiktion vermischt werden und falsche Vorstellungen entstehen. Außerdem können unbewusste Verzerrungen oder moderne Einflüsse in der Bildgestaltung das historische Verständnis verfälschen. Der Podcast ist etwa 10 Minuten lang, im Dialogstil gehalten und kombiniert historische Informationen mit medienkritischen Perspektiven. Die lockere Sprache sollte die Zielgruppe motivieren, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen.

    Das Projekt LAUTseit1525 ist ein digitales Format des Landesmuseums Württemberg, das vom August 2024 bis Oktober 2025 läuft. Es erzählt den Bauernkrieg aus der Perspektive „einfacher Leute“ wie Bauern, Handwerkerinnen oder Künstler Ziel ist es, eine gegenwärtige Sichtweise auf ein historisches Ereignis zu schaffen und Partizipation zu ermöglichen. Die Kampagne fördert Medienkompetenz, regt zur Diskussion an und zeigt, dass Geschichte nicht abgeschlossen ist, sondern immer wieder neu interpretiert wird. Unser Podcast ergänzt diese Idee, indem er Hintergrundwissen liefert und gleichzeitig zur kritischen Auseinandersetzung anregt.


    *Die Originalaufnahme enthielt Musik (Intro/Outro: Jennifer Lopez, Let’s Get Loud, 1999), die für die Veröffentlichung entfernt wurde.

  • Das Bauernkriegspanorama von Frankenhausen

    Podcast von Hans Jurczyk

    Einordnung

    Wie bei einigen anderen Gruppen bestand auch hier die Schwierigkeit, eine vorliegende ›optische‹ Quelle (Bild) in einem anderen Medium (Podcast, ›akustisches‹ Medium) zu rezipieren.*

    Eine reine Beschreibung des Panoramabildes war aus zwei Gründen ausgeschlossen:

    Erstens liefe es der Intention des Seminars zuwider; zweitens ist es angesichts der Dimensionen des Bildes unmöglich, dieses auch nur annähernd zu beschreiben.

    So rückte also die Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Auftraggeber (Politbüro und Kulturministerium der DDR) einerseits und dem fertigen Werk andererseits in den Mittelpunkt. Dies sollte den inhaltlichen Schwerpunkt der Rezeption darstellen; eine kurze Betrachtung der (handwerklichen) Erstellung des Bildes, eine exemplarische Beschreibung ausgewählter Bildausschnitte, sowie vor allem eine Darstellung verschiedener politisch und weltanschaulich geprägter Deutungen des Bauernkrieges durften nicht fehlen. Eine Stellungnahme Tübkes zu den Erwartungen an die Besucher des Werkes schließt den Podcast ab.

    Ein Extrembeispiel der Deutung – ›Instrumentalisierung‹ wäre hier zutreffender – stellt hierbei die Ansicht des nationalsozialistischen Reichsbauernführers Richard Walther Darré dar, der im Bauernkrieg den Kampf der Bauern nicht gegen die Grundherrschaft, sondern gegen das vermeintlich artfremde Recht des Heiligen Römischen Reiches sah, das als ›römisch‹ und ›jüdisch‹ gebrandmarkt wurde. Gekämpft worden sei damals darum »ob den deutschen Bauern, wie es Brauch war, ein deutsches Recht schützen sollte oder aber ein artfremdes und unter dem Mantel des sogenannten römischen Rechtes sich tarnendes jüdisches Händler- und Advokatenrecht ihm sein Dasein auf seiner Scholle bestreiten durfte!« Im Bauernkrieg erblickte Darré eine »der grundsätzlichsten Auflehnungen des alten germanischen Freiheitsbewusstseins gegenüber der Überfremdung durch artfremde Rechtsbegriffe!«

    Ein Besuch der Dokumentation im Untergeschoss des Panoramabaus, wobei hier u. a. Werner Tübke in einem Film selber zu Worte kommt, eine halbstündige Dokumentation des MDR zur Entstehung des Bildes sowie ein Besuch in Tübkes Atelier in Leipzig erwiesen sich als wichtige Quellen bei den Vorbereitungen zur Erstellung des Podcast.


    *Die Originalaufnahme enthielt Musik (Intro/Outro: Ougenweide, Die Bauern sind aufrührig geworden, 1978), die für die Veröffentlichung entfernt wurde.